Zone of the Enders: The 2nd Runner MARS im Test - Kampfroboter mit Zielproblemen

Das Remaster eines 15 Jahre alten Playstation-2-Spiels besticht mit einer stilsicheren Optik. Dabei stolpert es aber über eine schwierige Steuerung und ein paar technischen Problemen auf dem PC.

Zone of the Enders: The 2nd Runner im Test: Hier seht ihr die neue HD-Grafik im Vergleich zum Original von 2003. Video starten 2:15 Zone of the Enders: The 2nd Runner im Test: Hier seht ihr die neue HD-Grafik im Vergleich zum Original von 2003.

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Kampfroboter sind groß und schwer? Davon möchte Hideo Kojimas Interpretation des Mecha-Genres nichts wissen. Statt einer behäbigen Simulation im Stil eines Mechwarrior ist Zone of the Enders: 2nd Runner ein flotter Brawler.

Athletische Metallgeschöpfe wirbeln hier flink durch die Luft. Eisenfäuste prallen aufeinander, Funken sprühen, Raketen und Explosionen ergeben ein hypnotisches Feuerwerk - nur spielen tut es sich längst nicht so gut, wie es aussieht. Und das, obwohl sich mit diesem PC-Remaster, dessen voller Titel Zone of the Enders: The 2nd Runner - Mars lautet, einiges zum Original verbessert hat.

Zurück aus der Zukunft

Zone of the Enders: The 2nd Runner wurde erstmals im Jahre 2003 für die Playstation 2 veröffentlicht und sorgte für offene Münder. Die Präsentation wirkte mit ihrer tollen SciFi-Ästhetik damals nicht weniger als sensationell. Flinke Mechas kannte man damals nur aus Werken wie Neon Genesis Evangelion.

In die gleiche Kerbe schlägt die Anime-Serie Blue Comet SPT Layzner. Die ist im Westen weniger bekannt, aber von der ließ sich Kojima über weite Teile inspirieren: Es ist 2174 und wie in Blue Comet SPT Layzner geht es in Zone of the Enders: 2nd Runner um eine Menschenkolonie auf dem Mars, die sich die Freiheit von der Herrschaft durch die Erde wünscht.

Die marsianische Unabhängigkeitsbewegung trägt den Namen Bahram und fährt einiges an militärischem Geschütz auf. Da passt es gut, dass Minenarbeiter Dingo in einer Höhle zufällig über die mächtige Kampfmaschine Jehuty stolpert. Orbital Frame werden die im Spiel genannt, und der unerwartete Fund birgt unerwartete Gefahren.

Ergänzungen zum Remaster

Das Spiel läuft jetzt in 4K mit 60fps und Surround-Sound. Neu sind außerdem:

- VR-Modus: Die komplette Kampagne lässt sich nun in VR spielen. In Cutscenes springt das Bild aber in eine 2D-Ansicht zurück.

- zweite Steuerungsoption, die den sofortigen Wechsel von Waffen über die Schultertasten des Gamepads ermöglicht. Das geht schneller als der Sprung ins Menü.

- neuer sehr leichter Schwierigkeitsgrad, um es Neueinsteigern besonders zugänglich zu machen

- 3D-Hangar: Ab einem bestimmten Punkt im Spiel lässt sich ein Hangar mit Jehuty in VR erforschen

- 3D-Model-Viewer: Eine Galerie, um die 3D-Modelle zu begutachten

Die Neuerungen des Remasters im Trailer vorgestellt Video starten 2:24 Die Neuerungen des Remasters im Trailer vorgestellt

Dingo will mit dem Konflikt eigentlich nichts zu tun haben, aber Bahram setzt alles daran, Jehuty zu fangen, um ihn für düstere Machenschaften einzusetzen. Ab hier wird es unnötig verwirrend, obwohl mit leicht verdaulichen Stereotypen um sich geworfen wird: Natürlich war Dingo früher ein Supersoldat. Hinzu kommt eine superduper Weltraumkanone, die gestoppt werden muss.

Außerdem: Ein weiterer Orbital Frame namens Anubis mit superkrasser Kampf-KI, ein Superpsychopath der Dingo umbringen will, eine frustrierte Superspionin und … es türmt sich weiter auf. Exposition folgt auf Exposition, bis man sich irgendwann nur noch am Kopf kratzt. Packend Geschichten zu erzählen, geht anders. Da ist auch die amateurhaft gesprochene englische Sprachausgabe nicht besonders hilfreich, die viele Szenen unnötig ins Lächerliche zieht.

Anubis lernt dazu

Eigentlich ist das aber ziemlich egal, denn jeder Dialog ist bloß eine Ausrede für schick inszenierte Actionsequenzen. Streng linear geht es von einem Level ins nächste. Keine offene Welt. Hier dominieren Kampfarenen mit ein paar leblosen Tunneln. Das Ziel ist: Schlag jeden Gegner zu Schrott, der sich dir in den Weg stellt.

Die kommen gleich in ganzen Scharen und umzingeln Dingo gerne. Zur Auflockerung gibt es kleinere Aufgaben: Mal braucht eine Person Schutz, mal muss die Energiequelle einer Barriere zerstört werden.

Spannender sind da schon die zahlreichen Bosskämpfe gegen verschiedene Frames. Sie werden mit jeder Begegnung schwerer zu besiegen. So hat zum Beispiel ein Gegner namens Nephtis einen Schutzschild, der nur mit Tricks zu umgehen ist. Anfangs kann Dingo ihn noch durchbrechen, indem er Metall darauf schleudert. Später müssen andere Taktiken her.

Eine Arena ist zum Beispiel von einem Elektrozaun umgeben, wo es im Kampf gegen Anubis geht. Dingo muss den Frontalattacken so ausweichen, dass sich der Orbital Frame im Zaun verfängt und für kurze Zeit verwundbar wird. Die Bosskämpfe sind schwer, aber zählen deshalb zu den Highlights des Spiels.

Zone of the Enders: The 2nd Runner MARS - Screenshots aus dem Remaster für PC und PS4 ansehen

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