Seite 4: Terraria im Test - Minecrafts kleiner Bruder

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Riesige Spielwelt unter der Erde

Während wir in deren oberen Teil relativ schnell auf die anfänglich benötigten Erze stoßen, warten weiter unten seltenes Gold und sündhaft wertvolle Edelsteine -- zusammen mit garstigen Gegnern, gegen die wir zu Beginn noch keine Chance haben. Wir müssen uns also schichtweise in die Tiefe buddeln und mit den dabei gewonnenen Metallen nach und nach unsere Ausrüstung verbessern.

Das Inventar glänzt mit Mini-Icons und einem viel zu kleinen Crafting-Bereich. Das Inventar glänzt mit Mini-Icons und einem viel zu kleinen Crafting-Bereich.

Dazu steht uns über das Inventarfenster ein umfangreiches Handwerks-System zur Verfügung. So machen wir aus Holz und der Schleim-Gelatine problemlos Fackeln. Silbererz hingegen muss zunächst am Ofen (braucht Steine) eingeschmolzen und anschließend am Amboss (braucht Eisen) weiterverarbeitet werden. Insgesamt können wir auf diese Weise mehr als 100 Gegenstände herstellen, sofern wir die teils sehr seltenen Komponenten finden. Die Bandbreite reicht dabei von Waffen und Rüstungen über Heiltränke und bessere Werkzeuge bis hin zu dekorativem Firlefanz für unsere Bude. Darüber hinaus gibt es einen großen Schwung seltener Objekte, die man nicht selbst schmieden kann, sondern nur in gut versteckten Truhen findet. Das Glücksgefühl beim Entdecken eines solchen Schatzes macht die Suche allemal wert.

Das Problem am ansonsten ungemein motivierenden Buddeln-Kämpfen-Sammeln-Prinzip: Haben wir erst mal einen ganzen Sack voll Material beisammen, wird’s im Inventar und der Handwerks-Übersicht alles andere als übersichtlich. Die teils winzigen Icons sehen oft nahezu identisch aus, und die schiere Anzahl an möglichen Crafting-Optionen übersteigt die Funktionalität des Bildschirms kolossal -- bisweilen müssen wir durch 50 Gegenstände scrollen, um zum gewünschten Item zu gelangen. Das bleibt, neben der eingangs erwähnten Präsentation auf Puritaner-Niveau, allerdings der einzige echte Makel an einem sonst ungewöhnlich runden Spielerlebnis.

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Ständig neue Entdeckungen

Ungewöhnlich deshalb, weil sich Terraria trotz des simplen Spielprinzips einfach nicht abnutzt. Auch nach 20 Stunden entdecken wir irgendwo noch irgendwas, das uns zum Weiterspielen motiviert. Ob wir nun beim Buddeln über eine Schatztruhe mit einer besonders mächtigen Waffe stolpern, uns zur Abwechslung in den Himmel bauen und dort auf schwebende Inseln stoßen oder nützliche NPCs wie den Händler oder eine Krankenschwester für unsere Siedlung anlocken, indem wir ihnen Häuser bauen -- in Terraria kann man sich tagelang verlieren und trotzdem noch überrascht werden.

Um zu den schwebenden Inseln zu gelangen, bauen wir uns blöckchenweise nach oben. Um zu den schwebenden Inseln zu gelangen, bauen wir uns blöckchenweise nach oben.

Die Hatz nach immer besserer Ausrüstung erinnert dabei -- jedenfalls in Sachen Suchtfaktor -- durchaus an Diablo. Nur noch diese eine Höhle erkunden, nur noch diese Truhe da vorne plündern, nur noch diese Silberader da drüben abbauen, nur noch eben ein neues Schwert schmieden … und schon ist die halbe Nacht verzockt, und Sie haben immer noch tausend Sachen auf der To-Do-Liste.

An dieser Stelle könnten wir noch von dynamischen Ereignissen wie dem Blutmond oder der Goblin-Invasion erzählen, von speziellen Gebieten wie dem Dungeon, von Kämpfen gegen verflixt knackige Bossgegner oder vom Multiplayer-Modus, in dem bis zu acht Spieler (wie in Minecraft) gemeinsam erkunden und an ihrer Welt bauen, was gehörig Spaß macht. Indes: Terraria bezieht seinen Reiz als riesiger Abenteuer-Sandkasten nicht zuletzt daraus, dass Sie gewisse Dinge einfach ausprobieren, überraschende Momente selbst erleben und wie ein Kind im Spielzeugladen auf Entdeckungsreise gehen. Auch wenn manche Spielzusammenhänge zu Beginn noch nicht ganz klar sind -- wer sich auf Terraria ein- und seiner kindlichen Neugier freien Lauf lässt, wird im wahrsten Sinne des Wortes verzaubert.

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