Die Kampagnen-KI: Aussetzer an allen Fronten
Im Kriegsfall erbt Shogun 2 eine traditionelle Schwäche der Vorgänger, die mäßige KI. Selbst auf dem höchsten der fünf Schwierigkeitsgrade leisten sich die Kampagnengegner schwere Schnitzer. Beispielsweise schicken sie all ihre Armeen an die Front und lassen ihre Städte unbewacht, sodass Sie sie problemlos erobern können.
Feindliche Heere wiederum ziehen schon mal desinteressiert an schutzlosen Städten vorbei. Dafür setzt die KI Ihre Spezialeinheiten clever ein; beispielsweise sabotiert sie Ihre Bauernhöfe mit Ninjas, um Unruhen zu provozieren. Oder sie nutzt Mönche, um Ihre Metsuke-Agenten zum Seitenwechsel zu überreden.
Außerdem bündeln die aggressiven Gegner ihre Truppen und sind nun sogar zu Invasionen von Seeseite fähig auch wenn sie sich dafür viel Zeit lassen. Unterm Strich spielen die Rivalen also ordentlich, aber keineswegs genial.
Immerhin ist die Diplomatie nun nachvollziehbarer, andere Clans halten sich an Bündnisse und reagieren verschnupft, wenn wir Allianzen brechen. Weil wir im Vergleich zu Empire trotzdem größere Fortschritte erwartet hätten, schlagen sich die Aussetzer deutlich in der KI-Wertung nieder.
Die Schlachtfeld-KI: Mal genial, mal wahnsinnig
Zumal die Gegner auch in den Echtzeit-Gefechten unter Intelligenzschwächen leiden. Es kommt schon mal vor, dass ausgerechnet ihr General zum selbstmörderischen Sturmangriff losgaloppiert. Oder dass sich einzelne Verbände niedermachen lassen, während die restliche Armee unbeeindruckt weiter marschiert.
» Kommentierte Spielszenen zu den Landschlachten
Paradoxerweise beherrschen die Feinde aber auch mehr clevere Manöver als in den Vorgängern. So versuchen sie, unser Heer mit Kavallerie zu flankieren und unsere eigene Reiterei mit Speerkämpfern abzufangen oder mit Pfeilen einzudecken, was Flankenangriffe erschwert.
Weil jeder Clan dieselben Truppentypen ins Feld führt, funktioniert auch das Schere-Stein-Paper-Prinzip: Lanzenträger stochern Reiter vom Pferd, haben aber keine Chance gegen Katana-Samurai. Bogenschützen kommen uns allerdings zu stark vor, weil ihre Brandpfeile massiven Schaden anrichten.
Demoralisierte Heere wiederum fliehen manchmal sehr früh, obwohl sie dem Gegner noch ernsthafte Verluste hätten zufügen können. Da möchte man rufen: »Bleibt stehen und kämpft, ihr Feiglinge!«
Die Belagerungen: Spannend trotz KI-Schwächen
Bei Belagerungen hinterlässt die KI ebenfalls einen zwiespältigen Eindruck. Angreifende Gegner etwa rücken klugerweise an mehreren Fronten an, sodass wir unsere Verteidiger nicht an einem Mauerabschnitt sammeln können.
» Kommentierte Spielszenen zu den Belagerungen
Allerdings lässt sich die KI dabei austricksen. Einmal etwa locken wir das Feindheer mit einem Bogenschützen-Regiment an, woraufhin die gegnerischen Nahkämpfer diesem Bataillon blindlings hinterher stürmen - quer durch unser Abwehrfeuer.
Auch in der Verteidigerrolle lassen sich die Feinde also hinters Licht führen. Beispielsweise attackieren wir mit dem Großteil unserer Armee auf einer Burgseite, während wir auf der gegenüberliegenden mit einem kleinen Trupp die Mauern erklettern.
Der stößt häufig auf wenig Widerstand und marschiert zum zentralen Siegpunkt durch - den die KI gerne mal unbewacht lässt. So nehmen wir selbst gut gesicherte Festungen ein.
Das soll aber nicht heißen, dass die Belagerungen keinen Spaß machen, im Gegenteil. Weil große Festungen aus mehreren Mauerringen bestehen, ziehen wir uns bei Abwehrschlachten immer wieder zurück und lassen den Gegner kommen.
Das führt zu packenden Schlachten, in denen wir selbst überlegene Invasoren dezimieren. Als Angreifer wiederum kämpfen wir uns unter hohen Verlusten durch den Pfeilhagel der gegnerischen Bogenschützen und lassen unsere Samurai die Mauern erklimmen, um die Verteidiger im Nahkampf zu schnetzeln.
Dabei zoomen wir wie üblich stufenlos von der Vogelperspektive bis hinunter zu einzelnen, fein animierten Soldaten bei Massenschlachten mit Tausenden Soldaten ist das jedes Mal aufs Neue beeindruckend.
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