Die meisten von euch glauben sicher weder an Geister noch an Aliens, und wenn überhaupt dann nur an eines davon. Was aber, wenn einfach beide real wären?
Das ist die Prämisse von DanDaDan, der neuen angesagten Action-Animeserie aus Japan. Die Anfang Oktober gestartete Serie mit dem eigenwilligen Titel basiert auf dem gleichnamigen Manga des Zeichners Yukinobu Tatsu. Die ungleichen Oberschüler Momo und Ken müssen sich darin zusammentun, um es mit einer ganzen Reihe übernatürlicher Erscheinungen aufzunehmen.
Und bevor ihr jetzt vorschnell abwinkt und sagt: Mensch Jesko, du weißt doch, dass Anime auf der GameStar nicht zieht
, hört mir nur eine Minute zu. Denn DanDaDan ist so fesselnd erzählt, dass ich schon nach der Ausstrahlung der ersten beiden Folgen nicht anders konnte, als die nächsten 30 Kapitel im Manga weiterzulesen.
Worum geht's?
Momo Ayase glaubt nicht an Aliens, dafür aber an Geister. Bei ihrem Mitschüler, dem zurückgezogenen Außenseiter Ken Takakura, ist es genau andersherum - er sieht die Existenz von UFOs und Aliens als wissenschaftlich erwiesen an; Geister hält er aber für Humbug.
Aus einer Laune heraus gehen die beiden eine Wette ein: Wer den jeweils anderen vom Gegenteil, also der Existenz von Aliens oder Geistern überzeugen kann, soll den Verlierer für einen Tag herumkommandieren dürfen. Womit Momo und Ken nicht gerechnet haben: Beide liegen richtig.
Denn kaum ist Momo am Ort der Mutprobe angekommen, wird sie von einer Horde paarungswilliger Aliens entführt, die gerne Experimente mit ihren Fortpflanzungsorganen durchführen würden. Auch Ken ergeht es nicht besser. In einem düsteren Eisenbahntunnel stößt der UFO-Experte auf den Geist von Turbo-Granny, einer blitzschnellen Omi, die ihn kurzerhand seiner Männlichkeit beraubt.
Im Gegenzug dafür erhält der unscheinbare Nerd übernatürliche Kräfte und kann sich zeitweise in eine Dämonengestalt wechseln. Das ist allerdings kein Dauerzustand, denn sein bestes Stück will Ken Takakura verständlicherweise zurück. Und die einzige Geisterjägerin weit und breit ist ausgerechnet Momos Großmutter, die aus irgendeinem Grund immer noch so aussieht, als wäre sie 30 Jahre alt.
Ihr seht schon, DanDaDan nimmt sich selbst von Anfang an nicht wirklich ernst. Und genau das macht diese Serie so genial.
Was macht DanDaDan sehenswert
Für DanDaDan spricht vor allem der abgedrehte Humor und die überzeichneten Charaktere. Schon mit ihrer Prämisse versucht die Serie gar nicht erst, den Anschein von Plausibilität zu erwecken. Angesichts der absurden Handlung und niveaulosen Witze über Genitalien erwische ich mich mehrmals pro Folge dabei, laut loszulachen. Die ziehen leider wirklich in jedem Alter.
Alle paar Folgen taucht ein neuer Geist oder Außerirdischer auf, der in einem spektakulären Kampf von Momo und Okarun, so der Spitzname von Ken Takakura, besiegt werden muss. Damit folgt die Serie im Kern einem etablierten Anime-Konzept und bleibt dadurch angenehm zugänglich. Auch der Zeichenstil des zugrundeliegenden Manga wurde vom zuständigen Animationsstudio Science Saru gut eingefangen.
Einigen Kennern wird sicher auffallen, dass die Serie in ihrem Humor, Aufbau und Pacing verblüffend an den gefeierten Manga Chainsaw Man erinnert. Nicht ohne Grund, denn Autor Yukinobu Tatsu war vor seinem Seriendebüt lange Zeit Assistent des Chainsaw-Man-Zeichners Tatsuki Fujimoto. Wenn ihr Chainsaw Man mögt, ist DanDaDan entsprechend genau das Richtige für euch.
Allen anderen Leserinnen und Lesern sei gesagt, dass sich das Anschauen trotzdem lohnt, denn etwas Abgedrehteres als DanDaDan habt ihr garantiert selten gesehen. Bisher sind fünf Folgen der Serie erschienen, insgesamt soll die erste Staffel DanDaDan zwölf Folgen umfassen. Nachschub gibt es bis Ende Dezember immer freitags bei Netflix.
Mehr Film- und Serientipps aus der GameStar-Redaktion findet ihr in der obigen Linkbox. Wir wünschen euch viel Spaß beim Anschauen!
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