Hinweis: Wir haben den ursprünglichen Vorab-Test nun mit unserer finalen Einschätzung und Wertung vervollständigt. Den ursprünglichen Artikel finden Sie ab Seite 4. Auf den ersten drei Seiten gehen wir hauptsächlich auf die Inhalte für hochstufige Charaktere ein.
Jeder redet vom Endgame oder Highlevel-Content. Also von dem, was uns in einem Online-Rollenspiel erwartet, wenn alle Quests erledigt, jedes Gebiet erkundet und die Geschichte eigentlich abgeschlossen ist.
Dann beginnt nämlich das, was für viele Spieler den größten Reiz solcher Programme ausmacht: Die Jagd nach besonders seltener Ausrüstung, das Meistern groß angelegter Raid-Instanzen oder die Perfektionierung der eigenen PvP-Fertigkeiten.
Damit ist das Endgame für viele Entwickler ein Alptraum, grade ambitionierte Fans können gar nicht genug davon bekommen. Vor allem, wenn sie in ihrem Lieblingsspiel durch intensive Dauernutzung schon innerhalb weniger Wochen alles gesehen, erlebt und bekämpft haben und neue Herausforderungen suchen.
Selbstredend wird Star Wars: The Old Republicdiesbezüglich ebenso argwöhnisch von den Spielern (und von uns) beäugt, wie jeder Genre-Konkurrent zuvor. Da wir uns wochenlang durch den Sternenkrieg gekämpft und mittlerweile mehrfach die Levelgrenze von 50 erreicht haben, können wir nun auch abschließend beurteilen, ob und vor allem wie das Bioware-MMO seinen Vorschuss-Lorbeeren gerecht wird.
Kein EA Origin
Anders als etwa Battlefield 3 oder Need for Speed: The Run erfordert Star Wars: The Old Republic nicht zwingend eine Anmeldung bei Electronic Arts’ umstrittener Online-Plattform EA Origin. Zwar können Sie das Spiel über Origin kaufen, die Aktivierung und Verwaltung des Kontos erfolgt aber über die Webseite swtor.com.
Meine Geschichte
Das geht schon bei der Handlung los, schließlich brüstet sich The Old Republic damit, für jede der acht Charakterklassen eine auf den Spieler zugeschnittene und bis zum Schluss spannende Geschichte zu erzählen -- ein Novum im spielprinzipbedingt oft einförmigen MMO-Genre.
Aber tatsächlich: Diese Mammutaufgabe bewältigt Bioware durchgehend sehr gut. Ob wir als Schmuggler erst unserem Schiff und dann einem sagenumwobenen Schatz nachjagen, als Jedi-Ritter Gutes in der Galaxis tun oder uns als Sith-Inquisitor bei der Suche nach mächtigen Artefakten plötzlich die Frage stellen müssen, ob uns unsere Meisterin hinters Licht führt, bleiben wir dank der zahlreichen Zwischensequenzen und voll vertonten Dialoge stets am Ball.
Zwar gibt es auch hier bisweilen unnötige dramaturgische Durchhänger (»Du hast zwei Relikte gefunden, nun reise zu Planet C und D und bringe mir zwei weitere«) mit dem klaren Ziel die Spielzeit zu strecken. Dafür punktet jede der acht Geschichten mit einem eigenen eindrucksvollen Finale.
Und das haben die Entwickler nicht nur filmreif und emotionsgeladen in Szene gesetzt, sondern dazu in Sachen Questmechanik ganz auf die jeweilige Klasse abgestimmt. Diese letzten Aufgaben meistern wir nur, wenn wir die Talente unseres Charakters blind beherrschen. Eine Art Abschlussprüfung also mit eingebautem Motivationsgenerator-- toll!
Star Wars: The Old Republic - Screenshots ansehen
Noch ein echtes MMO?
Allerdings gibt es in der Fangemeinde auch Stimmen, die in The Old Republic gerade wegen der starken Geschichte und der damit verbundenen Einzelspielererfahrung das Gefühl eines echten Online-Rollenspiels vermissen.
Viele Spieler berichten, dass selbst innerhalb einer Gilde fast jeder für sich seine Story erlebt und ein gemeinschaftliches Abenteuern, wie es etwa in Guild Wars oder World of Warcraft Gang und Gäbe ist, so kaum bis gar nicht zustande kommt.
Ob man Spaß an SW:TOR hat, liegt also mehr noch als in anderen Titeln auch am eigenen Spielstil und Anspruch. Denn über eines müssen sich abenteuerlustige Star Wars-Fans im Klaren sein: The Old Republic richtet sich in seiner jetzigen Form primär an Einsteiger und Gelegenheitsspieler.
Also an Leute, die sich, angelockt von der Faszination Star Wars, an dem vergleichsweise komplexen Genre mal versuchen wollen. Raid-Instanzen, Chats mit für Uneingeweihte kryptische Abkürzungen oder epische Set-Gegenstände, die man wie früher in World of Warcraft nur in 40-Mann-Teams und nach vier Stunden Bosskloppen ergattert, schrecken da ab.
Eine packende, auf den Spieler und das Universum zugeschnittene Geschichte hingegen zieht hinein. In SW:TOR gibt’s zwar auch bis zu sechzehnköpfige Heldengruppen, aber im Vergleich zu den harten WoW-Instanzen ist das hier bisher ein Kindergartenfest.
Unser Tipp: Wenn Sie trotz allen Story-Gewichts das Gemeinschaftsgefühl mit anderen Spielern suchen, sollten Sie bei Gilden im Vorfeld nachfragen, welcher Spielstil gepflegt wird. Oder Sie gründen einfach eine eigene. Und für die Hardcore-Fraktion bleibt zu hoffen, dass weitere hochstufige Inhalte mit wachsendem Schwierigkeitsgrad in Patches oder Addons nachgereicht werden.
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