Satire: Lootboxen und Mikrotransaktionen - Da geht doch noch mehr!

Kosmetische Items, Zeitbeschleuniger, Upgrades, bessere Waffen – all das packen Entwickler heutzutage in die oft gescholtenen Lootboxen. Wir fühlen uns jedoch noch immer nicht richtig durchmonetarisiert!

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Es ist ein Drama! Da basteln Entwickler und Publisher oft jahrelang an aufwändigen AAA-Spielen, und dann sind wir Kunden nicht bereit, die Kosten zu tragen. Statt möglichst schon vorzubestellen und gleich am am Release-Tag zuzuschlagen, warten wir auf Sales und GOTY-Editionen. Wie soll sich da die Spieleentwicklung noch lohnen?

Achtung Satire!
Natürlich sind wir in der GameStar-Redaktion keine Lootbox-Freunde. Dieser Text ist eine Satire und ursprünglich im gedruckten Magazin in unserer monatlichen Rubrik "Die Vorletzte" erschienen. Wer mehr solcher Satire-Texte lesen will, holt sich das Heft am Kiosk oder schließt ein GameStar Plus-Abo mit Heftarchiv ab. Auf der vorletzten Seite (ah, daher der Name!) im Heft bzw. im E-Paper findet ihr unsere Gaudi-Ergüsse.

Klar, indem man uns anderweitig zur Kasse bittet. Zum Beispiel mit Mikrotransaktionen im Spiel, mit Season-Pässen, mit Lootboxen. Das finden wir gut, denn es hilft vor allem börsennotierten Publishern wie Electronic Arts oder Activison Blizzard, ihre Gewinnmarge zu erhöhen und die Anteilseigner zufrieden zu stellen. Allerdings denken wir hier bei GameStar, dass das Ende der Monetarisierungs-Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist, da geht noch mehr! Hier unsere nicht ganz ernst gemeinten Vorschläge für noch astronomischere "Games as a Service"-Umsätze.

1. Installation

Steam starten, Geld zahlen, Spiel runterladen - wie langweilig! Mit der Einführung der "Installation-Box" bringt Valve etwas Nervenkitzel in den sonst so drögen Spieleerwerb. Macht sich nach dem Kauf die Leitungs- und Festplatten-verstopfende Standard-Version auf dem Rechner breit? Oder vielleicht die epische Fassung des Spiels mit lila Downloadbalken und zusätzlichen Installations-Optionen (Virenscanner, Yahoo-Searchbar etc.)? Oder gar die Legendary Edition mit besonders geringem Festplattenverbrauch und goldenem Desktop-Icon? Man weiß es nicht genau, kann aber natürlich massenhaft Installation-Boxes kaufen und so der Wahrscheinlichkeit etwas nachhelfen.

Battlefront 2 Lootboxen - Video-Talk: Welchen Plan verfolgt EA? Video starten 10:23 Battlefront 2 Lootboxen - Video-Talk: Welchen Plan verfolgt EA?

2. Optionen

Ah, das Optionsmenü! Hier bieten sich unendliche Monetarisierungsmöglichkeiten. Der Spieler hätte gern 4K-Auflösung? Gern, aber nur wenn man den Dusel hat, bei den "Hardware Cards" die entsprechende Karte zu ziehen. Untertitel darf man zwar jederzeit zuschalten, welche Sprache die haben werden, bestimmt aber die Lootbox-Glücksfee. Besonders fies wird es bei den Grafikeffekten: Schnell hat man mehrere Dutzend Karten zum Ändern der Schattenqualität oder für das Anti-Aliasing beisammen. Motion Blur lässt sich aber nur mit der ultraseltenen Karte "Klare Sicht" deaktivieren. Oder man kauft diese Option - Überraschung - für echtes Geld im Online-Shop der Grafikkarten-Hersteller. Und von der sagenumwobenen Karte "Invert Y" haben selbst Vielspieler nur gerüchteweise gehört.

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Deutsche Entwickler über Lootboxen - »Die Spieler sind selbst dran Schuld.« Video starten PLUS 23:05 Deutsche Entwickler über Lootboxen - »Die Spieler sind selbst dran Schuld.«

3. Spielzeit

Erinnert sich noch wer an den Berater in Stronghold mit seinen sanften Hinweisen, dass man doch mal wieder eine Pause einlegen sollte? Das gibt es jetzt wieder. Nur dass der Bildschirm nach einer gewissen Spielzeit tatsächlich einfach schwarz wird und in den Ingame-Store umschaltet. Dort kaufen wir dann - gegen Spielewährung oder Echtgeld - die so genannten "Time Tablets", also Schrifttafeln, die uns zufällig weitere Spielzeit bescheren. Lausige Schiefertafeln bringen grade mal 15 Minuten-Aufstockung und sind entsprechend häufig. Glück hat, wer den großen Marmorblock mit der liegenden Acht zieht, er wird nie wieder beim Spielen unterbrochen. Allerdings berichten Spieler, dass sie bis zu 500 Euro für Time Tablets ausgegeben haben, bevor die begehrte Marmorplatte aufgetaucht ist.

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