Auf Twitch geht es momentan drunter und drüber: Nachdem erst kürzlich der Skandal um den Streamer Sliker die Community der Streaming-Plattform in Aufruhr versetzt hatte, weil dieser seine Spielsucht mit Betrug von Fans und Freunden finanzierte, forderten viele große Streamer ein Verbot von Glücksspiel-Streaming.
Nun hat Twitch reagiert und das Verbot von vielen großen Gambling-Webseiten angekündigt, um junge, beeinflussbare Fans vor schädlichen Inhalten zu schützen.
Twitch verbietet große Glücksspielseiten
Laut einem neuen Update, das vergangene Nacht auf Twitter veröffentlicht wurde, wird Twitch das Streamen von Glücksspielseiten mit Slotmaschinen, Roulette oder Würfelspielen, die nicht in den USA oder anderen Ländern mit ausreichendem Verbraucherschutz lizenziert sind
, ab dem 18. Oktober 2022 nicht mehr zulassen.
Die vollständige Erklärung von Twitch findet ihr hier:
Link zum Twitter-Inhalt
Die neuen Regeln verbieten das Glücksspiel zwar nicht gänzlich, aber sie zielen auf einige der größten Websites ab, die entweder von Streamern bevorzugt werden oder bekannte Streamer sponsern. Zu den künftig verbotenen Seiten gehört auch die Krypto-Glücksspielseite Stake.com, die großen Streamern wie xQc oder Trainwreckztv weit mehr als eine Million US-Dollar an Sponsorengeldern zahlen soll.
Zusätzlich verdienen viele Glücksspiel-Streamer mit, wenn sich ihre Zuschauer mit ihren Referral-Codes auf den Seiten anmelden und dort ihr Geld verzocken.
Twitch lässt Schlupflöcher offen
Auch wenn die größten Webseiten bald verboten sein werden, lässt die angekündigte Regeländerung einige Schlupflöcher offen. So könnten Streamer künftig einfach direkt aus Casinos streamen und von diesen gesponsert werden, anstatt von Stake & Co.
Dazu kommt, dass Sportwetten und Poker weiterhin ausdrücklich erlaubt bleiben. Auch über Gaming-Glücksspiel, wie etwa das Zocken um CS:GO-Skins oder die beliebten FIFA-Pack-Opening-Streams, verliert Twitch in seiner Ankündigung kein Wort.
Ebenso werden Rubbellose und Lottoscheine weiterhin erlaubt sein. Vor einigen Wochen konnte eine koreanische Streamerin dort live den Jackpot knacken:
Glücksspielgegner feiern Teilerfolg
Anfang dieser Woche haben große Streamer wie Pokimane (9,2 Mio. Follower) und Mizkif (2,1 Mio. Follower) damit gedroht, dass sie sich mit anderen beliebten Streamer zusammentun und während einer umsatzstarken Zeit wie Weihnachten streiken würden, falls Twitch keine Erklärung abgeben oder neue Glücksspielregeln erlassen würde.
Nun können die Glücksspielgegner zumindest einen Teilerfolg feiern. So freut sich Pokimane auf Twitter:
Wir haben es geschafft.
Öffentlicher Druck, Tweets, Sensibilisierung, das alles zählt.
Link zum Twitter-Inhalt
Nachdem Pokimane & Co. den Streik angedeutet hatten, waren viele Streamer zunächst skeptisch, ob Twitch wirklich Maßnahmen ergreifen würde. Hasan vertrat die Meinung, dass das Glücksspiel eine zu großer Wirtschaftszweig sei und den Beteiligten zu viele Einnahmen beschert.
Dies soll auch durch das zunehmende Sponsoring von Profisportlern deutlich werden, da Premier-League-Vereine wie der FC Everton von Krypto-Glücksspielseiten gesponsert werden. Zum Glück hat er diesmal Unrecht behalten.
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