Auf ein Spiel wie The Callisto Protocol warte ich schon seit Ewigkeiten

Das schaurig-schöne Preview-Event jagte mir eiskalte Schauer über den Rücken und ließ meinen Abzugsfinger ordentlich jucken.

5 Minuten Gameplay: The Callisto Protocol zeigt brutale Action und das Weltall Video starten 5:22 5 Minuten Gameplay: The Callisto Protocol zeigt brutale Action und das Weltall

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Es ist ein Tag wie jeder andere im Orbit des Jupiter. Wir schreiben das Jahr 2320 und Jacob Lee macht sich auch heute wieder auf den Weg, die kolonisierten Monde des Gas-Riesen mit Nachschub zu beliefern. Die Aussicht ist so atemberaubend wie die Bezahlung schlecht, weswegen Jacob auch gerne mal Waren mit an Bord hat, die nicht auf dem Lieferschein stehen.

Bisher konnte er seinen kleinen Nebenverdienst geheim halten, doch an diesem Morgen wäre er vielleicht doch besser im Bett geblieben. Als er nämlich beim Anflug auf Kallisto, dem zweitgrößten Jupitermond, die Kontrolle über seinen Frachter verliert, weiß er noch nicht, dass die nachfolgende Bruchlandung nur das kleinste seiner Probleme sein wird.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, liebe Leser, aber allein mit diesen zwei Absätzen zieht mich die Prämisse von The Callisto Protocol schon gehörig in ihren Bann. Dabei war noch nicht einmal die Rede vom mysteriösen Virus, das sämtliche Insassen der »Black Iron«-Strafkolonie in grausliche Mutanten (genannt Biophage, also Lebensfresser) verwandelt.

Das »Schieß auf die Tentakel« im Hintergrund erinnert direkt an einen ähnlich nützlichen Hinweis über Gliedmaßen damals in Dead Space. Mit einem warmen Aufguss der altbekannten Formel gibt sich The Callisto Protocol aber nicht zufrieden. Das »Schieß auf die Tentakel« im Hintergrund erinnert direkt an einen ähnlich nützlichen Hinweis über Gliedmaßen damals in Dead Space. Mit einem warmen Aufguss der altbekannten Formel gibt sich The Callisto Protocol aber nicht zufrieden.

In unserer letzten Preview konntet ihr bereits nachlesen, wie meisterhaft es Entwickler-Urgestein und Dead-Space-Erfinder Glen Schofield versteht, uns auch in seinem neuesten Werk wieder mit Licht, Schatten, und einer besonders trickreichen Soundkulisse das Fürchten zu lehren.

Heute soll es um die Feinheiten des Kampf- und Upgradesystems gehen und warum The Callisto Protocol nach dem jüngsten Preview-Event schon jetzt zu meinen Highlights des Jahres zählt.

Cleveres Design

Das erste verschmitzte Lächeln geht mir über die Lippen, als sich einer der Entwickler einen Mutanten mit der GRP (ihrer Interpretation einer Gravity Gun) schnappt und ihn gegen eine Wand schleudert. Das fiese Monster wird daran prompt aufgespießt, röchelt aber noch bedrohlich vor sich hin. Da greift sich der Herr an der Maus einen herumliegenden Metallkanister und schleudert ihn mit voller Wucht gegen den Mutantenschädel - Bonk!

Während der nächsten Minuten fliegen diverse Körperteile und spritzen unzählige Blutfontänen durch die Gegend und mir wird erneut unmissverständlich klar, dass es sich hierbei um blutige Slasher-Kost für Erwachsene handelt, wie auch das Ab-18-Siegel der USK beweist. Dennoch wird Callisto Protocol hierzulande komplett ungeschnitten erscheinen.

Der unfreiwillig schwebende Unruhestifter hier macht gleich Bekanntschaft mit dem spitzen Metallgitter im Hintergrund. Wie oft wir die GRP-Schwerkraft-Armschiene verwenden können, hängt von deren Upgradestufe sowie unserem Batterievorrat ab. Der unfreiwillig schwebende Unruhestifter hier macht gleich Bekanntschaft mit dem spitzen Metallgitter im Hintergrund. Wie oft wir die GRP-Schwerkraft-Armschiene verwenden können, hängt von deren Upgradestufe sowie unserem Batterievorrat ab.

Das nächste Mal schießen meine Mundwinkel bei der Demonstration der flüssig animierten Ausweich- und Blockmechanik nach oben. Per Richtungstaste weicht der Vorspieler den bestialischen Hieben der Mutanten aus oder blockt sie gekonnt ab. Mit wiederholten Linksklicks reiht er anschließend mehrere Nahkampf-Kombos aneinander.

Ich persönlich liebe ja auf gutem Timing basierende Kampfsysteme und Callisto Protocol scheint mir hier genau in die Karten zu spielen. Dafür spricht auch, dass erfolgreiche Kombo-Serien Schwachstellen offenlegen, in die wir dann per rechtzeitigem Tastendruck eine Kugel jagen dürfen. Da die Munition für unsere Handfeuerwaffe ebenso selten wie teuer ist, erscheint mir diese an den Nahkampf gebundene Zielhilfe wie eine hervorragende Design-Entscheidung.

Knapp zwei Monate nach The Callisto Protocol erscheint übrigens auch ein fantastisch aussehendes (und klingendes) Remake des ersten Dead Space:

Feuerkraft aus dem 3D-Drucker

Zumal wir unsere mühsam aus Gegnern herausgetretenen Callisto Credits ohnehin lieber in Upgrades investieren sollten. Gelegentlich hängen nämlich röhrenförmige Automaten an der Wand, bei denen wir uns Ausrüstungs-Aufwertungen gegen ein Entgelt »ausdrucken« lassen können.

Die erwähnte BI-55 Pistole mit Spitznamen »Hand Cannon« bekommt so höhere Durchschlagskraft, Stabilität und Munitionskapazität. Der Energiespeicher des GRP (Gravity Restraint Projector) kann ebenso vergrößert werden wie seine kinetische Wucht fürs Herumschleudern von Gegnern und Objekten.

Kämpfen im Dunkeln Wirds zu finster, können wir eine Taschenlampe zuschalten. So genau hätten wir den Herrn hier aber lieber nicht betrachtet.

Die Pistole hat ordentlich Wumms Als Ausgleich für die rar gesäte Munition fühlt sich die passend benannte Hand Cannon echt mächtig an. Ihre Schüsse verursachen sogar sichtbare Verwirbelungen unterwegs, welche die rohe Gewalt verdeutlichen, die dahintersteckt.

Unser treuer Allzweck-Prügel, der aussieht wie ein elektrischer Cricket-Schläger, verfügt zwar laut Anzeige bloß über einen einfachen Schadenswert, doch die anderen Symbole, die ich erhaschen konnte, deuten auf mindestens zwei weitere ausbaufähige Aspekte hin - darunter möglicherweise die Blockleistung.

Darüber hinaus dürfen wir an den Maschinen Verbrauchsgegenstände kaufen und verkaufen. Neben Munition und sogenannter Energiewandler zählen auch GRP-Batterien und die (teuren) Injektoren dazu, mit denen wir Jacobs Gesundheitsanzeige auf seinem Sträflings-Halsband auffüllen. Genau wie bei Dead Space werden in The Callisto Protocol nämlich sämtliche UI-Anzeigen direkt in die Spielwelt projiziert.

2 Minuten mit The Callisto Protocol: Dieser Weltraum-Trip wird das pure Grauen Video starten 2:03 2 Minuten mit The Callisto Protocol: Dieser Weltraum-Trip wird das pure Grauen

Day of the Tentacle

Trotz aller angemahnter Sparmaßnahmen können wir natürlich auch manuell zielen und den Monstern einzelne Gliedmaßen abschießen. Im Idealfall fallen (höhö) sie uns dann vor die Füße und lassen sich mühelos kaputt treten, bis der Loot aus ihnen heraus rieselt. Wenn es dagegen schlecht läuft, sprießt ein Bündel Tentakel aus dem Stumpf und versucht unser Gesicht abzuschmusen.

Achtung: Tentakel Wenn die kleinen Ärmchen anfangen, aus Wunden zu züngeln, dann heißt es schnell abschießen oder auf eine böse Überraschung gefasst machen.

Auf Tuchfühlung Die Mutanten lieben es nämlich, in unsere persönliche Komfortzone einzudringen und lassen sich nur durch das Hämmern einer Taste davon abhalten, zu weit zu gehen.

Nicht in den Mund! Haben die Viecher während des Kampfs schon Tentakel entwickelt, hilft zwar die gleiche Methode, doch das Erlebnis wird umso ekliger.

Wenn wir jetzt nicht schnell schalten und die wuseligen Würmchen zerschießen, mutiert das Vieh vor unseren Augen. Da wächst dann nicht nur ein neuer Arm oder Kopf nach, nein der gesamte Körper verwandelt sich in etwas noch Bösartigeres.

Dieses beinahe evolutionäre Monster-Design erstreckt sich über das gesamte Spiel. Zwar lassen die meisten Widersacher einen menschlichen Ursprung weiter erahnen, doch unterscheiden sie sich mit zunehmender Spieldauer und Stärke nicht nur in der Länge ihrer Gliedmaßen, sondern auch anhand der grotesken Formen, in die sie sich zwängen. Ausnahmen wie die fiesen Würmchen, die einem direkt an die Halsschlagader springen, bestätigen nur diese Regel.

Link zum Podcast-Inhalt

Zu den auffälligsten Varianten zählen ein dreiarmiger Humpler mit beinahe schildkrötenartigem Schnappmaul sowie ein Scheusal mit durchgestrecktem Rücken, das umgekehrt auf allen Vieren läuft - und das an Wänden und Decken, bäh! Zu allem Überfluss kann sich das Vieh auch noch unsichtbar machen, was der spielende Entwickler kurzfristig unterband, indem er es mit der Schwerkraft-Armschiene zu sich ranzog und ihm dann eins mit dem Paddel verpasste.

Zeit zum Paddeln Der elektrische Knüttel stammt genau wie das GRP von den ehemaligen Wärtern und wurde zum Kontrollieren von Gefangenen-Unruhen eingesetzt.

Abwechslungsreicher Graus Die Mutanten stürmen mit vielen verschiedenen Körperformen und Gliedmaßenlängen auf uns zu.

Allgemein ist die Menge an unterschiedlich aussehenden Mutanten schlicht beeindruckend. Im späteren Spielverlauf treffen wir zudem noch auf gepanzerte Versionen und diverse Bossgegner, inklusive eines möglicherweise finalen Kolosses. Damit Protagonist Jacob unterwegs nicht völlig abstinkt, scheint auch er im Verlauf der Handlung aus seiner Gefängniskluft schlüpfen und in einen waschechten Kampfanzug wechseln zu dürfen.

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