Aufbauspiel-Horror in der Steinzeit: The Tribe Must Survive macht mir deutlich mehr Spaß als meinen Untertanen

Das düstere Aufbauspiel aus deutschem Hause ist während des Steam Next Fests gratis anspielbar. Alex hat bereits reingeguckt und trotz der erdrückenden Dunkelheit strahlen jetzt seine Augen.

Ja, diese toten Augen haben alle Figuren in The Tribe Must Survive. Ja, diese toten Augen haben alle Figuren in The Tribe Must Survive.

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Die Nacht ist dunkel und voller Schrecken. Das sind zwar die Worte von Melisandre aus Game of Thrones, sie passen aber noch viel besser zu The Tribe Must Survive. In dem Aufbauspiel muss ich meinen Steinzeit-Stamm irgendwie am Leben halten, während Monster aus der Dunkelheit meinen Mitgliedern an den felligen Kragen wollen. Kein besonders angenehmes Leben für sie, aber ich habe in meiner zweistündigen Spielzeit definitiv meinen Spaß gehabt!

The Tribe Must Survive könnt ihr aktuell während des Steam Next Fests kostenlos anspielen - das Event geht noch bis zum 12. Februar 2024. Wir streamen auf Twitch während des Events jeden Abend und schauen uns die spannendsten Titel an, schaut also gerne mal rein!

Das Aufbauspiel The Tribe Must Survive zeigt im Trailer die Gefahren eines Steinzeit-Stammes Video starten 2:07 Das Aufbauspiel The Tribe Must Survive zeigt im Trailer die Gefahren eines Steinzeit-Stammes

Ich und mein Holz

Wie der roten Frau aus Westeros (das ist der letzte Vergleich mit Game of Thrones, versprochen!), ist auch mir das Feuer in The Tribe Must Survive heilig. Sobald die Nacht hereinbricht und kein Lichtstrahl mehr diese Hölle auf Erden beleuchtet, verschwindet ein Stammesmitglied nach dem anderen auf mysteriöse Weise. 

In nur wenigen Sekunden kann so mein gesamter Stamm aussterben. Um das zu verhindern, braucht es Licht. Die Flammen sind also von Beginn an meine besten Freunde.

Wer aber Feuer will, braucht Holz. Viel Holz. Mein anfangs überschaubar kleiner Stamm aus sechs Leuten geht also direkt Baumstämme fällen. Was nicht für die Flammen draufgeht, investiere ich in neue Gebäude: Jagdtürme, Steinmetze und Co. werden also langsam aus dem Boden gestampft, aber nie zu viel auf einmal, damit immer genug Holz auf Vorrat bleibt. Wer zu Gebäude-gierig ist, wird es schnell bereuen.

Am Anfang gibt es nur mich, meine sechs Menschen und das Feuer. Am Anfang gibt es nur mich, meine sechs Menschen und das Feuer.

Es ist also klar, dass ein ganz bestimmtes Baumaterial das Spiel bestimmt. Abgesehen von Stein und Essen gibt’s aber auch nur wenige weitere wertvolle Ressourcen - ähnlich gering fällt in der Demo die Auswahl an potenziellen Gebäuden aus. Ob es da zum fertigen Release noch signifikant mehr geben wird, lässt sich noch nicht sagen.

Klar, meine Steinzeit-Buddys dürften keine beeindruckenden Monumente, Fabriken und Schlösser bauen, ein wenig mehr Abwechslung wäre aber schon nett. Die einzelnen Gebäude lassen sich auch nicht aufstufen, um zumindest nach einiger Zeit einen visuellen Unterschied zu bemerken.

Der einzige Weg geht also in die Breite und nicht in die Höhe. Das ist aber auch enorm wichtig, Bäume wachsen nämlich nicht auf Bäumen! Je mehr Holz ich verbrate, desto weiter ist der Weg zum nächsten Waldabschnitt. Was wiederum längere Wege für meine Arbeiter bedeutet, die somit bei Nachtanbruch mehr Zeit bis zum Lagerfeuer brauchen. Wer zu langsam ist, endet in der tödlichen Dunkelheit.

Früher oder später müssen immer weitere Wege hingelegt werden, um noch an Bäume zu kommen. Früher oder später müssen immer weitere Wege hingelegt werden, um noch an Bäume zu kommen.

Ich kann natürlich auch kleine Leuchtfeuer aufstellen, um den Weg zu erleichtern - dann kann auch mal in der Nacht gearbeitet werden! Aber das kostet mich natürlich wieder mehr Holz. Dieser ewige Ressourcenkampf ist dabei nicht einmal die größte Herausforderung.

Panic! At The Tribe

The Tribe Must Survive simuliert jede Figur in meinem Stamm. Alle haben einen Namen, erledigen ihre Aufgaben von alleine und reagieren unterschiedlich auf Ereignisse. Ich muss folgende zwei Werte im Auge behalten, um meinen Stamm am Laufen zu halten:

Angst

In einer Welt voller Monster haben alle Menschen Angst. Manche Stammesmitglieder sind von Natur aus Feiglinge, andere deutlich furchtloser. Wenn andere aus meiner Volksgruppe verschwinden, verstärkt das ihre Angst. Die düstere Nacht ist für ihr Seelenwohl natürlich pures Gift. 

Wenn alle eure Mitmenschen vor Angst herumkauern, dann steht es nicht gut um euren Stamm. Wenn alle eure Mitmenschen vor Angst herumkauern, dann steht es nicht gut um euren Stamm.

Wenn die Angst im Stamm überhandnimmt, bricht eine Massenpanik aus ... das gilt es tunlichst zu vermeiden! Dann rennen alle nämlich wie wild herum, gerne auch mal an die Orte, die die Flammen nicht beleuchten. Und ehe ihr euch verseht, fehlt die Hälfte eurer einstigen Gruppe.

In der Theorie hilft der Aufenthalt im Licht, um den Angst-Wert zu senken, bei manchen Figuren funktioniert das tadellos, bei anderen steigt die Angst jedoch selbst direkt neben dem Feuer, teils sogar am helllichten Tag! In solchen Momenten fühlt sich The Tribe Must Survive nicht nur hart, sondern unfair an.

... während der schlafende Amororo immer ängstlicher wird? ... während der schlafende Amororo immer ängstlicher wird?
Wieso geht die Angst bei der schockierten Puvrora zurück... Wieso geht die Angst bei der schockierten Puvrora zurück...

Zufriedenheit

Ein gutes Arbeitsklima ist wichtig, das galt auch schon in der Steinzeit. Meine Untertanen soll es an nichts fehlen, damit sie zufrieden bleiben. Immerhin muss ich ihnen keinen Urlaub verschreiben oder die Krankenversicherung zahlen, die Ansprüche meines Stamms sind angenehm übersichtlich:

  • Genügend Schlaf ist wichtig
  • Hungern sollten mein Volk auch nicht
  • Eine spirituelle Auslebung muss ebenfalls geboten werden

Wenn mein Stamm nicht zufrieden ist, folgt früher oder später eine Revolte. Die konnte ich zwar bisher vermeiden, es klingt aber auch nicht unbedingt angenehm. Ist die Stimmung im Keller, wollen meine Menschen auch nicht so gerne in die Kiste steigen, um Stammesnachwuchs zu zeugen.

Nicht nur die Monster in der Nacht können euren Untergang bedeuten, auch Revolten innerhalb eures Stamms sind gefährlich. Nicht nur die Monster in der Nacht können euren Untergang bedeuten, auch Revolten innerhalb eures Stamms sind gefährlich.

Die Bedürfnisse zu erfüllen, ist aber kein Zuckerschlecken. Klar, ich kann für genügend Essensvorräte sorgen, Schlafplätze bauen und Rituale durchführen. Ob diese Angebote aber von den Figuren angenommen werden, steht nicht in meiner Macht. 

Mir sind Menschen verhungert, obwohl meine Speisekammer bis oben gefüllt war! Und wenn die spirituell Bedürftigen nicht zu meinen Ritualen gehen, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Da frage ich mich, ob ich es wirklich schon mit Homo sapiens zu tun habe oder mich doch mit Menschenaffen herumschlage.

Weil mein Stamm noch nicht genug leidet (ob nun selbst verschuldet oder nicht, sei mal dahingestellt), kommen dann noch Katastrophen hinzu: Eine mehrtägige Sonnenfinsternis kostet mich jegliche Holzvorräte und Starkregen sorgt für nasses Holz und Überschwemmungen. Aber auch diese Herausforderungen können gemeistert werden, denn: The Tribe Must Survive.

Was hat mir gefallen, was ist noch unklar?

Was mir bisher gefällt

  • Das Feuer als Kernelement: Holz ist nicht nur eine von vielen Ressourcen, sondern steht im absoluten Mittelpunkt: Ich muss mir gut überlegen, wie viel ich wofür ausgebe. Am wortwörtlichen Ende des Tages muss das Feuer brennen.
  • Der Look: Ja, The Tribe Must Survive ist visuell simpel gehalten, kann aber dennoch eine schön gruselige Atmosphäre aufbauen. Die seelenlos weißen Augen der Bewohner passen da super dazu.

Was noch unklar ist

  • Wie lange kann mich The Tribe Must Survive bei Laune halten? Bisher wirken die Möglichkeiten für meinen Stamm recht beschränkt. Dank der unterschiedlichen Akte, in die sich das Spiel aufteilt, könnte aber noch mehr auf mich zukommen, als ich aktuell vermute.
  • Sind die Aktionen der Stammesmitglieder in der finalen Fassung leichter verständlich? Wieso fürchtet sich der Eine, der Andere aber nicht und was kann ich dagegen tun? Und warum gehen manche Personen sich nicht Essen holen, wenn sie kurz vor dem Hungertod stehen? Ich kann meine Untertanen aktuell nicht immer verstehen, was frustrierend sein kann.

Auf der zweiten Seite findet ihr noch mein Fazit, vergesst nicht, da vorbeizuschauen! Außerdem könntet ihr dann gleich noch einen Abstecher zu den Kommentaren machen und euer bisheriges Highlight des Steam Next Fests verraten. Und werdet ihr The Tribe Must Survive auch anspielen oder interessiert euch die Mischung aus Horror und Aufbauspiel nicht?

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