Zwischen Waaagh! und imperialen Kreuzzügen bleibt in den Spielen zum Warhammer-40.000-Franchise kaum Raum für etwas anderes außer bombastischen Auseinandersetzungen zwischen Space Marines, Chaos Marines und Orks. Das Resultat: Innovationsflaute. Warhammer 40.000: Mechanicus will dem festgefahrenen Videospieluniversum Feuer unter dem Hintern machen - mit Hilfe von untoten Robotern und Cyber-Priestern.
Denn anders als in einem überwältigenden Großteil der Warhammer-40.000-Spiele übernehmt ihr im Strategie-Dungeon-Crawling-Mix die Rolle von Magos Dominus Faustinus, eines hochrangigen Mitglieds des Adeptus Mechanicus. Dieser technoreligiöse Kult ist für die Verwaltung von Wissen und den Bau der Waffen des Imperiums zuständig. Auf dem Weg zur ultimativen Erleuchtung ersetzen die Techpriester nach und nach ihre Biomasse durch mechanische Bauteile und wandeln sich zu Mensch-Maschinen, die Wissen um jeden Preis hinterherjagen.
StarQuest 2.0
Dieses Streben nach Erkenntnis und eine Nachricht eines verschollenen Magos führen euch auf den Planeten Silva Tenebris, auf dem ihr nach einer Expedition in ein Grab die Erweckung einer Necron-Armee, empfindungsloser Androiden, in Gang setzt. Eure Mission besteht in Folge darin, die sechs Lords der Necrons aufzuspüren und zu erledigen, bevor deren Erweckung abgeschlossen ist und ihre Legionen über die Menschheit hereinbrechen.
Klingt das in der Theorie noch nach einer Herkulesaufgabe, unterteilt das Spiel die Kampagne in der Praxis in kompakte Missionshäppchen. Pro Mission entsendet ihr ein Team aus bis zu sechs kybernetischen Kriegsmönchen und optionalem Kanonenfutter. Dieses schickt ihr auf einer schmucklosen Übersichtskarte durch verschiedene Grabkammern, deren Inhalte erst nach Betreten eines Raumes aufgedeckt werden.
Dabei kann es sich um ein Ereignis wie die Entdeckung einer Sternenkarte handeln, bei dem ihr zwischen drei verschiedenen Handlungsmöglichkeiten auswählen könnt und je nach Ausgang beispielsweise Schaden nehmt oder Ingame-Währung erhaltet, oder ihr kreuzt die Poweräxte mit Necrons im für das Missionsziel elementaren taktischen Kampf.
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Gut taktiert ist halb gewonnen
Dieser ist auch das Kern- und Glanzstück des Spiels. Ähnlich wie beim Vorbild XCOM: Enemy Unknown steuert ihr eure Einheiten über liebevoll gestaltete, in sich stimmige Schlachtfelder, teilt flüssig und detailreich animiert mit Nah- und Fernkampfwaffen aus oder setzt Fähigkeiten wie Heilung oder Buffs ein.
Leider wollen die Ziele der Missionen nicht so recht zum starken Story-Unterbau passen. Denn wenn ihr beispielsweise für euer Crewmitglied Videx, einen fanatisch-orthodoxen Psalmzitierer, Grabkammern ausräuchern sollt, ist die finale Auseinandersetzung in jeder Mission doch darauf beschränkt, Terminals zu scannen oder zu zerstören, alle Feinde zu erledigen oder erfolgreich zu fliehen.
Um diese Mini-Aufgaben aufzupeppen, setzt Warhammer 40.000: Mechanicus ein cleveres Aktionspunktsystem ein. Die sogenannten Kognitionspunkte, von denen ihr je nach Waffen- und Fertigkeitentyp verschieden viele pro Aktion benötigt und die in einem Pool für das gesamte Team gesammelt werden, müsst ihr nämlich von Necron-Energiespeichern oder erledigten Gegnern einsammeln. Das macht kluges Taktieren nötig. Denn Waffen mit mehr Wumms verlangen nach mehr Kognitionspunkten.
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