Als Tetris auf dem Bildschirm Level 157 anzeigt und einfriert, ist sofort klar: Der 13 Jahre alte US-Amerikaner Willis Gibson hat es bis zum höchsten »kill screen« der Tetris-Geschichte geschafft.
Er reißt die Augen auf, schluchzt und hyperventiliert: »Oh mein Gott. Das ist es.« Ihm ist bewusst: Es ist ein historischer Moment in der Geschichte der Videospiele. Was war passiert?
Willis Gibson, unter dem Pseudonym blue scuti bekannt, stellt in diesem Moment am 21. Dezember 2023 einen Weltrekord auf: Er ist der erste Mensch, der Tetris (NES) sozusagen durchgespielt hat. Den Rekord erreichte er im Halbfinale der Classic Tetris Weltmeisterschaft 2023.
Hier seht ihr seine komplette Videoaufzeichnung des historischen Tetris-Runs:
Link zum YouTube-Inhalt
- Warum ist das besonders? Tetris, oder auch Classic Tetris, erschien vor 34 Jahren und galt bislang als unmöglich zu beenden. Lediglich eine speziell für diesen Zweck entwickelte KI schaffte es bisher über die Grenze des »kill screen« hinaus - mit ein paar Programmier-Tricks.
- Wie hat er das gemacht? Gibson nutzte eine Kombination aus zwei Speedrunner-Techniken, die als Hypertapping und Rolling bekannt sind. Dabei vibrieren die Finger so über die Buttons, dass die Steuerung mit der immensen Ingame-Geschwindigkeit auf hohen Levels mithalten kann.
- Wo lag der Rekord bisher? Bevor blue scuti auf den Plan trat, lag der Rekord bei Level 148. Durch neue Methoden wie etwa Hypertapping wurden seit etwa 2010 immer wieder neue Meilensteine erreicht. Bis dahin galt bereits das fast schon legendäre Level 29 als unüberwindbare Grenze.
- Was hat es mit Level 29 auf sich? Level 29 ist ein Mythos im klassischen Tetris. Denn an diesem Punkt werden herabfallende Blöcke so schnell, dass man sie kaum noch verfolgen, geschweige denn mit dem Controller effektiv steuern kann. Level 29 galt daher lange als finaler »kill screen«.
Geht da sogar noch mehr?
In der Presse und der Speedrunner-Szene wird der Erfolg von Willis »blue scuti« Gibson als Meilenstein gefeiert. Popular Science titelt gar vom »13-jährigen Wunderkind«.
Tatsächlich galt Level 157 bisher als unerreichbar – nur mit viel Disziplin, eisernem Training und seiner weiterentwickelten Controller-Technik konnte Gibson dieses Ziel nun doch knacken.
Sein Erfolg inspiriert bereits andere: Speedrunner kündigten an, noch höhere Highscores erreichen zu wollen, indem sie den »kill screen« sogar umgehen und noch länger als Gibson spielen. Ob das klappen kann?
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