Optimus Prime und Megatron sind Freunde. Ja, richtig gelesen, in Transformers One sind die beiden späteren Erzfeinde noch beste Kumpels und gehen zusammen durch Stahl und Chrom.
Und diese Bromance kommt beim Publikum richtig gut an. Der Audience Score auf Rotten Tomatoes liegt bei 98 Prozent und auch auf IMDb überzeugt der Kinofilm mit 7,8 Sternen. Allerdings beziehen sich diese Werte aktuell auf die USA und andere Länder, wo der Blockbuster schon im September 2024 veröffentlicht wurde.
Transformers One ist zwar der achte Film der Reihe, aber Produzent Lorenzo di Bonaventura beschreibt den Film nicht direkt als Prequel - sondern als »den Anfang einer neuen Geschichte« (via Screen Rant). Somit grenzt er den Action-Film deutlich von der Michael-Bay-Ära ab.
Ab dem 10. Oktober 2024 startet der Film in den deutschen Kinos und ich habe ihn mir vorab angeschaut.
Worum geht’s in Transformers One?
Kurz eine spoilerfreie Zusammenfassung: Transformers One spielt ganze 300 Millionen(!) Jahre vor den späteren Michael-Bay-Filmen. Orion Pax (später Optimus Prime) und D-16 (später Megatron) arbeiten zusammen in den Minen ihres Heimatplaneten Cybertron, um das Fortbestehen ihrer Art zu sichern.
Das sogenannte Energon
, die Hauptenergiequelle der Transformers, wird nämlich immer knapper. Als die beiden eine unschöne Wahrheit über ihren Anführer Sentinel Prime aufdecken, beginnt ihre Freundschaft langsam zu bröckeln.
An wen richtet sich Transformers One?
Ich habe tatsächlich nicht erwartet, bei meiner ersten Pressevorführung in einem Raum mit mehr Kindern als Erwachsenen zu sitzen. Aber mir wurde sehr schnell klar, warum auch jüngere Fans eingeladen wurden.
Wenn ein Charakter im Film krampfhaft versucht, cool zu sein und seinen Text mehrmals mit verstellter Stimme wiederholt - dann richtet sich das klar an ein sehr junges Publikum. Bei den Kindern kamen die Jokes sehr gut an, sie giggelten auch fünf Minuten später noch darüber, was mich als Zuschauerin nebenan natürlich freut. Aber hey, auch ich musste an der einen oder anderen Stelle schmunzeln.
Vor allem optisch überzeugt der Film durch eine schön ausgearbeitete Welt und es hat wirklich Spaß gemacht, die Charaktere auf ihrer Reise zu begleiten. Dabei werden viele Ecken von Cybertron gezeigt, wie zum Beispiel die bunte und wuselige Hauptstadt Iacon.
Die Kämpfe sind gut choreografiert und besonders der finale Kampf hat es in sich. Durch ein paar neue Moves und Fähigkeiten wird es auch da nie langweilig.
Vorab wurde in der Redaktion schon über einen Punkt diskutiert: die deutsche Synchronisation. Neben Schauspielern und Synchronsprechern wie zum Beispiel Emilia Schüle, Tom Beck, Tommy Morgenstern oder Jan-David Rönfeldt setzt Paramount Pictures nämlich auch auf die Vertonung der Twitch-Streamer Dilara, Chefstrobel und Rumathra.
Mich stört es in diesem Film nicht, dass die Influencer keine ausgebildeten Synchronsprecher sind - ihre Rollen haben aber auch nicht allzu viel Platz in der Handlung eingenommen. Über eine markante Stimme habe ich mich sehr gefreut - Santiago Ziesmer, besser bekannt als Spongebob Schwammkopf!
Was mir an Transformers One gefallen hat:
- Die Heldengeschichte: Viele Zuschauer lieben es, die Aufstiege ihrer Helden live mitzuerleben. Es macht sie nahbar und die Fans können sich besser mit ihnen identifizieren. In diesem Falle ist Orion Pax nur ein ganz gewöhnlicher Miner (so werden die Minenarbeiter genannt). An seiner starken, furchtlosen und selbstbestimmten Persönlichkeit muss er demnach erst arbeiten, bevor er der spätere Anführer der Autobots werden kann. Ganz nach dem Motto: Du kannst alles schaffen, solange du an dich selbst glaubst!
- Die Tiefgründigkeit: Den Verlust einer wichtigen Freundschaft hat jeder schon einmal erlebt. Der Film zeigt, wie schmerzhaft, aber manchmal auch unvermeidbar ein Bruch zwischen Freunden sein kann - und das hat mich wirklich berührt. Die Charaktere sind alles andere als bloße Kampfmaschinen und ich konnte mich gut mit ihren Problemen und Zweifeln identifizieren.
- Die Animation: Die Umwelt und der Heimatplanet Cybertron sind sehr schön in Szene gesetzt und wurden mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Cybertron selbst hat mit seinen vielen Neon-Lichtern und hochgebauten Gebäuden einen leichten Cyberpunk-Flair, was Liebhaber des Genres freuen dürfte.
- Der Wendepunkt: 111 Minuten arbeitet der Film auf diesen Punkt hin und das Finale bringt eine große Palette an gemischten Gefühlen mit sich. Emotional hat mich dieser Augenblick am meisten mitgenommen und mir einen kleinen Stich versetzt - ich war überrascht, wie sehr mir das Schicksal der Protagonisten am Herzen liegt.
Was mir an Transformers One nicht gefallen hat:
- Die Charakterentwicklung von D-16: Auch wenn der finale Wendepunkt gut in Szene gesetzt ist, hat die Figur D-16 für mich ein paar Schwächen. Von dem unsicheren Kumpeltyp D-16, der nicht gerne etwas riskiert, zum machthungrigen Megatron, ist es ein weiter Weg. Der ist im Film dann aber doch kürzer als gedacht - denn hier werden wichtige Entwicklungsschritte übersprungen.
Fazit der Redaktion
Franziska Hammerschmidt
@franzi_unfiltered
Transformer One könnte der Anfang einer neuen Transformers-Ära sein. Der Regisseur Josh Cooley deutete erst vor wenigen Wochen in einem Interview mit TheWrap an, dass »es noch mehr Geschichten zu erzählen gibt und es wirklich Spaß machen könnte sie umzusetzen.«
Und diesen Spaß merkt man Transformers One auch an! Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich der Film so gut unterhalten würde. Also bleibt mir am Ende nur zu sagen: Wer gute Unterhaltung sucht oder auch ein Fan der Reihe ist, der kommt hier definitiv auf seine Kosten!
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