Seite 2: Total War: Rome 2 - Wir sind Caesar

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Forschung ohne Baum

Neben der Provinzverwaltung kümmern wir uns im Prolog von Rome 2 auch um die Forschung. Wie in Shogun 2 wählen wir in einem Menü das nächste Ziel, je fortschrittlicher, desto länger dauert es. So weit, so bewährt, die Wissenschaft könnte aber deutlich übersichtlicher sein.

Denn die Technologien gliedern sich im militärischen und zivilen Bereich nochmals in je drei Unter-Forschungsästchen, durch die wir separat blättern. Eine gemeinsame Übersicht fehlt, dabei sähen wir gerne auf einen Blick, ob wir im Belagerungs-Ast weiterforschen oder vielleicht zu »Philosophie« oder »Konstruktion« wechseln sollten.

Statt durch einen gemeinsamen Forschungsbaum klicken wir uns dutch einzelne Ästchen. Statt durch einen gemeinsamen Forschungsbaum klicken wir uns dutch einzelne Ästchen.

So motivierend die Forschung auch ist, hier müssen die Entwickler nachbessern - was allerdings knifflig werden könnte. Denn die Übersichtsmängel wurzeln im neuen Interface-Konzept, die meisten Menüs öffnen keine Fenster mehr, sondern schieben sich als Overlays von unten oder der Seite ins Bild. Auf diesen Einschüben ist nicht genug Platz, um ganze Forschungsbäume abzubilden.

Das neue Menüsystem hat aber auch Vorteile, weil es bestimmte Zusammenhänge anschaulicher macht. Wenn wir etwa eine Stadt anwählen, zeigt uns das Bau-Overlay auch gleich die Gebäude aller anderen Siedlungen in derselben Region. Das erleichtert die Provinzverwaltung.

Schlimmer als beim Sommerschlussverkauf

Wahre Römer entscheiden die Samnitenkriege aber natürlich nicht am Schreibtisch, sondern auf dem Schlachtfeld. Die wichtigste Neuerung, die uns im Echtzeit-Gefecht auffällt, sind die realistischen Sichtlinien. Zugegebenermaßen hätten wir nicht erwartet, die überhaupt zu bemerken, sind dann aber immer wieder erstaunt, hinter Hügeln und Häuserecken auf bislang unentdeckte Feinde zu stoßen.

Die feindliche Reiterei hat keine Chance gegen unsere Speerträger-Söldner. Die feindliche Reiterei hat keine Chance gegen unsere Speerträger-Söldner.

Dementsprechend vorsichtig gehen wir vor und schicken leichte Reiterei als Späher auf Anhöhen, um anrückende Feinde zu finden. Die Computergegner scheinen das allerdings nicht nötig zu haben, sie steuern oft kerzengerade auf unsere Einheiten zu, selbst wenn die im Wald versteckt sind. Überhaupt: die KI! Schon klar, leidiges Thema, aber wir haben auf den Schlachtfeldern wieder mehr hanebüchene Szenen erlebt als im Sommerschlussverkauf bei C&A.

Wie wär's zum Beispiel mit Reiterei, die im Kreis galoppiert und sich ohne Gegenwehr beschießen lässt? Anderes Beispiel: Als wir eine Küstenstadt mit einer Flotte angreifen (das geht ja jetzt), rudern zwei feindliche Transportkähne in aller Seelenruhe um die komplette Siedlung herum, statt unsere Schiffe zu attackieren oder sich zurückzuziehen.

In Gefechtsformation erwartet unsere Armee die Samniten, die aus den Wäldern stürmen. In Gefechtsformation erwartet unsere Armee die Samniten, die aus den Wäldern stürmen.

Unterm Strich können wir im Vergleich zu Shogun 2 bislang keine KI-Fortschritte feststellen, nur einmal schafft es unser Rivale, mit einem Speerträger-Trupp unsere Linien zu umgehen und unsere Ballisten im Hinterland auszuschalten - immerhin! Doch auch auf der Kampagnenkarte hinterlässt die KI kein sonderlich vorteilhaftes Bild und bildet lieber Mikro-Armeen, statt ihre Truppen zu bündeln.

Bleibt allerdings das große Aber: Wir spielen hier nur eine unfertige Version und noch dazu den Prolog, der als Tutorial fest auf den niedrigsten Schwierigkeitsgrad eingestellt ist. Wir werden sehen, ob die Feinde auf den hohen Anspruchsstufen klüger kämpfen.

Stimmung bis zum Abwinken

Überdies machen die Prolog-Schlachten trotz der KI-Aussetzer viel Spaß, auch dank der grandiosen Atmosphäre. Wenn unsere Hastati im Abendrot die samnitische Hauptstadt Bovianum einkesseln, mit einer Ramme das Stadttor zerbröseln und sich in den Straßenkampf stürzen - dann fühlen wir uns wie Caesar höchstpersönlich, auch wenn der rund 200 Jahre später geborene Feldherr vom Samnitenkrieg nur im Geschichtsunterricht gehört haben dürfte.

Auch die Verknüpfung von Land- und Seeschlachten funktioniert gut, vor allem bei Belagerungen, bei denen wir uns erst an der Feindflotte Flotte vorbeikämpfen. Dabei mischen auch Transportschiffe mit: Fähren voller Nahkämpfer entern Gegnerpötte, Fernkämpfer feuern hinüber. Danach setzen wir unsere Truppen am Strand ab, um die Stadt anzugreifen.

See ... Beim Angriff auf eine Küstenstadt entern unsere Truppentransporter zunächst feindliche Schiffe.

... und Landschlacht Danach landen sie am Strand und setzen unsere Truppen ab, die in die Start vorrücken.

Kavallerie muss beim Echtzeit-Landemanöver allerdings auf ihre Pferde verzichten, auch Katapulte & Co. bleiben im Frachtraum. Falls wir auf Reiterei und Kriegsgerät zurückgreifen wollen, müssen wir beide außerhalb der Stadt anlanden und auf dem Landweg angreifen.

Mit dem Sturm auf Bovianum gewinnen wir schließlich den Prolog und würden gerne direkt in der normalen Kampagne weiterspielen. Doch wie in Empire und Shogun 2 läuft der Einführungs-Feldzug separat. Schade, denn wie faszinierend wär's, erst im Samnitenkrieg den Grundstein für das Römerreich zu legen und es danach weiter auszubauen? Aber gut, vielleicht im nächsten Total War, vorerst müssen wir uns mit der Sieges-Endsequenz begnügen.

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