Sie wollen trotzdem vorab etwas über The Beginner's Guide wissen? Nun gut: Es ist das neue Spiel von Davey Wreden, dem Entwickler des ebenfalls sehr experimentellen The Stanley Parable. Es ist ein Adventure, das sich etwa in zwei Stunden durchspielen lässt. Es hat keine klassischen spielerischen Ziele und folgt auch nur wenigen Genrekonventionen. Stattdessen erzählt es die Geschichte einer Person, die mit etwas fertig werden muss, das sie nicht versteht.
Und das macht The Beginner's Guide auf eine grandiose Art und Weise. So und wenn Sie nun bereits Lust darauf haben, dann hören Sie vielleicht jetzt auf zu lesen und spielen Sie das Ding. Am besten gleich in einem Rutsch. So funktioniert The Beginner's Guide am besten.
Das ganze Spiel ansehen:Michi und Fritz spielen The Beginner's Guide
Wir haben Sie gewarnt!
The Beginner's Guide ist nämlich jene Art von Spiel, das man mit möglichst wenig Vorwissen genießen sollte. Also packen wir das folgendermaßen an: Sie, lieber Leser, entscheiden selbst wie viel Sie vorab vom Spiel wissen wollen - wir werden bis zum Ende dieses Textes immer mehr verraten und auch einige Überraschungen von The Beginner's Guide ansprechen.
Spoilerfrei können wir zumindest loswerden, wem The Beginner's Guide wahrscheinlich weniger gut gefallen wird - nämlich jenen Spielern, die das Quasi-Subgenre der Walking-Simulatoren (wie The Vanishing of Ethan Carter oder Dear Esther) für Geld- und Zeitverschwendung halten. The Beginner's Guide ist weniger echtes »Spielen«, stattdessen setzt es auf das »Erleben« eines ausgesprochen clever gewobenen Storytelling-Experimentes.
Sie entscheiden: Ab hier steckt jeder Absatz unter einem Spoiler-Filter. Der Test steigt bis zum Ende zunehmend tiefer in die Story-Materie ein. Je näher am Fazit, desto größer die Enthüllungen zur Geschichte des Spiels. Das Fazit selbst und der Wertungskasten sind dann wieder spoiler-frei gehalten. Sie entscheiden selbst, wieviel Sie vorab über The Beginner's Guide erfahren möchten.
Achtung, jetzt geht's um die Story
Warnung: der folgende Absatz enthält Spoiler
Zu Beginn meldet sich Entwickler Davey Wreden persönlich zu Wort und reißt damit gleich mal die vierte Wand, also die Grenze der Spielrealität, nieder. Wreden präsentiert uns eine Reihe von Spielen und Spielefragmenten, die ein Bekannter von ihm entwickelt hat. Der hört auf den Namen Coda und hat, so die Prämisse, zwischen 2008 und 2011 eine Reihe seltsamer Game-Experimente auf Basis der Source-Engine programmiert.
Wreden stellt die nun chronologisch vor und kommentiert permanent, während wir als Spieler die kleinen Fragmente absolvieren. Mal stapfen wir ein paar Minuten durch eine halbfertige Karte aus Counter-Strike, die frappierend an die ikonische de_dust erinnert, dann wieder mit der Knarre in der Hand durch eine Raumstation, auf der es jedoch keine Gegner gibt.
Wreden erzählt, wann das entsprechende Spiel entstanden ist, plaudert aus dem Entwicklernähkästchen (etwa über Stärken und Schwächen der Source-Engine), und greift auch aktiv ein, etwa wenn er uns ans Ende eines Labyrinths teleportiert, um einen seiner Meinung nach drögen Part des Spiels abzukürzen. Vor allem aber interpretiert Wreden die Werke von Coda - er teilt seine Gedanken und spekuliert darüber, was Coda mit seinen Spielen sagen will. Das ist überraschend faszinierend und kurzweilig, bis uns ein ungutes Gefühl beschleicht...
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