Spieleförderung - Spanien kürzt Zuschüsse für Indiespiele um 2 Millionen Euro

Eigentlich sollte die Indie-Entwickler-Szene in Spanien mit zwei Millionen Euro gefördert werden. Die Politik zog diesen Plan jetzt zurück und hat bisher keine Gründe dafür angegeben.

Rime stammt vom spanischen Entwickler Tequila Works. Die Regierung hat jetzt ein Förderprogramm für Indie-Teams beendet. Rime stammt vom spanischen Entwickler Tequila Works. Die Regierung hat jetzt ein Förderprogramm für Indie-Teams beendet.

Spanien hat einem Förderprojekt von lokalen Indie-Entwicklern den Stecker gezogen. Konkret geht es um eine Summe von zwei Millionen Euro, die besonders Studios unterstützt hätte, die aktuell an ihrem ersten Spiel arbeiten. Wie die Lokalzeitung El Espanol berichtet (via Polygon und Gamesindustry.biz), hat der spanische Minister für Energie, Tourismus und Digitales bisher ohne Nennung eines Grundes die Förderung beendet.

Das Geld stammte ursprünglich aus einem Fördertopf der Europäischen Union und war für insgesamt 20 Entwicklerteams gedacht. Studios mit fünf oder weniger Mitarbeitern hätten circa 50.000 Euro bekommen, während das Konto größere Entwickler mit mehr als fünf Angestellten um bis zu 150.000 Euro angewachsen wäre.

Laut der Analysefirma NewZoo gehört Spanien international zum neuntgrößten Markt für Videospiele. Bis zum Oktober 2017 generierten die rund 24 Millionen Spieler in Spanien (Gesamt-Population: 46 Millionen Einwohner) einen Umsatz von 1,9 Milliarden US-Dollar. Zu den bekanntesten Firmen im Land gehören Mercury Steam (Metroid: Samus Returns, Castlevania: Lords of Shadow), Fourattic (Crossing Souls) und Tequila Works (Rime, The Sexy Brutale).

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Entwickler-Szene mit vielen Start-Ups

Trotz dieser Erfolge müssen viele spanische Entwickler mit kleinen Portemonnaies auskommen. Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass fast die Hälfte aller Studios fünf oder weniger Mitarbeiter haben und gerade einmal fünf Prozent mehr als 50 Arbeitnehmer eingestellt haben. Viele Entwicklerteams sind noch Start-Ups und teils von Fördergeldern abhängig.

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In Kürze möchte der spanische Gaming-Verband DEV ein Papier präsentieren, das mehr über den Zustand der nationalen Videospielindustrie verrät. Möglicherweise gibt es bis dahin dann auch von der Politik neue Ideen zur Unterstützung und Förderung.

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