Im Jahr 1983 kam es in Großbritannien zu zwei Ereignissen, die mit dem Thema Rundfunk zu tun haben und heute fast unglaublich scheinen: Zum einen ersann ein Dreijähriger namens Felix Taylor den Titel des weltbekannten Queen-Songs »Radio Ga Ga«- dazu später mehr.
Zum anderen übertrug der Brite Joe Tozer (Bild) während seiner Sendung »Datarama«, die er für Radio West in Bristol moderierte, einen Code. Den luden Hörer in ihren Rechner, und Schubbeldiwupp, schon wurde das Bild einer US-amerikanischen Schauspielerin angezeigt. Die Resonanz war so positiv, dass Tozer und sein Kollege Tim Lyons in der Folgezeit diverse BASIC-Programme über den Äther an Heimcomputerfans schickten.
»Wegen der Urheberrechte und der Download-Zeiten war unsere Software selbst programmiert«, erinnert sich Tozer. Unter anderem funkte er Minispielchen oder ein Programm, das Keyboard-Eingaben in Morsecode übersetzte. »Umfangreicheren Code sendeten wir nachts nach Sendeschluss«, führt der mittlerweile 61-jährige aus, der bis heute Tetris liebt und als Berater für Rundfunkanstalten arbeitet.
Gemeinsam mit dem Tozer und anderen Radiopionieren blicken wir zurück auf Spiele-»Downloads« in einer Zeit, als selbst ein 56k-Modem noch Science-Fiction und ein gewisser Gabe Newell lediglich Mitarbeiter Nummer 271 von Microsoft war.
Von Bosstaste bis Codewheel:Zehn Dinge, die heutige Spieler gar nicht mehr kennen
Ohr-mageddon
Wer mit Datasetten als Speichermedium für den Commodore 64 und andere antike Heimcomputer aufgewachsen ist, ahnt oder weiß vielleicht, wie es möglich war, Software übers Radio zu übertragen: per Geräusch. Bandlaufwerke für Rechner wie den C64, Sinclair ZX Spectrum, Atari 400 oder Armstrad CPC speicherten digitale Signale als analoge Töne.
Jungen Lesern, die diese Mischung aus Piepen und kreischendem Quietschen nicht kennen, sei versichert: Besagtes Ohr-Armageddon hörte sich, spielte man die Aufnahme ab, ähnlich angenehm an wie eine Gabel, die über einen Teller schraddert: »PIIIEEEPCZCHXCCHRZCCNCH!«
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