Warcraft - Der Film - Der Film, den es fast nicht gab

2016 startet mit Warcraft eine der meistersehnten Verfilmungen einer der bekanntesten Spielemarken aller Zeiten. Doch beinahe wäre es nie dazu gekommen. Welche verschlungenen Pfade die Leinwandumsetzung ging und was uns im fertigen Film erwartet, zeigt unser Special.

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»Wir wollen etwas ganz Großes schaffen«, brüllt Chris Metzen. Das Publikum tobt. Es klingelt noch in den Ohren, als wäre es gestern gewesen, als habe der Warcraft-Film seinen ersten großen Auftritt auf offizieller Bühne gerade erst gehabt. Dabei ist es schon lange her: Die beschriebene Szene spielte sich im August 2007 ab, mehr als ein Jahr nach der Ankündigung des Films, auf Blizzards Hausmesse Blizzcon.

Sieben Jahre ist das jetzt her, eine Zeitspanne, in der das Megaprojekt unzählige Höhen und Tiefen durchlief und dabei sogar die mehr als holprige Entstehungsgeschichte des »Hobbit« weit hinter sich lässt. Zeitweise kam das Projekt gar völlig zum Erliegen, nicht wenige prophezeiten dem Warcraft-Film gleich mehrfach das Aus. Und doch ist nun endlich klar: 2016 wird die Welt von Warcraft um eine weitere Dimension erweitert. Besser spät, als nie.

Kurz vor dem Aus

Dabei sollte man meinen, dass ein Millionenquell wie die Warcraft-Marke, die noch dazu um 2007 herum ihren absoluten Zenit erlebte, derart gewinn- und prestigeträchtig wäre, dass in Hollywood sämtliche Hebel auf einmal umgelegt würden, damit das Projekt vom Stapel kommen kann. Dem war bekanntlich nicht so. Was hingegen passierte, waren jede Menge Pannen und Fehltritte.

Erstmals losgehen sollte es ursprünglich bereits im Winter 2009. Den Starttermin hatte man bereits geblockt, musste diesen aber verstreichen lassen - wie sich später herausstellte, gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal ein fertiges Drehbuch. Zumindest einen Regisseur hatte man aber gefunden - und was für einen. Sam Raimi, kreativer Kopf hinter den Spiderman-Filmen oder Tanz der Teufel, sollte Azeroth seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken. Den Fans gefiel's - Raimi schien die richtige Wahl zu sein.

Erst ja, dann nein - Sam Raimi verlässt erzürnt das Projekt, weil Blizzard ihm zu viel reinredet. Erst ja, dann nein - Sam Raimi verlässt erzürnt das Projekt, weil Blizzard ihm zu viel reinredet.

Drei Jahre später gab es weder Drehbücher, noch Trailer - nicht einmal Schauspieler hatte man bekannt gegeben. Und einen Regisseur gab es jetzt auch nicht mehr: Beinahe beiläufig, auf der Pressetour für einen anderen Film, erklärte Sam Raimi, dass er nun nicht mehr am Warcraft-Film beteiligt sei und stattdessen lieber Der Zauberer von Oz drehen werde. Einfach so. Ob Blizzard in diese Entscheidung da überhaupt schon eingeweiht war, darf angesichts des Mangels einer Pressemitteilung bezweifelt werden.

Der Mann, der den Mond machte

Das war's für Warcraft The Movie. Sechs Jahre nach der ersten Ankündigung stand das Großprojekt damit wieder ganz am Anfang. Ohne Regisseur. Ohne Drehbuch. Die offizielle Bezeichnung für diesen Zustand heißt in Fachkreisen »Development Hell«. Selbst hartnäckige Fans verloren vorerst die letzte Hoffnung. Mehr als ein Jahr waberte Warcraft durch den Produktionslimbo, der schon viele Megaprojekte an den eigenen Ambitionen zerbrechen sah.

Und dann endlich der ersehnte Hoffnungsschimmer: im Januar 2013 ernennt das produzierende Studio Legendary Pictures plötzlich aus dem Nichts Duncan Jones zum neuen Steuermann eines Kutters, den schon niemand mehr auf dem Radar hatte. Der Sohn von Musiklegende David Bowie hatte zuvor mit zwei kleinen aber feinen Sci-Fi-Werken (namentlich Moon und Source Code) auf sich Aufmerksam gemacht und war, laut eigenen Aussagen, seit frühester Kindheit Warcraft-Fan.

Das bisher einzige Bild vom Set: Duncan Jones überwacht den Dreh über seine Monitore. Das bisher einzige Bild vom Set: Duncan Jones überwacht den Dreh über seine Monitore.

Damit endet die Geschichte der Turbulenzen um Warcraft, den Kinofilm. Mittlerweile sind die Dreharbeiten bereits beendet, nun verbleibt das Endprodukt für mehr als ein Jahr in der Post-Production - die Spezialeffekte nehmen scheinbar weite Teile des Streifens ein. In den acht Jahren seit der Ankündigung hat sich jedoch nicht nur die unsere, sondern auch die Welt von Warcraft weiter gedreht. Die Strahlkraft der Marke nimmt parallel zu den Abo-Zahlen von World of Warcraft langsam aber sicher ab. Kommt der Film also vielleicht sogar schon zu spät?

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