Meinung: Star Citizen macht Riesenschritte Richtung Realität

Die Citizencon 2019 dürfte auch den letzten Zweiflern gezeigt haben, dass Chris Roberts und sein Team wichtige Fortschritte auf dem Weg zur ultimativen Weltraumsimulation machen.

Auch wenn die Citizencon 2019 nicht so spektakulär war wie vergangene Präsentationen von Star Citizen, hat die neue Demo von Carrack, Microtech und Pyro bei Peter dennoch für viel Zuversicht gesorgt. Denn das Projekt scheint endlich im Zeitplan zu liegen. Nur eine Ankündigung fehlte. Auch wenn die Citizencon 2019 nicht so spektakulär war wie vergangene Präsentationen von Star Citizen, hat die neue Demo von Carrack, Microtech und Pyro bei Peter dennoch für viel Zuversicht gesorgt. Denn das Projekt scheint endlich im Zeitplan zu liegen. Nur eine Ankündigung fehlte.

Als die Darmspiegelung anfängt, jubeln die Menschen.

Im Gegensatz zu anderen Citizencon-Präsentationen, bei denen auch schon mal überflüssig-ausgeklügelte Helm-aufsetz-Animationen hysterische Schreikrämpfe beim Publikum verursachten, kann ich die Begeisterung der Zuschauer diesmal verstehen.

Denn was Star Citizen in seiner Keynote-Demo zeigt, mag zwar aussehen wie eine Szene aus dem Film »Reise ins Ich« von 1987 (nur in viel schönerer Ultra-HD-Grafik), ist aber tatsächlich weltbewegend. Oder besser: Welten bewegend, denn mit dem Sprung durch Warptor und -tunnel in den neuen Pyro-Sektor (Release 2020) macht Star Citizen wieder einen Riesenschritt Richtung Realität.

Die Botschaft des Events in Manchester, das per Livestream zu Projektunterstützern in aller Welt übertragen wurde, war klar: Es wird. Langsam aber sicher, Star Citizen wird ein Spiel. Und nicht nur irgendein Spiel. Sondern das Spiel, dessen kühne Vision Wing-Commander-Erfinder Chris Roberts im Stile eines Tech-CEOs der Gewichtsklasse von Elon Musk oder Steve Jobs seinen Shareholdern (in diesem Fall den Backern) gepitcht und um deren Geld er gebeten hat.

Nach viel Skepsis und Häme seitens Kritiker sehen die Zukunftaussichten für Star Citizen nach dieser Citizencon ausgesprochen gut aus. Die Reise zu den Sternen, die uns das Weltraum-MMO versprochen hat, sie scheint in greifbare Nähe gerückt - und in einer Qualität und technischen Stabilität, die man selbst als eingefleischter Fan lange Zeit nicht für möglich gehalten hatte.

Denn die besten Neuigkeiten der Citizencon waren nicht so sehr die einzelnen angekündigten Features, ja noch nicht einmal die gezeigten Raumschiffe und Planeten, mit denen Backer in Alpha 3.8 und 3.9 bald herumspielen dürfen. Nein, für mich war es die schlichte Tatsache, dass die Citizencon-Demo einfach funktionierte statt wie in früheren Jahren abzustürzen - und damit den bisher besten Beweis dafür lieferte, dass es sich bei Star Citizen eben doch nicht um ein Luftschloss handelt.

Aber ist das auch gleich ein Grund, vollständig in Begeisterung zu verfallen, gerade in Zeiten, da Hersteller gerne mal mit getürkten Vorab-Demos einen falschen Eindruck vom fertigen Spiel vermitteln? Ich finde: Begeisterung ist angebracht, aber Vorsicht ebenso. Denn noch ist Star Citizen längst nicht fertig, muss sich weiter das Vertrauen der Spieler verdienen, mit Qualität und Inhalten um Anerkennung kämpfen. Es hat bei mir aber einen ersten Etappensieg verbucht.

Der Autor
Peter Bathge hat bisher noch nicht viel Zeit in die diversen Alpha-Versionen von Star Citizen gesteckt, weil er eigentlich nur auf Squadron 42 und die Singleplayer-Kampagne wartet. Dennoch verfolgt er wöchentlich die Fortschritte am MMO-Part und bestaunt die absurden Details, die im Spiel stecken. Die Citizencon 2019 fand er in Sachen Nachrichtenwert eher mau (nichts Neues zum Solo-Modus!), aber dennoch war es die vielleicht bisher beste Hausmesse von Cloud Imperium Games.

Star Citizen und die Citizencon-Demo 2019: Vision wird Wirklichkeit

Eisplanet statt Stadtplanet: Nach der Arccorp-Präsentation 2018 war der Anblick von Microtech dieses Jahr vielleicht nicht mehr ganz so atemberaubend. Wolkenkratzer, eine Mega-City - hat man ja irgendwie schon gesehen, nun halt in Weiß und Blau statt Gold. Aber im Detail gab es auf der Citizencon dennoch jede Menge zu bestaunen, allein die Keynote war gerammelt voll mit spannenden Informationen. Auch wenn man teilweise schon genau zuhören musste, um sie alle mitzubekommen.

Das Ergebnis von »Planet Tech V4« war wohl noch am offensichtlichsten: Die neue Technik erlaubt einen viel höheren Detailgrad bei der Erstellung der prozedural generierten Welten des Spiels. Und das in einem Bruchteil der Zeit im Vergleich zu vorher: Cloud Imperium Games hat alle bislang in der Alpha enthaltenen Monde und Planeten, die man zuvor in zwei Jahren gebaut hat, auf das neue Modell aktualisiert - in zwei Monaten.

Landeanflug auf Microtech Der Eisplanet von Star Citizen hat unter anderem ein gefrorenes Meer zu bieten. Ab Alpha 3.8 dürfen Spieler dem Himmelskörper einen Besuch abstatten, hier residiert die gleichnamige Firma.

Glaubwürdige Bewaldung Die zahllosen Nadelbäume am Boden werden in Echtzeit generiert, die Technik entscheidet dabei anhand der Beschaffenheit der Landschaft, wo realistischerweise die größten Waldkonzentrationen auftreten.

Echte Wolkenkratzer Die größte Stadt von Microtech hört auf den Namen New Babbage. Die Ausmaße sind gewaltig - der Weltraumhafen etwa liegt noch einige Kilometer entfernt am anderen Ende einer Bucht.

Zutritt verboten Das Innere von New Babbage ist vorerst für Besucher gesperrt. Erst ab Version 3.9 im Jahr 2020 ist eine Stippvisite möglich. Dafür dürfen Spieler dann anders als auf Arccorp überall landen, wo Platz ist.

Nun sah Star Citizen ja schon immer beeindruckend aus. Aber viele Spieler fragen sich: Macht das denn Spaß? Was tue ich in diesem riesigen, leeren Universum? Hier setzte die Citizencon-Demo mit einer eher ungewöhnlichen Infiltrationsmission an: Tarn dich als Microtech-Mitarbeiter, flieg mit dem Arbeiter-Shuttle zur Forschungsanlage, klau die geheimen Pläne. Gameplay first, könnte man sagen!

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