Routine: Ich warte seit 10 Jahren auf dieses Horrorspiel - und endlich gibt’s ein Lebenszeichen!

Dass ich das noch erleben darf … Mit Routine meldet sich ein totgeglaubtes Horrorspiel zehn Jahre nach seiner Ankündigung zurück. Endlich!

Kennt ihr noch Routine? Wohl kaum - und ich kann es euch nicht mal verübeln. Der retrofuturistische Sci-Fi-Horror wurde immerhin vor zehn Jahren angekündigt, rausgekommen ist er aber nie. Jetzt meldet sich Lunar Software aber mit einem Re-Reveal zurück und ich könnte kaum glücklicher darüber sein. Das hat mit Alien, Blade Runner und Star Wars zu tun.

Damit ihr euch selbst ein Bild von Routine machen könnt, werft ihr aber am besten einfach mal selbst einen Blick in den neuen Trailer zum alten Spiel. Mein Tipp: Zimmer abdunkeln und ein gutes Headset auf den Kopf - ihr werdet es nicht bereuen!

Routine: Weltraum-Horror mit 80er-Jahre-Flair für Einzelspieler enthüllt Video starten 1:30 Routine: Weltraum-Horror mit 80er-Jahre-Flair für Einzelspieler enthüllt

Was für ein Spiel wird Routine?

Für die Prämisse von Routine bedienen sich Lunar Software an altbekannten Sci-Fi-Horror-Klischees. Irgendwo in einer Basis auf dem Mond ist was ganz, ganz Schlimmes passiert. Deswegen brechen wir im Anzug eines einsamen Astronauten auf, um nach dem Rechten zusehen. Das ist natürlich eine blöde Idee, warten auf dem Mond ziemlich unschöne Dinge auf mich.

Vali Aschenbrenner
Vali Aschenbrenner

Resident Evil, Dead Space, Silent Hill - Valentin gruselt sich in Videospielen liebend gerne. Trotzdem treffen viele Vertreter des Horror-Genres nicht unbedingt seinen Geschmack. Für Routine hegt er aber große Hoffnungen und das trotz seiner sehr bewegten und langwierigen Entwicklungsgeschichte.

Das sieht unheimlich gut aus: Die Story von Routine muss aber keinen Blumentopf gewinnen, solange die Atmosphäre stimmt. Und die stimmt bei diesem Titel aber sowas von. Das liegt alleine schon an dem fantastischen Setting, für das ich eine große Schwäche habe. Routine spielt nämlich in einer Zukunft, wie man sie sich noch in den 1980er Jahren vorgestellt hat. Retro-Futurismus nennt sich der Spaß, vor dem auch meine Lieblingsfilme wie Star Wars, Blade Runner oder Alien(s) strotzen.

Die Atmosphäre von Routine war schon alten Trailern und Screenshots zum Schneiden dick. Und auch spielerisch könnten mich Lunar Software völlig begeistern, wollte man mit Routine doch ursprünglich einen Gegenentwurf zu Dead Space 3 bieten. Soll heißen: weniger Action und Geschnetzel, mehr Weltraum-Horror und blanke Angst. Wahrscheinlich muss nicht nur ich dabei an Alien: Isolation denken, bei dem dieses Prinzip bereits wunderbar aufgegangen ist.

Routine - Screenshots ansehen

Nicht nur Mond-Mond: Und falls ihr euch jetzt denkt, dass Screenshots und Trailer ein bisschen monoton und gleichförmig aussehen: Lunar Software planen durchaus eine recht abwechslungsreiche Mondbasis, die beispielsweise verlassene Einkaufszentren oder heruntergekommene Wohnquartiere bietet.

Dort dürfte es mehr als genug Möglichkeiten für ein fröhliches Versteckspiel geben, denn Kämpfe waren zumindest in der ursprünglichen Version von Routine nicht geplant. Nimmt uns die unfreundliche Roboter-Belegschaft ins Visier, heißt es, Beine in die Hand zu nehmen. Ob sich an diesen Plänen - genauso wie für das Permadeath-Prinzip - etwas geändert hat, muss sich aber noch zeigen.

Wovon die ohnehin schon dichte Atmosphäre profitieren dürfte, ist das absolut minimalistische beziehungsweise so gut wie gar nicht vorhandene HUD. Damit möchte uns Lunar Software noch viel stärker ins Geschehen ziehen, was schon in den älteren Gameplay-Trailern zu Routine verdammt vielversprechend aussieht:

Warum dauert das so lange?

Zehn Jahre seit der offiziellen Ankündigung: Routine hat bereits eine lange und bewegte Entwicklungsgeschichte hinter sich. Auf der gamescom 2012 angekündigt, sollte das Horrorspiel eigentlich schon 2013 erscheinen. Allerdings meldete sich Lunar Software aber erst 2014 mit der wenig erfreulichen Nachricht zurück, dass man den Virtual Reality-Support für Routine gestrichen hat. Der Grund dafür: den Entwicklern selbst wurde beim Spielen die ganze Zeit schlecht.

Dann sollte Routine 2016 erscheinen, der Release verzögerte sich jedoch abermals bis 2017. Nachdem Routine und Lunar Software erneut in der Versenkung verschwanden, hat dann eigentlich niemand mehr so recht mit einer Veröffentlichung gerechnet.

Wo lag das Problem? Jetzt - circa zehn Jahre später - verraten die verantwortlichen Entwickler endlich, warum genau das Projekt bisher nicht von Erfolg gekrönt war. So verrät Lunar Software im Zuge eines offiziellen Blogpost, dass sich zum ursprünglich geplanten Ende der Entwicklung immer mehr Probleme auftaten, die sich negativ auf die Gesamterfahrung auswirkten. Letztendlich war Lunar Software mit dem eigenen Produkt nicht zufrieden, was zur Verschiebung des Releases führte.

Aus der immer langwieriger werdenden Entwicklung ergaben sich dann wiederum finanzielle Schwierigkeiten, welche sich auch persönlich auf das Team auswirkten. Um Lunar Software und Routine über Wasser zu halten, wurde die Entwicklung am Spiel ein Teilzeitprojekt, während andere Jobs und Berufe die Finanzierung stützen sollten.

Mittlerweile hat Lunar mit Raw Fury einen Publisher gefunden, mit der die Arbeit an Routine so wie ursprünglich vorgesehen fortgesetzt werden kann, während die Produktion noch einmal von vorne beginnt.

Unser Podcast zum Thema Horror: Wer sich übrigens gar nicht gerne gruselt, außer bei einem ganz konkreten Spiel, ist Heiko. Was genau gemeint ist und was dahinter steckt, erfahrt ihr in unserer neuesten Podcast-Folge zu Was spielst du so?:

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Wann ist jetzt Release?

Nicht zu früh freuen: Tja, das ist eine verdammt gute Frage. Denn das verraten die Entwickler von Lunar Software noch immer nicht. Aber aus gutem Grund: Nach den Entwicklungsproblemen in den letzten zehn Jahren möchte Lunar keine Versprechen treffen, die letztendlich nicht gehalten werden können. Um die Fans nicht wieder zu vertrösten, wird ein Release-Termin oder -Zeitraum erst geteilt, sobald Lunar selbstsicher genug ist, den auch einhalten zu können.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass bis zum nächsten Lebenszeichen von Routine nicht wieder zehn Jahre vergehen. Zumindest in den kommenden Monaten dürfte es Fans des gepflegten Sci Fi-Horror aber ohnehin nicht an neuem Futter mangeln: So steht neben dem Dead Space Remake noch The Callisto Protocol in den Startlöchern, während ebenfalls auf dem Summer Game Fest mit Aliens: Dark Decent ein taufrisches Echtzeit-Strategiespiel angekündigt wurde. Schlafen wird ohnehin überbewertet!

Was haltet ihr von den neuen Szenen zu Routine? Hättet ihr noch mit einer Rückkehr des vor zehn Jahren angekündigten Sci-Fi-Horror gerechnet? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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