Die Tiermenschen in der Schlacht
Auch im Kampf sind die Tiermenschen cleverer, als ihr grobschlächtiges Aussehen vermuten lässt. Sie lieben es, Hinterhalte zu legen: Zahlreiche Einheiten können sich als Vorhut fast überall auf dem Feld auf die Lauer legen, andere sind selbst unter freiem Himmel getarnt und wieder andere streifen ohne Nachteile durch die dichtesten Wälder.
Die Monster der Tiermenschen sind nicht schwer gepanzert, aber schnell und gnadenlos. Wir müssen den Feind flink mit unseren Minotauren und Streitwägen aufreiben und uns nicht zu lange von seinen Musketen beharken lassen. So bringen die Tiermenschen wie die anderen fünf Völker einen ganz eigenen Spielstil aufs Feld und machen mit ihren eindrucksvollen Bestien einigen Spaß.
Zumal sie gleich zwei neue Magieschulen im Gepäck haben, die Lehre der Wildnis und die der Bestien. Damit jagen sie ihren Feinden Krähenschwärme auf den Hals, schützen ihre eigenen Krieger oder beschwören riesige steinwerfende Zygor-Giganten. Sehr fair: Die Lehre der Bestien kommt sogar kostenlos für Nicht-Käufer ins Spiel, das Imperium kriegt per Patch den Bernstein-Zauberer.
Die neue Kampagne: Auge um Auge
Coole Einheiten und Zauber, frische Strategien, dazu eine Handvoll interessanter Kampagnenmechaniken - ein rundum gelungener DLC also? Nicht ganz, denn der neue Feldzug entpuppt sich als Enttäuschung. Beworben wird er als stärker konzentrierte Story-Kampagne, aber Geschichte und Inszenierung fallen enorm dürftig aus. Tiermenschen-Obermotz Khazrak Einauge will sich am imperialen Kurfürsten Boris Wüterich rächen und metzelt und plündert sich dafür durch den Drakenwald - damit hat sich die Story auch schon wieder erledigt.
Wir plündern uns einfach in einer Abfolge einfallslososer Missionen der Marke »Zerstöre diese Fraktion als nächstes« über eine neue Kampagnenkarte. Die ist mit 52 Gebieten durchaus umfangreich, wir können gerne zehn Stunden darauf verbringen. Einzigartige Spielmechaniken gibt es aber kaum, und obendrauf dürfen wir den Feldzug anders als bei DLC-Kampagnen in Total War üblich auch nur mit einer Fraktion, eben den Tiermenschen spielen. Auf die Seite von Boris Wüterich können wir uns nicht schlagen.
Gelegentlich wollen neutrale Bestienstämme beeindruckt werden, indem wir eine Handvoll Siedlungen niederreißen, aber auch das ist nicht der Gipfel der Spannung. Man kann mit der Kampagne durchaus seinen Spaß haben, denn die Tiermenschen sind ja ein gelungenes Volk. Genauso kann man aber einfach die viel interessantere große Kampagne spielen - Auge um Auge ist letztlich eine recht banale Angelegenheit. Dafür den Preis für das neue Volk auf satte 17,49 Euro heraufzuschrauben, wirkt doch etwas übertrieben.
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