SteamSpy - Statistik-Seite lebt doch weiter, ist aber weniger genau

Nach Valves Datenschutz-Änderungen sah es schlecht aus für SteamSpy. Jetzt ist der Dienst doch zurück, arbeitet aber weniger präzise.

SteamSpy ist tot, lang lebe Steamspy! Die Steam-Statistik-Webseite existiert doch weiter. SteamSpy ist tot, lang lebe Steamspy! Die Steam-Statistik-Webseite existiert doch weiter.

In einem Blog-Eintrag hat Gründer Sergey Galyonkin erklärt, wie es jetzt mit seiner Webseite SteamSpy weitergeht. Die ist nämlich keineswegs tot: Aufgrund von Valves neuen Datenschutz-Bestimmungen auf Steam, arbeitet sie nur deutlich ungenauer.

Am 11. April 2018 hatte Valve seine Web API so angepasst, dass die Spielebibliotheken der Nutzer unsichtbar werden, wenn man nicht das Gegenteil festlegt. Da das die Information war, auf die SteamSpy sich bei seinen Daten hauptsächlich stützt, sah es schlecht für die Seite aus.

Tot sei sie aber noch lange nicht - auch wenn viele das bereits erklärt hätten. Wie Galyokin weiter ausführt, habe er an einem neuen Algorithmus gearbeitet, der sich an die Änderungen anpasst. Auf seine Anfrage, den alten Algorithmus weiter nutzen zu dürfen, habe Valve wie von ihm erwartet nicht reagiert - auch wenn er wisse, dass sie seine Nachricht erhalten haben.

Machine Learning als Lösung

Damit SteamSpy weiter funktionieren kann, wurde es deshalb auf ein Machine-Learning-System umgestellt. Einfach gesagt, nutzt sein Algorithmus jetzt zufällige Daten aus dem Web statt direkt von Steam, um Verkäufe zu errechnen. Offenbar mit Erfolg: Wie die Frostpunk-Entwickler verkünden, hat ihr Spiel sich 250.000 Mal verkauft, sein Algorithmus errechnete 252.000 Kopien.

Damit ist SteamSpy längst nicht so genau wie früher, kann meistens aber zumindest Annäherungswerte liefern. Basierend auf offiziellen Daten für 70 Spiele, soll die Seite bei 90 Prozent in einem Fehlerbereich von 10 Prozent liegen. Allerdings gäbe es auch starke Ausreißer, für die die Daten weit abweichen.

Report: Steam in Zahlen - Was Steam-Statistiken über uns Spieler verraten

Für die Entwickler

Die neue Seite befindet sich Galyonkin zufolge noch im Rohzustand, viele Features funktionieren noch nicht so wie früher, weil er sie erst auf das neue System umstellen muss. Einfache Funktionen wie Nutzerzahl oder Spielzeit sind aber weiterhin abrufbar.

Galyonkin möchte das Projekt trotz der Schwierigkeiten auf jeden Fall weiterführen. Als SteamSpy nicht funktionierte, habe er über 200 E-Mails von Entwicklern erhalten, denen seine Seite geholfen habe. Ein Berliner Indie-Studio sei zum Beispiel nur staatlich finanziert worden, weil sie mithilfe der SteamSpy-Daten beweisen konnten, dass ihre Nische groß genug ist - das Spiel wurde ein Erfolg.

Deshalb wird er den Algorithmus weiter überarbeiten und die Funktionen Schritt für Schritt zurückbringen. Solange Valve nicht weitere Maßnahmen einleitet, die SteamSpy unmöglich machen, wird die Seite deshalb bestehen bleiben.

zu den Kommentaren (16)

Kommentare(6)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.