Vampire: The Masquerade - Bloodlines 2 sollte ursprünglich im März 2020 erscheinen. Vor Kurzem erst wurde das Vampir-Rollenspiel jedoch abermals verschoben - und zwar auf einen noch unbestimmten Zeitpunkt im Jahr 2021.
Jetzt gibt es die nächste schlechte Nachricht: Wie Publisher Paradox und Entwickler Hardsuit Labs bekannt gegeben haben, wurden nun mit Lead Writer Brian Mitsoda sowie Creative Director Ka'ai Cluney zwei führende Köpfe des Projekts gefeuert.
Bloodlines 2 trennt sich von Spitzenpersonal
In einem Statement auf der offiziellen Webseite des Spiels gab Paradox die Trennung von den beiden führenden Mitarbeitern bekannt:
"Der leitende Erzähldesigner Brian Mitsoda und der Creative Director Ka'ai Cluney gehören nicht mehr zum Team der Hardsuit Labs. Dies war eine gemeinsame Entscheidung der Leitung von Hardsuit Labs und Paradox Interactive.
Wir schätzen die Beiträge von Brian und Ka'ai, die maßgeblich zur Etablierung der Handlung und der dunklen Stimmung des Spiels beigetragen haben und daran beteiligt waren, dass wir einen echten Nachfolger des legendären Bloodlines machen. Wir wünschen beiden alles Gute für ihre zukünftigen Bemühungen."
Als Ersatz wird der Kreativberater Alexandre Mandryka, der schon an Franchises wie Assassins Creed und Far Cry gearbeitet hat, zum Entwicklerteam stoßen. Die Änderung wird lediglich damit begründet, dass man den Spielern »das bestmögliche Vampire: The Masquerade-Spiel bieten« will.
Sowohl für Mitsoda, der schon die Geschichte für den Vorgänger beisteuerte, als auch für Cluney war Bloodlines 2 ein Herzensprojekt, an dem beide bereits über fünf Jahre gearbeitet haben. In unserer Preview lest ihr noch mehr zum Entstehungsprozess und wie wichtig Mitsoda bis vor kurzem für die Entwicklung des Spiels war:
Mitsoda zutiefst enttäuscht von Kündigung
Gegenüber RockPaperShotgun äußerte sich Mitsoda seinerseits mit einem eigenen Statement, in dem er ausführlich über die »unfassbar enttäuschende und frustrierende« Kündigung spricht:
"Dass dies für mich ein Schock war, ist noch untertrieben. Ich habe fast fünf Jahre an Bloodlines 2 gearbeitet. Die Geschichte und die Hauptbesetzung wurden ursprünglich in meinem Wohnzimmer konzipiert. Ich half bei der Entwicklung des Pitches für Hardsuit Labs und bei der Planung des Projekts für Paradox in Las Vegas. Ich war von Anfang an für die Geschichte verantwortlich und habe lange Tage und manchmal Wochenenden gearbeitet, um einen Nachfolger für Vampire the Masquerade: Bloodlines zu liefern. Ich wurde nie in dem Glauben gelassen, dass mir dies nicht gelungen war."
Der Story-Autor hat sich zudem weitaus mehr für den potentiellen Erfolg des heiß erwarteten Nachfolgers ins Zeug gelegt, als ihm eigentlich angenehm war. Mitsoda leidet an einer Soziophobie: Das Tragen von Handschuhen, die bei öffentlichen Auftritten als eine Art Rüstung fungieren, helfen ihm dabei, seine Ängste zu kontrollieren.
"Ganz offensichtlich war ich auch in der PR- und Marketing-Branche tätig, obwohl dies einer der schwierigsten Bereiche für mich war. Ich bin eine ziemlich private Person - Presse und Menschenmenge lösen meine soziale Angst stark aus. (…) Bloodlines und seine Fans bedeuten mir die Welt. Ich habe alles Mögliche in das Spiel investiert, auch wenn es extrem schwierig war und mir mental und physisch viel abverlangt hat. All das habe ich getan, weil ich das Beste für das Spiel und das Team wollte."
Was bedeuten die Abgänge für Bloodlines 2?
Da Paradox keine konkreten Gründe für die Trennung nennt, können wir lediglich spekulieren, warum man sich von zwei so essentiellen Mitarbeitern trennt.
Das Spiel war im aktuellen Zustand womöglich zu kontrovers: Im März 2019 führte VG247 ein Interview mit Mitsoda und Cluney, in dem Mitsoda verriert, dass Bloodlines 2 im Bezug auf Politk einen »fortschrittlichen Ansatz« verfolgen wolle:
"Es ist ein politisches Spiel, aber ich denke, es ist eine dieser wenigen Chancen, die uns die Möglichkeit gibt, Menschen ihr eigenes politische Statement auf eine Weise abgeben zu lassen, die nicht billig ist. Ich glaube nicht, dass man beide Seiten eines politischen Arguments betrachten kann, ohne beide Seiten zu verstehen."
Womöglich hat die Kündigung aber auch einfach nur wirtschaftliche Gründe: Die kreative Vision der gefeuerten Führungskräfte könnte einfach zu umfangreich gewesen sein. Der nun eingestellte Berater könnte die bisher geleistete Arbeit so überarbeiten, dass das Spiel schnellstmöglich veröffentlicht wird und seine Entwicklung weniger Ressourcen verschlingt.
Aktuell sind dies aber alles nur Vermutungen unsererseits. Sollten sich Paradox oder die Gefeuerten erneut zu den konkreten Gründen äußern, lassen wir es euch natürlich umgehend wissen.
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