Es ist gefühlt eine halbe Ewigkeit her, dass wir ein richtig gutes Star-Wars-Spiel erleben dürften. Die Macher von Battlefront 2 versprachen im Vorfeld nicht nur, die Fehler des Vorgängers von 2015 wett zu machen - mit mehr Inhalten zu Release, einem Klassen-System, überarbeiteten Weltraumschlachten - sondern auch eine vollwertige Singleplayer-Kampagne draufzulegen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an den neuen Shooter, zumal die Story in den offiziellen Star-Wars-Kanon gehört und die Lücke zwischen den Episoden 6 und 7 schließen soll.
Das mag auf dem Papier alles nach wahr gewordenen Fan-Träumen klingen, warum uns am Ende aber eine handfeste Enttäuschung erwartet, erklären wir in diesem Test, der im ersten Teil auf den Einzelspielerpart eingeht und sich in der zweiten Hälfte auf den Multiplayer-Modus konzentriert.
Wer unseren Test zur Kampagne bereits kennt, kann direkt zum Multiplayer-Teil springen!
Für den Ex-Imperator!
Den Großteil der Kampagne spielen wir in der Rolle von Iden Versio, einer treuen Soldatin des Imperiums. Sie ist allerdings nicht einfach bloß bei den Sturmtruppen, sondern Anführerin der gefürchteten Elite-Einheit Inferno Squad. Sie ist also diejenige, die den Sturmtruppen als mobiles Eingreifteam den Hintern rettet.
Ihre Welt wird erschüttert, als sie mitansehen muss, wie der Imperator samt seiner mächtigen Raumstation während der Schlacht von Endor in Rauch aufgeht. Unter dem Befehl ihres Vaters, einem mächtigen Admiral, soll Iden nun den Gegenschlag des Imperiums vorbereiten.
Auf der Seite der Bösen in den Kampf zu ziehen, ist in der Theorie eine großartige Idee, aus der Battlefront 2 allerdings in der Praxis insgesamt zu wenig macht. Statt tiefer in die Psyche des Imperiums und seiner Charaktere einzutauchen, legt die Handlung eine voreilige und unlogische Wendung hin, die den Figuren und ihren ursprünglichen Motiven nicht gerecht wird.
Daran können auch die aufwändig inszenierten Zwischensequenzen mit nahezu lebensechten Gesichtsanimationen und guten Synchronsprechern wenig ändern. Als Spieler baut man nie eine echte Verbindung zu Iden und ihren Mitstreitern auf, selbst ihr putziger Droidenbegleiter bleibt namenlos.
Da hilft es auch wenig, dass wir zwischendurch immer wieder die Kontrolle über bekannte Gesichter aus den Filmen, wie zum Beispiel Luke Skywalker oder Han Solo bekommen. Zum einen bereichern sie kaum die ohnehin dünne Geschichte, und zum anderen verhindern die regelmäßigen Perspektivenwechsel eine stärkere Identifikation mit Hauptprotagonistin Iden.
Im Video:So gut ist die Solo-Kampagne von Battlefront 2
Im letzten Viertel der rund fünf bis sechs Stunden langen Kampagne zieht die Spannung zwar nochmal etwas an und bekommt sogar einen halbwegs schlüssigen Bogen zu Episode 7: Das Erwachen der Macht hin, übrig bleibt aber vor allem das Gefühl, dass da in Sachen Story deutlich mehr drin gewesen wäre.
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