The Callisto Protocol uncut in Deutschland: Horror-Schocker bekommt USK-Freigabe

Das an Dead Space erinnernde Horrorspiel The Callisto Protocol darf mit dem Segen der USK erscheinen, laut Entwickler ohne Schnitte.

The Callisto Protocol erhält wenig überraschend keine Jugendfreigabe. Aber das ist nicht die Nachricht. Vielmehr erscheint das Horrorspiel hierzulande ungeschnitten. Keineswegs eine Selbstverständlichkeit, betrachtet man den hohen Gewaltgehalt gegen albtraumhafte Monsterwesen.

Auf der Website der USK ist Callisto Protocol bereits als geprüft aufgeführt und mit dem Siegel USK 18 versehen. Die Entwickler bestätigten zudem, dass der Horror-Shooter in Deutschland zu 100 Prozent ungeschnitten und komplett identisch mit der internationalen Version auf den Markt kommt.

Das Spiel enthält furchteinflößende Monster und spart nicht mit der Gewaltdarstellung, wie der Gameplay-Trailer veranschaulicht:

The Callisto Protocol: Gameplay von der gamescom zeigt absolut grauenhafte Monster Video starten 3:20 The Callisto Protocol: Gameplay von der gamescom zeigt absolut grauenhafte Monster

Veränderte Behandlung

Spiele mit hohem Gewaltgrad, massig Pixelblut und abgetrennten Monster-Gliedmaßen wie Callisto Protocol standen in Deutschland lange Zeit vor besonderen Problemen. Dead Space 2 brauchte sechs Anläufe bei der USK, nachdem bayrische Politiker 2011 eine erneute Prüfung durchgesetzt hatten.

Nicht nur wurde einigen Spielen in der Vergangenheit die USK-Freigabe des Öfteren verweigert, auch trat der Jugendschutz bisweilen auf den Plan und ließ Spiele indizieren und beschlagnahmen. Das führte dazu, dass viele Herausgeber speziell für den deutschen Markt geschnittene Spiele herausbrachten. Oder komplett umgeschriebene, wie Wolfenstein 2 mit dem bartlosen Diktator Heiler und ohne Hinweise auf den Holocaust.

Jedoch kam vor allem in den letzten Jahren viel Bewegung in die Thematik. Auch Spiele mit Hakenkreuzen wie zuletzt das uralte, einen Präzedenzfall schaffende Wolfenstein 3D wurden freigegeben:

Das hartnäckige Klischee von gewalthaltigen Spielen, die Menschen pauschal aggressiv machen würden, wurde von wissenschaftlichen Langzeitstudien ernsthaft in Zweifel gezogen.

Einige Politiker argumentierten in der Vergangenheit, dass Videospiele in besonderem Maße jugendgefährdend sein könnten. Auch die USK misst dem interaktiven Faktor der Unterhaltung besondere Bedeutung bei, da man selbst agiert und nicht bloß passiver Zuschauer bleibt.

Dennoch gelangen heutzutage die allermeisten Spiele auf den Markt, solange keine verfassungswidrigen, menschenverachtenden oder Gewalt glorifizierenden Inhalte vertreten sind. Spiele mit Hakenkreuzen können seit kurzer Zeit eine USK-Freigabe erhalten, sofern die sogenannte Sozialadäquanz gegeben ist, womit Spielen immer mehr die gleiche Behandlung wie anderen Medien zuteilwird.

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