Trotz Problemen mit der Fertigung: Intel will 10 Nanometer nicht überspringen

Direkt 7 Nanometer statt 10 Nanometer? Intel dementiert die Gerüchte und bestätigt gleichzeitig mehrere 10-Nanometer-Iterationen.

Mit Ice Lake (U und Y) für Low- und Ultra-Low-Voltage-Geräte werden erste 10-nm-Chips von Intel bereits in Serie produziert. Desktop- und Server-Prozessoren lassen aber noch auf sich warten. Mit Ice Lake (U und Y) für Low- und Ultra-Low-Voltage-Geräte werden erste 10-nm-Chips von Intel bereits in Serie produziert. Desktop- und Server-Prozessoren lassen aber noch auf sich warten.

Lange Zeit bildete Intel die technologische Speerspitze bei Prozessoren. Mit den fortwährenden Problemen beim Wechsel hin zur 10-Nanomter-Fertigung büßten die Kalifornier allerdings ihren Vorsprung ein und Konkurrent AMD respektive Auftragsfertiger TSMC konnten in puncto Performance gleichziehen, bei Kernzahlen sogar überholen.

Im Netz mehrten sich daher die Spekulationen, Intel würde die 10-nm-Fertigung (für Desktop- und Serverprozessoren) auslassen und direkt zum 7-nm-Verfahren übergehen.

Von einem Analysten auf der UBS Global TMT Conference (9. bis 11. Dezember 2019) befragt, widersprach Intels Chief Engineering Officer und President of the Technology, Systems Architecture and Client Group Dr. Venkata Renduchintala dem jedoch (via Wccftech).

"Es steckt viel Gutes in 10 Nanometer, das sich auch auf 7 Nanometer übertragen lässt. Aber ehrlich gesagt, sind wir an einem Punkt im 10-Nanometer-Bereich angelangt, an dem wir die grundlegenden Technologieprobleme durchlaufen haben. Und nun sind wir in der Lage, die Massenproduktion anzukurbeln."

Intels Roadmap sieht eine Zweijahres-Kadenz vor - den Auftakt machen 10-nm-Chips. (Bildquelle: WikiChip) Intels Roadmap sieht eine Zweijahres-Kadenz vor - den Auftakt machen 10-nm-Chips. (Bildquelle: WikiChip)

Gleichzeitig bestätigte Renduchintala mehrere Iterationen des 10-Nanometer-Verfahrens.

"Im Übrigen versichere ich Ihnen, dass die 10 Nanometer nicht nur als einzelnes Nischenprodukt kommen. Es wird davon 10 Nanometer und 10 Nanometer-Plus-Versionen (10 nm+, 10 nm++, 10 nm+++) geben."

In Form von Ice Lake für Server (Ice Lake SP) sei die 10-nm-Fertigung zudem in der Spur für einen Start der Massenproduktion in der zweiten Jahreshälfte 2020.

10 Nanometer für den Desktop

Wann es erste Chips für Desktop-PCs geben wird, geht aus dem Interview indes nicht hervor. Bislang werden 10-nm-Prozessoren von Intel für Endverbraucher allerdings nicht vor 2021 erwartet. Eine im vergangenen April geleakte Roadmap legt einen Release sogar erst im Jahr 2022 nahe.

Die Konkurrenz schläft derweil nicht. Ende 2020 will AMD bereits mit der nächsten Ausbaustufe der erfolgreichen Zen-Architektur aufwarten. Ryzen 4000 auf Basis von Zen 3 soll dank Extreme Ultraviolet (EUV)-Lithografie 7 nm+ und neuem Design eine deutliche Performance-Steigerung bieten.

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