Airline Tycoon 2ist eine doppelte Reise in die Vergangenheit: Zum einen in die Zeit der typisch deutschen Wirtschaftssimulationen, in der wir von Büro zu Büro sausten und Lastwagen (Der Planer 4) oder Fernsehsendungen (M.U.D. TVbzw. das Original Mad TV) wuppten.
Zum anderen in die Luftfahrthistorie, denn im Flugverkehr hat sich seit dem ersten Airline Tycoon von 1998 viel getan – heute kostet ein Flug nach Mallorca weniger als die Busfahrt zum Flieger, Piloten von Billig-Airlines müssen nebenher als Kellner jobben, und der einstige Traumberufswunsch Stewardess ist längst abgelöst von »Topmodel bei Heidi« und »Castingswettbewerbsstarlett«.
Der Flughafen: Laufen, bis der Pilot kommt
Airline Tycoon 2 juckt all das herzlich wenig. Wobei statt der »2« im Namen eher ein »Refueled« stehen sollte, denn ein richtiger Nachfolger sieht anders aus. Also marschieren wir wie gehabt durch »unseren« Flughafen, diesmal in 3D, klicken uns vom Hangar (Maschinen kaufen und umbauen) über den Flughafen-Manager (Flugrouten mieten) bis hin zum Personalbüro, in dem wie damals ein bunter Papagei (die Personaltante) und ein grauer Mäuserich (der Personalverwalter) warten.
Beim Papagei fischen wir Piloten und Saftschubsen unterschiedlicher Güteklassen aus einer Bewerberliste, beim Mäuserich verschieben wir die Belegschaft auf die einzelnen Maschinen. Aber Obacht: Ein Transatlantikflug mit nur einem Piloten und einer Flugbegleiterin ist zwar möglich und prima für die Kostenstruktur, auf Dauer aber weder für die beiden Beteiligten, noch für die Passagiere, noch für die Maschine bekömmlich.
Dieses Büro-wechsel-dich-Spiel ist auf Dauer allerdings arg ermüdend. Wir können zwar auf Tastendruck zwischen den Stationen wechseln, doch das erspart uns nur die langen Märsche durch die beiden Flughafenetagen – zum Beispiel dauert der Marsch vom Personalbüro zur Bar bis zu 15 Sekunden. So müssen wir für jeden Kleinkram persönlich zum Ansprechpartner tingeln. Wenn echte Fluggesellschaften so arbeiten würden wie in Airline Tycoon 2, wäre sogar Malle schnell touristenbefreit.
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