Seite 2: Satire: Lootboxen und Mikrotransaktionen - Da geht doch noch mehr!

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4. Multiplayer-Matchmaking

Wer keine Freunde zum Spielen hat, ist in Multiplayer-Titeln in der Regel auf die zufällig per Matchmaking zugelosten Kameraden angewiesen. Zufällig? Aber nein! Findige Entwickler haben ein System gefunden, für jeden Spieler weltweit aus K/D-Ratio, Ragequit-Quote, Teamspeak-Rumschrei-Lautstärke und Schimpfwort-Häufigkeit ein Rating zu errechnen. Das bestimmt wiederum seine Einstufung bei den so genannten "Squad Lots" (zu Deutsch Mannschaftslose). Der Clou: Beim Start eines Mulitplayer-Matches wird unser Team mit den Squad Lots aufgefüllt. Und die »enthalten« entweder (meistens) einen 12-jährigen Amerikaner mit galoppierender Koprolalie oder (so gut wie nie) einen südkoreanischen Profi-E-Sportler mit Doktortitel, der selbstverständlich fließend Deutsch spricht. Und klar: Wer Geld ausgibt, bekommt mehr Karten und erhöht so seine Chancen auf das Genie aus Seoul.

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5. Speichern

Jeder Spieler muss irgendwann mal atmen, essen, schlafen - und speichern. Daraus muss sich doch Kapital schlagen lassen! Zum Beispiel mit den "Save Cards", die man entweder im Spiel verdient oder - wer hätte das gedacht - für echtes Geld kaufen kann. Der Inhalte der Save Cards variieren stark und reichen von einmaligen Quicksaves über unterschiedlich fair gesetzte Rücksetzpunkte bis hin zum sehr seltenen, vollständigen Spielstand. Besonders motivierend ist die Jagd auf vollständige Karten-Sets. Denn alleine speichern die Set-Karten etwa nur die Position in der Spielwelt, den Inventarinhalt, den Munitionszähler oder den Gesundheitszustand des Helden. Nur wer alle Karten eines Sets beisammen hat, darf einen kompletten, neuen Spielstand anlegen - das motiviert!

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6. De-Installation

Das Spiel ist vorbei und ihr habt schon Hunderte von Euros in Installation Boxes, Hardware Cards, Time Tablets, Squad Lots und Save Cards investiert? Dann kommt es jetzt beim Kauf der "Exit Drops" auch nicht mehr drauf an. Beim Klick auf den De-Installationsbutton bekommt man zufällig drei der Pakete zugelost. Die simpelste und häufigste Variante entfernt einfach nur das Desktop-Icon, lässt aber sonst alle Daten auf der Festplatte. Seltenere (und teurere) Varianten entfernen etwa nur die Soundfiles oder die Videosequenzen. Und wer Glück (oder Geld) hat und den Ultimate Exit Drop erwischt, entfernt das Spiel komplett von der Festplatte. Auch hier gibt es natürlich Sets, so dass man sich den Ultimate auch ersammeln kann.

Falls die Publisher all unsere Ratschläge befolgen, steht uns 2018 ein richtig ereignis- und ausgabenreiches Jahr bevor. Wir freuen uns drauf! Nicht.

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