Seite 2: Skandal bei Riot - Vergewaltigungs-Witz des Chefs kritisiert, Karriere ruiniert: Ex-Entwickler spricht

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Ein langjähriges Problem?

Für Hawkins war dieser Vorfall der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Schon zuvor hatte er weitgehend erfolglos versucht, gegen das oft sexistische Klima bei Riot vorzugehen. Das hätte auch Männer betroffen:

"Manchmal war es homosexueller Natur, aber es konnte auch sexuell aggressiv gegenüber deiner Partnerin sein. Mal sprichst du etwa mit einem Vorgesetzten über einen Konflikt mit einem Kollegen, und er würde antworten: 'Du tust ja so, als hätte er Sex mit deiner Frau gehabt.' Oder vielleicht beginnt jemand einen Paragraph mit 'Wenn ich jetzt zum Beispiel deine Frau gefickt hätte...' und leitet dann darauf über, was er eigentlich sagen wollte. Die homosexuellen Varianten waren Dinge wie 'Wenn er deinen Schwanz gelutscht hätte, würde es dir dann besser gehen?' "

Nach seinem Meeting mit der Chefetage hätte Hawkins zwar noch ein zweites mit Beck gehabt, in dem dieser sehr verständnisvoll gewesen sei - aber danach sei die Sache unter den Teppich gekehrt worden und Hawkins fühlte sich zunehmend allein und unsicher. Bald darauf verließ er die Firma. »Ich brauchte Jahre, um über diesen Verlust hinwegzukommen, und meine Frau und ich hatten uns damit abgefunden, einen hohen Preis dafür gezahlt zu haben, uns für Veränderung eingesetzt zu haben, ohne jede Wirkung und mit nur einer Handvoll Leute, die das Geheimnis mit uns teilten.«

Riot gelobt Besserung

Die LoL-Entwickler haben die Sexismus-Vorwürfe nicht abgestritten. In einem offiziellen Statement nach den ursprünglichen Vorwürfen betonten sie, bereits Schritte gegen viele der konkret angeprangerten Fälle eingeleitet zu haben. In Zukunft will die Firma weitere Initiativen vorstellen, um die Lage für ihre weiblichen Angestellten zu verbessern.

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Barry Hawkins glaubt, Riot hat das Zeug dazu. Es arbeiteten immer noch viele gute Leute dort, aber die Führungsebene müsste für eine Veränderung zum besseren mit gutem Beispiel vorangehen:

"Ich glaube nicht, dass die meisten Mitglieder der Führungsetage Sexismus und die schlechte Behandlung von Frauen aktiv gutheißen würden. Aber wenn sie damit konfrontiert wurden, was sie an ihrem Verhalten ändern müssten, um ein derartiges Umfeld zu verhindern, haben sie sich immer wieder unwillig gezeigt, diese Änderungen zu machen.

Der dritte grundlegende Wert in Riots Manifest ist der 'Fokus auf das Team'. Frauen sind ein großer Teil dieses Teams. Angesichts all der schmerzhaften Geschichten, zu ans Licht gekommen sind, hat Riot allem Anschein nach immer noch ein Arbeitsumfeld, in dem Frauen sich unsicher fühlen und schrecklich behandelt werden können, ohne dass es für die Täter große Konsequenzen nach sich zieht. Das Team kann nicht im Fokus stehen, wenn ein Teil des Teams dabei außen vor bleibt. Ich wünsche Riot alles Gute auf der Reise, zu einem besseren Ort zu werden. "

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