Gut Ding will Weile haben.« »Was lange währt, wird endlich gut.« »Geduld ist eine Tugend.« Die deutsche Sprache leidet unter einem Überangebot von Sprichwörtern, die uns auf irgendwann später im Leben vertrösten sollen. Solch eine Geduldsprobe haben auch die Fans von Sword of the Stars 2: Lords of Winterhinter sich.
Am 28. Oktober 2011 erschien das Weltraum-Strategiespiel in einem Zustand, den man wohlwollend als frühes Alpha-Stadium und weniger wohlwollend als schlimmste Bug-Schleuder seit dem Sierra-»Klassiker« Outpost bezeichnen konnte. Der Grund waren finanzielle Probleme des Entwicklers Kerberos.
Nachtest
Wir haben bereits die erste Verkaufsversion von Sword of the Stars 2 im Dezember 2011 getestet. Den Test zu Sword of the Stars 2: Lords of the Winter können Sie hier nachlesen. Die finale Wertung beruht auf der Enhanced Edition.
Kriminelle Ader
Daher entschied sich der Publisher Paradox, das geradezu kriminell unfertige Spiel trotzdem auf den Markt zu werfen, um die Verkaufserlöse in den Feinschliff zu stecken. Spiele-Entwicklung am offenen Herzen – und auf Kosten der treuen Fangemeinde, die Sword of the Stars 2 sehnlichst erwartet hatte.
Kerberos hat die Community tatsächlich nicht enttäuscht und in den letzten zwölf Monaten über 60(!) Patches nachgereicht. Nun ist Sword of the Stars 2 als runderneuerte Enhanced Edition noch mal erschienen – auch wenn die neue Version eher »Endlich spielbare Edition« heißen sollte.
Neben den Updates enthält sie auch das Addon End of Flesh. Fair: Käufer des Originals erhalten das Upgrade auf die neue Version kostenlos. Also alles zurück auf Anfang, Sword of the Stars 2 feiert seine Wiedergeburt. Aber ist es nun auch wirklich – besser?
Wo kaufen?
Die Enhanced Edition von Sword of the Stars 2 ist für rund 20 Euro über gängige Online-Plattformen wie Steam, Gamersgate oder Gamefly erhältlich. Für Besitzer der Ur-Version ist das Upgrade kostenlos. So wird beispielsweise die Steam-Version automatisch zur Enhanced Edition aufgerüstet. Achtung: Die Versionen für alle Plattformen erfordern ein Steam-Kontenbindung und lassen sich damit nicht mehr weiterverkaufen.
Qual der Völkerwahl
Zunächst die gute Nachricht: Sword of the Stars 2 lässt sich zumindest im Einzelspieler-Modus inzwischen weitgehend absturzfrei genießen, die grundsätzliche Spielmechanik funktioniert endlich. Wie gehabt errichten wir rundenweise unser Imperium, um die Galaxis zu erobern.
Zur Wahl stehen mittlerweile sieben sehr unterschiedliche Spielevölker, die sich unter anderem in der Art der Fortbewegung stark unterscheiden. Während zum Beispiel die Tarkasianer immer gleichmäßig schnell durchs All gleiten, bewegen sich die Morrigi nur im Schwarm schön flott, und die Hiver müssen zwar erst Portale errichten, sausen dann aber in Windeseile durchs All. Diese gravierenden Unterschiede erhöhen den Wiederspielwert.
Spielerisch unterscheidet sich Sword of the Stars 2 spürbar von ähnlichen Titeln wie Endless Spaceoder Sins of a Solar Empire. Planetenausbau à la Master of Orion 2 gibt es nämlich kaum, stattdessen stehen vor allem die Flotten-Logistik und eine sorgfältig austarierte Ressourcen-Verwaltung im Vordergrund.
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