Leak bei Steam-Betreiber: Veröffentlichte Source Codes könnten Probleme machen

Ein großer Leak bei Valve Software kann Hackern unerlaubten Zugriff auf die PCs von Team-Fortress-2-Spielern gewähren. Valve hat bereits für die offiziellen Server Entwarnung gegeben.

Ein neuer Leak bei Valve kann die PCs von Team-Fortress-2-Spielern gefährden. Ein neuer Leak bei Valve kann die PCs von Team-Fortress-2-Spielern gefährden.

Bei Valve gab es am 22. April 2020 zum ersten Mal seit 2003 einen neuen großen Leak der Quellcodes ihrer Spiele. Dieses mal sind Counter-Strike: Global Offensive sowie Team Fortress 2 betroffen. Der eigentliche Leak fand bereits 2018 statt. Erst jetzt tauchen die Dateien jedoch im Torrent-Netzwerk auf.

Das sorgt für Sicherheitsbedenken: Vielen Spielern und Serverbetreibern machen sich deswegen Sorgen. Denn mit dem Quellcode lassen sich potentielle Schwachstellen im Spiel ausfindig machen, die Zugriff auf euer System gewähren.

Besonders gefürchtet sind dabei so genannte »Remote Code Executions«. Vereinfacht ausgedrückt erlauben diese es Hackern, Programme auf eurem PC ohne euer Wissen auszuführen. Der Steam-Betreiber bittet darum, Sicherheits-Hinweise auf der offiziellen Webseite einzureichen.

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Was genau steckt in dem Leak?

Entsprechend des Leakdatums sind die Inhalte des Torrents etwas älter. Sie umfassen die vollständigen Quellcodes von Counter-Strike: Global Offensive auf dem Stand von »Operation Hydra«, sowie Team Fortress 2 mit dem »Jungle Inferno«-Update.

Sind Spieler in Gefahr?

Valve bestätigt den Leak in einem Beitrag auf Twitter, gibt zugleich jedoch eine Entwarnung für Counter-Strike: Global Offensive. Man habe sich die geleakten Dateien angesehen und sehe zumindest für Spieler der aktuellsten Version keinen Grund, sich Sorgen zu machen.

Auch bei Team Fortress 2 gibt Valve Entwarnung für die aktuellen Builds und verweist darauf, dass die offiziellen Server vermutlich auch die sicheren sind. Die geleakten Codes stammen aus einem Depot, dass Ende 2017 mit Partnern geteilt wurde und, wie oben bereits beschrieben, erstmals 2018 geleakt wurde. Spieler mit privaten Servern und älteren Builds sollten aber weiterhin vorsichtig sein.

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Woher stammt der Leak?

Der Quellcode stammt von einem Leaker, der unter dem Namen »Maxx« bekannt ist. Er ist ein ehemaliges Mitglied von Lever Softworks, die von Tyler McVicker, bekannt für das Valve News Network (VNN), gegründet wurden. Diese machen es sich zur Aufgabe, die ungenutzten Assets und abgebrochene Projekte des Half-Life-Entwicklers der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Jaycie Erysdren, ein weiteres Mitglied dieser Gruppe, äußerte sich zu dem Vorfall auf Twitter und gegenüber der Webseite Newsweek. Ihr zufolge drängte »Maxx« McVicker bereits in der Vergangenheit zur Herausgabe vertraulicher Informationen und drohte, Leaks zu veröffentlichen, sollte man ihn aus der Gruppe werfen.

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Genau das ist jetzt geschehen, wie Erysdren erklärt: Man entfernte Maxx wegen »problematischen Verhaltens« wie »Rassismus, Homophobie und Transphobie« aus dem Team, und dieser machte seine Drohung wahr.

Tyler McVicker sei nun bereits mit der Rechtsabteilung von Valve in Kontakt und unterstütze sie mit der Bewältigung der Situation.

Vergangene Leaks bei Valve

Der letzte Leak dieser Größenordnung bei Valve ist bereits über zehn Jahre her. 2003 tauchte so der Quellcode von Half-Life 2 im Internet auf. Seinerzeit konnte der Deutsche Axel Gembe den Quellcode des Shooters stehlen. Im Jahr 2004 wurde er gefasst. Heutzutage bereut er seine Tat.

Valve selbst widmet sich derzeit wieder verstärkt der Entwicklung von Videospielen. So veröffentlichten sie am 23. März 2020 mit Half-Life: Alyx den ersten neuen Teil der Reihe seit Episode 2 im Jahr 2007. Die Besonderheit: Bei Alyx handelt es sich um einen reinen VR-Shooter.

Seitdem spricht Valve vermehrt darüber, dass sie weitere Spiele im Half-Life-Universum entwickeln wollen. Bis die erscheinen, soll es zudem nicht wieder ganze 13 Jahre dauern.

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