Jede Gang muss irgendwann mal aufgemischt werden. Ich meine, was wäre wohl aus Shaggy, Fred, Daphne, und Velma geworden, wenn nie Scooby-Doo zu ihrer Gruppe gestoßen wäre? Sicher keine Fernsehserie und 48 Filme.
Und tun wir mal kurz so, als wären die Gilden aus The Elder Scrolls Scooby-Doo-Charaktere. Dann wäre Shaggy die Diebesgilde, Fred die Kämpfergilde, Daphne die Magierakademie und Velma die Dunkle Bruderschaft. Ihr sabbernder Freund wiederum wäre die Wild Card - die neue Gilde, die Elder Scrolls 6 so dringend benötigt.
Aber auch die alteingesessenen Gildenquests müssen neu erfunden werden - denn sie gehören zu den besten Quests, die alle Rollenspiele der Reihe zu bieten haben. Klingt jetzt erstmal paradox, oder? Was redet Géraldine da schon wieder, wurde sie etwa vom Daedrafürst des Wahnsinns Sheogorath befallen? Mitnichten!
Die Legende der Bardengilde
Ja, Sex ist super, aber habt ihr schon mal in einem Rollenspiel eine Sache aus einem Dungeon geholt? Das ist die ganz hohe Kunst der Unterhaltung. Das ist wohl auch der Grund, warum Skyrim sich dazu entschieden hat, es so oft wie nur irgendwie möglich in seine Quests einzubauen. Klinge ich verbittert? Womöglich, weil ich gerade mal wieder die Bardenakademie in Skyrim besucht habe.
Lasst mich erklären. Die Gilden in den Elder-Scrolls-Spielen stehen jeweils für eine typische Rollenspielklasse: Krieger, Schurke, Magier, Assassine. Eigentlich fehlt da aber noch etwas - nämlich eine Gilde für Spieler mit Spezialisierung in Charisma und Redegewandtheit. Ihr könnt euch meine Aufregung vorstellen, als ich in Skyrim das erste Mal auf die Bardenakademie traf. Könnte das die Erfüllung all meiner Träume sein?
Falsch gedacht. Statt einer spannenden Quest, die kluges Vorgehen, Einschmeicheln oder gar musikalisches Talent erfordert, sollte ich nur mal wieder irgendeinen Gegenstand aus irgendeinem Dungeon holen. Zack, schon war ich gelernter Barde! Also ich weiß nicht, ob ich mich mit der Qualifikation für einen Auftritt auf einer Geburtstagsfeier buchen würde.
Und dabei gehören die Gildenquests in Elder Scrolls seit jeher zu den besten Questreihen des gesamten Spiels! Nie werde ich die Aufnahmeprüfung der Diebesgilde in Oblivion vergessen, bei der ich in einer Nacht- und Nebelaktion ein Wettstehlen mit meinen Mitbewerbern veranstalten musste. Oder der Moment, als ich in Skyrim als Mitglied der Dunklen Bruderschaft eine Hochzeit besuchte und die Braut bei einem tragischen Unfall über den Jordan schickte.
Aber die Gilden bieten nach fünf Teilen auch nur noch wenige Überraschungen. Die Kämpfer kämpfen, die Magier magiern, die Diebe stehlen und die Assassinen meucheln. Ein neues Mitglied in der Riege würde da genau den frischen Wind bringen, den es dringend benötigt. Wie wäre es also mit einer richtigen Bardengilde oder vielleicht einer Händlergilde?
Die Gilden müssen Neues wagen
Aber hier darf The Elder Scrolls 6 nicht stoppen. Auch die traditionsreichen vier Gilden müssen eine Generalüberholung bekommen. In Skyrim wurden die Kämpfer der Kämpfergilde bereits zu Werwölfen gemacht, um noch etwas anderes bieten zu können, als die ewigen Rattentöter-Aufträge. Dabei will ich gar nicht, dass sie ihre Identität verlieren - sie sollen nur besser ins Spielgeschehen integriert werden.
In Daggerfall und Morrowind war es noch üblich, dass man ein gewisses Skillset mitzubringen hatte, um überhaupt in den Gilden aufgenommen zu werden. Mit Oblivion und Skyrim verließ man sich dann nur noch auf die questbasierten Aufnahmeprüfungen - beides valide und auf seine eigene Art spannend. Warum also nicht ein eigenes System für jede der Gilden finden? Warum müssen alle Fraktionen immer Tag der offenen Tür haben und jeden aufnehmen, der ihnen einen Gefallen tut? Warum kann ich auch mit rudimentärstem Magiewissen Vorsitzender der Magiergilde werden?
Und so gerne ich auch alle Möglichkeiten in einer Rollenspiel-Sandbox offen halte - so befremdlich ist es, Anführer von vier verschiedenen Gilden zu sein, die extrem unterschiedliche Werte vertreten. »Ich weiß, die wichtigste Regel der Diebesgilde mag sein, niemanden zu töten. Aber das gilt ja wohl nicht für meinen Nebenverdienst als Assassine! Jetzt seien Sie still, ich möchte Sie in Ruhe meucheln.«
The Elder Scrolls 6 darf es mir ruhig ein bisschen schwerer machen. Die Gilden dürfen gerne im Clinch miteinander liegen, die Aufnahme darf gerne hart sein, die Auswirkungen auf meine Umwelt gerne spürbar! Und genau Starfield könnte hier der Schlüssel sein. Denn das verlässt sich stark auf Fraktionen, die sehr wohl eigene Interessen und Werte haben und die sich nicht von ihren Gegnern in die Suppe spucken lassen wollen.
Sollte Starfield hier mit einem dynamischeren Fraktionssystem vorlegen, das nicht nur eine Ansammlung von separaten blickdichten Boxen ist, sondern Gruppierungen, die sich gegenseitig und ihre Umwelt beeinflussen - dann ist das hoffentlich auch ein gutes Zeichen für die Zukunft von The Elder Scrolls.
Und hey, vielleicht geht ja auch irgendwann mein Traum einer friedlichen Schauspiel-Gilde in Erfüllung - in der ich als Doppelgänger für wichtige Politiker fungiere oder ausnahmsweise mal eine Hochzeit mit meinem fetzigen Theaterstück bereichere, statt die Braut umzulegen.
Was sind eure Wünsche und Ideen für die Gildenquests in Elder Scrolls 6? Welche Gilde wolltet ihr schon immer in einem Rollenspiel erleben? Erzählt es mir in den Kommentaren!
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