Nur wenige Pixel sind vonnöten, um die Genfer Konvention zu missachten. Das hat auch der Entwickler von Stardew Valley bemerkt, der im Jahr 2018 seinen bis dato zwei Jahre bestehenden Fehler ausgebügelt hat. Worum es in all dem geht? Ein kleines, rotes Kreuz.
Das Kreuz, das Probleme bereitet
Seit 160 Jahren steht es geschrieben, dass ein rotes Kreuz auf weißem Grund das absolute Schutzzeichen ist. In Kriegszeiten sollen demnach Sanitäter, Krankenhäuser und alles andere, was mit diesem Symbol versehen ist, keine Angriffsziele sein.
Das rote Kreuz soll aber nicht nur schützen, sondern auch geschützt werden: Niemand darf leichtfertig das Symbol nutzen, besonders nicht für kommerzielle Zwecke. Logos mit rotem Kreuz sind also tabu, aber auch innerhalb eines Spiels darf das Kreuzchen nicht auftreten.
Deshalb sind Medipacks, Krankenhäuser und Co. in Videospielen nie mit einem roten, sondern häufig mit einem grünen Kreuz ausgestattet. Stardew Valley hat damals bei zwei Punkten nicht genau genug darauf geachtet.
Über Harvey’s Klinik prangerte jenes Kreuz, mittlerweile ist es türkis. Außerdem hat Krankenschwester Maru auf ihrer weißen Arbeitskleidung ein rotes Kreuz gehabt, nun ist es grau eingefärbt. Beim Lebensbalken der Hauptfigur ist stattdessen schon immer ein rotes H zu sehen. Die Ausdauer wird dagegen mit einem grünen Kreuz symbolisiert.
Stardew Valley ist nicht das einzige Spiel, das in diese Falle getappt ist: Bereits Titel wie Halo, Subnautica und Rimworld haben die Genfer Konvention aufgrund des roten Kreuzes missachtet. Die Entwickler von Prison Architect haben sich selbst als Kriegsverbrecher bezeichnet, nachdem sie ihren Fehler bemerkten. Wir haben im oben verlinkten Artikel mit einem Anwalt gesprochen, wie das rechtlich genau aussieht.
Mittlerweile haben 196 Länder der Genfer Konvention zugestimmt. Unter dem Artikel 7 ist es übrigens auch eine der ältesten Bestimmungen des Abkommens.
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