Genre: Rollenspiel | Entwickler: Inxile Entertainment | Plattform: PC, PS4, Xbox One | Release: 28. August 2020
Es ist ein spannendes Gedankenexperiment: Was, wenn die Fallout-Serie bis heute dem isometrischen Stil, der klassischen Heldenparty und den rundenbasierten Kämpfen treu geblieben wäre? Nun, dann sähen ihre neuesten Teile wohl wie Wasteland 3 aus und Fans postapokalyptischer Szenarien hätten sich die letzten Jahre nicht maßlos über den Online-Ableger Fallout 76 ärgern müssen.
Dabei hat Wasteland 3 sogar einen Multiplayer-Koop-Modus, ist grundsätzlich jedoch ein klassisches Singleplayer-Rollenspiel. Aber nicht unbedingt altmodisch! Denn Entwickler Inxile Entertainment konnte dank der millionenschweren Übernahme durch Microsoft mehr Zeit (und Geld) in die Entwicklung stecken. Das Ergebnis ist ein herausgeputztes, modernes 3D-Rollenspiel, das seinem zuweilen behelfsmäßig zusammengeschusterten Vorgänger nicht mehr allzu ähnlich sieht - und sich bereits in der Betaversion sehr gut spielt. Einen ausführlicheren Ersteindruck von Wasteland 3 findet ihr hier:
Was macht Wasteland 3 besonders?
Brian Fargo hat einst Wasteland erfunden - daraus wurde später bei Interplay die Vorlage für Fallout, weil Electronic Arts die Wasteland-Lizenz für einen Nachfolger nicht rausrücken wollte. Inzwischen hat Fargo mit Inxile Entertainment ein neues Studio - und 2014 Wasteland 2 veröffentlicht. Der Nachfolger erscheint nun rund zwei Jahre nachdem Publisher Microsoft das Studio gekauft hat. Laut Aussage von Fargo und anderen Mitarbeitern hat diese Millioneninvestition dem Spiel gut getan.
- Postapokalyptisches Szenario mit Schnee und Bergen im US-Bundesstaat Colorado
- Isometrische Perspektive mit 3D-Umgebungen, zoom- und drehbar
- Rundenbasierte Gefechte mit Aktionspunkten
- Ihr steuert eine Sechser-Gruppe mit bis zu vier selbst erstellten Figuren oder maximal vier Begleiter-NPCs. Dazu kommt in manchen Gefechten noch der Truppentransporter/Panzer Kodiak als siebtes Party-Mitglied.
- Spielerische Freiheit bei Reise über die Weltkarte und Quest-Design
- Fünf Fraktionen mit unterschiedlichen Zielen
- Rund 50 Stunden Spielzeit mit allen Nebenquests
- Multiplayer-Modus für zwei Spieler im Koop
- Ranger-Basis wird nach und nach ausgebaut.
Für wen ist Wasteland 3 interessant?
Ihr seid vor dem Jahr 2000 geboren und ein Rollenspiel ist für euch vor allem eine Gruppenangelegenheit? Dann werdet ihr vieles an Wasteland 3 lieben: die Kameraperspektive, das intensive Inventar- und Charakter-Management, die ausführlichen Dialoge mit Entscheidungsmöglichkeiten, vielleicht sogar die rundenbasierten Kämpfe. Wer Action und eine packende Inszenierung sucht, sollte aber vielleicht lieber einen Bogen um den neuen Inxile-Titel machen. Denn trotz manch schicker Explosion ist die Präsentation doch eher verhalten, das Spieltempo gemächlich.
Interview: Wasteland 3 vermeidet die Fehler von Mass Effect 3
GameStar TV: Wasteland 3 macht die Kämpfe spannender
Kolumne: Ihr sucht alte Fallout-Tugenden? Wasteland 3 hat sie!
PLUS
22:42
Wasteland 3 macht Kämpfe spannender - Aber die Story steht weiter an erster Stelle
Was gefällt uns bisher? Was gefällt uns nicht?
Mehrere Stunden lang konnten wir eine fortgeschrittene Beta von Wasteland 3 spielen. Dabei ging es nach dem Einstieg mit der Ankunft der Desert Ranger in Colorado in einem späteren Savegame weiter in einer von Banditen befreiten Stadt. Wir reisten auf der Weltkarte umher, erledigten Quests, kämpfen mit und ohne den Kodiak-Panzer samt fetter Elektrokanone und entschieden über Leben und Tod einzelner NPCs. Dabei zeichneten sich bereits erste Pro- und Contra-Punkte an, auf die wir im Test von Wasteland 3 im Sommer genauer eingehen werden.
Stärken von Wasteland 3
- Runderneuertes Kampfsystem mit solider Gegner-KI
- Gespräche wirken durch Nahansicht und Komplettvertonung deutlich lebendiger als in Teil 2.
- Packend inszenierter Story-Auftakt
- Tiefgängiges Charaktersystem mit vielen Skills und Perks
- Dialoge und Quests mit vielen Entscheidungsmöglichkeiten
- Kodiak-Panzer und gegnerische Bossgegner bringen mehr Wumms ins Gefecht.
- Neue Komfortfunktionen (Skills wie Schlösser knacken werden automatisch ausgewählt, Sichtlinien im Kampf angezeigt)
Schwächen von Wasteland 3
- Teilweise nicht ganz zeitgemäße Animationen und Texturen
- Nicht alle Dialoge haben eine Nahansicht spendiert bekommen.
- Keine deutsche Sprachausgabe (nur übersetzte Texte)
Wasteland 3 erscheint am 28. August 2020 für PC, PlayStation 4 und Xbox One. Das Spiel gibt's sowohl auf Steam als auch im Microsoft Store und ist im Xbox Game Pass enthalten. Mehr zu den Entscheidungen im Spiel und wie Inxile ein nachvollziehbares Ende für Wasteland 3 erstellen will, lest ihr im großen Special mit Entwickler-Interview:
![](http://images.cgames.de/images/gamestar/238/peter-bathge-redakteursbild_6039285.jpg)
Peter Bathge
@GameStar_de
Die Mail endet bedeutungsschwanger: »Die Preview-Version wird am Mittwoch gelöscht.« Ok, das war wirklich mal eine exklusive Anspielgelegenheit, die extra von den Entwicklern zusammengeschraubte Wasteland-3-Version trug auf Steam sogar den Namen GameStar. Und war nach einer Woche dann auch wie angekündigt wieder im Äther verschwunden. Zum Glück konnte ich einige Anspieleindrücke mitnehmen und die haben es in sich: Wasteland 3 ist ein Quantensprung im Vergleich zu Teil 2 und könnte gerade Fallout-Fans der alten Schule wunschlos glücklich machen.
Mit Baldur's Gate 3 können Präsentation und Grafik zwar nicht mithalten, dennoch macht Wasteland 3 bereits einen sehr runden Eindruck. Besonders die Kämpfe finde ich unermesslich spannender als im Vorgänger, was auch am radikal verbesserten Interface liegt. Wo Wasteland 2 den Charme eines hastig zusammengestöpselten Fan-Projekts hatte, wirkt Wasteland 3 professionell und hochwertig. Klasse auch, wie viele Optionen ich in Dialogen habe und welche unterschiedlichen Ergebnisse Entscheidungsmomente liefern. Ich bete, dass die Story so spannend weitergeht wie es der rasante Einstieg hoffen lässt. Dann könnte Wasteland 3 seinen Vorgänger auch wertungstechnisch überflügeln.
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