Was die Flugzeugwelt kostet
Da beide Spiele Free-to-Play-Titel sind, gehört natürlich auch ein Premium-Währungssystem mit dazu, mit dem man gegen echte Währung bestimmte Güter erwerben kann. Bei War Thunder nennt sich die Premium-Währung Golden Eagles. Mit diesen Golden Eagles könnt ihr zum Beispiel eure kostenlose Erfahrung konvertieren, um schneller den nächsthöheren Rang zu erreichen. Zudem könnt ihr Upgrades kaufen, falls ihr hierfür noch nicht die nötige Flugzeugerfahrung habt, oder Crew-Punkte erwerben, um eure Piloten zu verbessern. Ferner kosten weitere Crew-Plätze ab dem fünften Slot ebenfalls Golden Eagles. Dazu können noch Bonusflugzeuge erworben werden, die nicht auf dem normalen Weg erspielt werden können.
Konkurrent World of Warplanes hatte während der Beta-Phase anstelle einer Premium-Währung, die sich Gold nennt, einen Ersatz parat, der nicht gegen echtes Geld aufgestockt werden konnte und Token hieß. Mit diesen Token beziehungsweise der echten Premium-Währung kann Ähnliches wie in War Thunder angestellt werden. Der Unterschied, der eigentlich keiner ist, ist der, dass ihr in World of Warplanes Gold dazu verwendet, um überschüssige Erfahrung von euren Flugzeugen in freie Erfahrung umzuwandeln, während in War Thunder kostenlose oder freie Erfahrung mit Hilfe der Golden Eagles den Erfahrungsbalken im Rangsystem erhöhen.
Wie dem auch sei, im Prinzip läuft das alles auf dasselbe hinaus, sodass es bei der Premium-Währung beider Spiele momentan keinen wirklichen Unterschied gibt. Zusätzlich zur Premium-Währung könnt ihr aber in beiden Spielen euren Account auch zu einem Premium-Account ausbauen, was zur Folge hat, dass ihr viel mehr Erfahrung und Hauptwährung für gespielte Schlachten bekommt. Wie lange ihr euren Account zum Premium-Account machen wollt, hängt davon ab, wie viel Geld ihr ausgebt. In War Thunder kostet ein Tag zum Beispiel 100 Golden Eagles, was ausgehed von der geringsten erwerbbaren Menge (150 Golden Eagles) etwa 66 Cent entspricht. Das Jahresabo kostet circa 70 Euro.
Da der Premium-Shop von World of Warplanes erst mit dem offiziellen Erscheinen verfügbar sein wird, können wir nicht mit absoluter Sicherhit sagen, wie hoch dort die Preise sind. Da der Premium-Account von World of Warplanes aber auch für World of Tanks gilt, liegt die Vermutung nahe, dass die Preise beider Spiele identisch sein werden. Das würde bedeuten, dass ein Premium-Tag mit der geringsten erwerbbaren Menge an Premium-Währung (1.500 Gold) 1,16 Euro kostet. Das Jahresabo ist für circa 79 Euro zu haben. Die hierfür nötigen 24.000 Gold können aber nicht direkt gekauft werden, sodass hier entweder 99 Euro für 30.000 Gold oder 89 Euro für 25.500 Gold ausgegeben werden müssen.
Mit einem Wargaming.net-Premium-Account bekommt ihr 50 Prozent mehr Erfahrung und Hauptwährung in den Gefechten von World of Tanks und World of Warplanes und in Zukunft auch in denen von World of Battleships. Der Premium-Account von War Thunder gewährt 200 Prozent mehr Erfahrung und 150 Prozent mehr Hauptwährung. Insgesamt gibt es in War Thunder aber aufgrund des größeren Umfangs und von Features wie zum Beispiel dem Bewusstlosschießen des Piloten mehr Anreize, echtes Geld auszugeben. Wenn man es nicht allzu eilig hat, kann man aber mit beiden Titeln durchaus auch ohne das Ausgeben von echtem Geld viel Spaß haben.
Steuerung und Gameplay
Stellt sich noch die Frage, wie sich beide Spiele handhaben lassen und ob es auch hier wieder gravierende Unterschiede gibt. Da beide Titel als Action-Flugsimulationen bezeichnet werden, die also eine Mischung aus Arcade und Simulation darstellen, lassen sich beide Spiele auch mit der Maus steuern.
In War Thunder nennt sich die einfachste Steuerungsvariante »Maus Zielen«. Hierbei werden eure Bewegungen, die ihr mit der Maus ausführt, direkt auf das Flugzeug übertragen. Zusätzlich gibt es ein Zielkreuz, das sich durch sensiblere Mausbewegungen ausrichten lässt, ohne dass euer Flugzeug dabei komplett die Richtung ändert. Alles in allem fühlt sich diese Steuerungsvariante sehr weich und gleichzeitig herrlich präzise an, was viel dazu beiträgt, dass War Thunder Einsteigern und Hobbypiloten von Anfang an viel Spaß macht.
Profis ist diese Steuerungsvariante womöglich aber zu unrealistisch, weshalb sie sich für eine der anderen Steuerungsmöglichkeiten entscheiden werden. Hierbei ist ein Joystick oder ein Gamepad jedoch ein Muss, denn die »Mouse-Joystick«-Steuerung von War Thunder ist sehr schwer zu bedienen und ein echtes Flugzeug-Feeling kommt damit auch nicht auf.
Die Standardmaussteuerung von World of Warplanes ist ähnlich gestaltet wie die von War Thunder, jedoch werden hier Lenkbefehle bei Weitem nicht so unmittelbar und direkt umgesetzt, wie das bei der Konkurrenz der Fall ist. Somit gebt ihr hier mit der Maus mehr die Richtung vor, in die das Flugzeug fliegen soll, was mit einer kurzen Verzögerung dann vom Piloten umgesetzt wird. Das heißt aber beileibe nicht, dass War Thunder nun einfach die bessere Maussteuerung hat.
Gerade weil sich World of Warplanes etwas indirekter spielt, entsteht hier ein gutes Gefühl für die eigene Maschine, die eben kein moderner Alleskönner ist, sondern bei der Lenkbefehle mittels Seilzug an Höhen- Seiten- und Querruder übermittelt werden. Trotzdem sind in World of Warplanes wie auch in War Thunder halsbrecherische Manöver möglich, die für viel Spaß und Spannung sorgen.
Natürlich ist das etwas realistischere Gameplay von World of Warplanes auch der Tatsache geschuldet, dass hier keine unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade angeboten werden und so Mausspieler keinen eklatanten Vorteil gegenüber Spielern, die mit dem Joystick steuern, haben dürfen.
Auch World of Warplanes bietet eine »Mouse-Joystick«-Variante, die uns aber ebenso wenig wie die von War Thunder überzeugen konnte. Aus dem etwas langsameren Gameplay von World of Warplanes resultiert aber auch, dass die Übersicht oft besser ist als beim Konkurrenten. War Thunder simuliert dafür die G-Kräfte und deren Auswirkungen auf euren Piloten wie Black-Outs, Red-Outs und sonstige physische Beeinträchtigungen.
Fazit
Tobias Englmeier: War Thunder und World of Warplanes sind vordergründig zwei Arcade-Flugsimulationen, die euch packende Dogfights gegen menschliche Spieler garantieren. Dies ist beiden Entwicklerteams sehr gut gelungen, sodass im Kern kein Spiel dem anderen wirklich überlegen ist. Jedoch bietet von den beiden hier verglichenen Beta-Versionen War Thunder einiges mehr an Umfang sowie vielfältigere und flexiblere Einstellungsmöglichkeiten und Spielmodi. Das hat zur Folge, dass sich in War Thunder Anfänger und Profis gleichermaßen wohlfühlen werden.
World of Warplanes ist aufgrund der indirekteren Steuerung und dem Fehlen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade für Änfänger weniger leicht zu bedienen. Wer sich davon aber nicht entmutigen lässt und sich durch die Anfangsphase kämpft, findet auch an diesem Spiel sehr viel Freude. Somit haben beide Spiele in unterschiedlichen Bereichen Vor- und Nachteile. Unterm Strich bietet aber War Thunder momentan das bessere Gesamtpaket. Ohne aber auch World of Warplanes ausprobiert zu haben, kann niemand mit Sicherheit sagen, welches Spiel dem Piloten in ihm eher zusagt.
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