Der Ruf nach einem Online-Rollenspiel im Starcraft-Universum ist nicht neu. Da Blizzard diesen Fan-Wunsch aber offenbar (noch) nicht erfüllen möchte, erfüllen die sich ihre Träume eben kurzerhand selbst. Und genau hier kommt Starcraft Universe ins Spiel. Der Clou: Starcraft Universe ist kein eigenständiges Programm, sondern eine Mod für Starcraft 2, also für Besitzer des Hauptspiels komplett kostenlos. »Wie soll das denn funktionieren?« fragen wir uns unwillkürlich, schließlich ist Starcraft 2 ein Strategiespiel.
Kein Problem für fleißige Modder: Schon auf den ersten Blick erinnert uns Starcraft Universe an World of Warcraft – und an Star Wars: The Old Republic, denn Teile des Interface sehen dem Bioware-MMO zum Verwechseln ähnlich. Außerdem sind alle Online-Rollenspiel-Elemente an Bord: Zwei Rassen (Terraner und Protoss), acht Klassen, vertonte Dialoge, Zwischensequenzen in Spielgrafik und eine spannende Geschichte.
Zweck-Allianz
Zurzeit ist allerdings nur der Prolog spielbar, den wir übrigens noch ganz alleine erleben. Wir befinden uns mit unserem Terraner-Ghost (einem Scharfschützen) in einer Basis der Terraner und Protoss, die in Starcraft 2 Universe zur Abwechslung mal zusammenarbeiten, um eine Invasion der Zerg abzuwehren. Neben den Standard-Zerglingen machen uns aber auch Hybriden das Leben schwer, eine Mischrasse aus Protoss und Zerg.
In dieser Basis jedenfalls werden wir auf eine Erkundungsmission geschickt, erledigen dabei Zerg, indem wir über den Zahlenblock unserer Tastatur Spezialfähigkeiten auslösen, sammeln Beute ein, nehmen Quests an und führen Gespräche. Das alles spielt sich absolut klassisch; wer jemals ein Online-Rollenspiel gespielt hat, der findet sich in Windeseile zurecht.
Dummerweise werden wir bald durch einen groß angelegten Zerg-Angriff zur Flucht gezwungen. Diese Sequenz sieht ziemlich spektakulär aus und ist trotz der mauen Technik spannend inszeniert. Während wir gegen einen haushohen Riesen-Hybrid kämpfen, werden wir von einem mysteriösen Protoss-Schiff gerettet und in Sicherheit geflogen – das abrupte Ende des Prologs. Was wir erlebt haben, macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
Das große Problem der Mod ist derzeit noch die Steuerung. Die nämlich fällt sehr schwammig aus, kämpft mit Verzögerungen und wirkt insgesamt längst nicht so blitzsauber, wie wir das von Blizzard selbst gewohnt sind. Indes: In der Modifikation steckt jede Menge Potenzial. Was die Entwickler letztlich daraus machen, sehen wir allerdings erst im Laufe des Jahres, wenn die ersten Multiplayer-Inhalte veröffentlicht werden.
Fazit
Malte Witt: Wow, ich hätte nicht gedacht, dass jemand aus dem Strategiespiel-Grundgerüst von Starcraft 2 ein so radikal anderes Spielerlebnis zaubern kann. Aber irgendwie hat’s doch geklappt, Starcraft Universe fühlt sich schon in diesem kurzen Prolog wie ein richtiges Online-Rollenspiel an. Dazu tragen nicht nur die vertraute Schulter-Perspektive, das Interface und das Kampfsystem bei, sondern auch die voll vertonten Dialoge und die guten Zwischensequenzen.
Freilich fehlt der Modifikation noch eine ganze Menge Feinschliff, vor allem im Hinblick auf die Steuerung, aber das Anspielen des Prologs lohnt sich trotzdem – und sei es bloß, um eine Starcraft-Karte mal aus einer völlig anderen Perspektive zu sehen.
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