Was Age of Empires 4 macht, wünsche ich mir seit Jahren, und kaum jemand hatte bisher den Mut dazu: Einfach mal wieder Echtzeitstrategie wie früher machen! Ihr wisst schon, damals, als das Genre noch erfolgreich war! Wär das nicht auch der naheliegendste Weg, ein Genre zu retten?
Aber nein. Irgendwann hat sich die Weisheit festgezeckt, dass RTS heutzutage nur noch funktioniert, wenn es schneller, einfacher, E-Sportiger wird. Bloß kein altmodischer Firlefanz wie Basenbau! Und was hat's dem Genre gebracht? Murks wie den Crawler als mobile Basis in Command & Conquer 4, auf dessen Rücken Electronic Arts die ganze Marke in den Abgrund geritten hat.
Bis direkt vor meinem einstündigen Gespräch mit den Entwicklern von Age of Empires 4 und der zugehörigen Gameplay-Präsentation konnte ich die Sorge nicht abschütteln, dass Microsoft sich hier genauso in irgendwelchen krampfigen Genre-Modernisierungen verrennen wird. Zumal die Entwickler bei Relic - so sehr ich ihre Spiele liebe! - ja mit Dawn of War und Company of Heroes eher für einen drastischen Gegenentwurf zur klassischen Age-Strategie stehen.
»Wir hätten sie verprügelt, wenn sie kein echtes Age gemacht hätten!«, ist was Creative Director Adam Isgreen von Microsoft dazu zu sagen hat. Aber nach allem, was mir die Entwickler im Lauf der folgenden Stunde erzählen, dürften die Relic-Leute recht ungeschoren davonkommen.
Auf sieben Seiten und in über 38.000 Zeichen bringe ich euch all die spannenden Details zum Gameplay von Age of Empires 4 näher, teile im Preview aber auch meine Sorgen, was diesen ambitionierten Neustart der Echtzeitstrategie angeht.
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Der Autor
Maurice Weber spielt und liebt Echtzeitstrategie-Spiele ungefähr seit er eine Maus bedienen kann, manche sagen auch: seit der Geburt. Wie es sich für einen König gehört, taucht er am liebsten in Mittelalter-Welten ab und hat Age of Empires 2 so ausführlich gespielt, er kann die Hitpoints jeder Einheit aus dem Gedächtnis aufsagen.
Schön bauen selbst ohne Schönbau
So tief sitzen meine Befürchtungen, dass Age of Empires 4 eins dieser vereinfachten neumodischen Echtzeitstrategie-Spiele werden könnte, dass ich zunächst nicht einmal glaube, die Städte im ersten Gameplay wären von Spielern selbst gebaut. Dafür sehen sie zu ordentlich aus, zu hübsch dekoriert. Mein Verdacht: Das sind Fertigbau-Festungen wie in Schlacht um Mittelerde!
Umso erfreuter war ich, dass es tatsächlich wieder freier Basenbau wird. »Wir haben ein paar schöne Basen gebaut, weil sie gut in Trailern aussehen«, gesteht Isgreen, »aber wir wissen, dass echte Spieler nicht so bauen werden.« Übrigens geschah der Präsentations-Basenbau sogar gegen die Einwände eines Profispielers aus dem Entwicklerteam: »Er hat mir eine Liste für jede einzelne Szene gemacht, wie man die Gebäude wirklich platzieren würde«, erzählt Isgreen lachend. »Und ich sagte ihm: Du hast völlig recht! Aber am Ende haben wir uns dann doch für die schöneren Trailerszenen entschieden.«
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