Große Drei: Ultima, Heroes, Civ
Über mangelnde Konkurrenz kann sich Lord of Ultima tatsächlich nicht beklagen. Bereits im Herbst 2009 wagte mit Heroes of Might and Magic ein Strategieklassiker den Sprung ins Fenster - vorerst allerdings nur in Frankreich. Das Might and Magic Heroes: Kingdoms genannte Online-Spiel bleibt seinem Genre treu und behält für die Kämpfe sogar sein rundenbasiertes Spielsystem bei. In Gefechten dürften sich Kenner der Serie daher gleich heimisch fühlen. Auf der Strategiekarte schmieden Sie Allianzen mit anderen Spielern und setzen Helden ein, um Ihr Territorium zu erweitern. Kingdoms ist nicht der erste Versuch, die Lizenz im Browser-Markt zu etablieren. Ihm gingen 2006 das mittlerweile eingestellte Heroes of Might and Magic Mini sowie 2008 Heroes of Might and Magic Online voraus. Letzteres erschien exklusiv für den chinesischen Markt.
Der dritte große Name im Strategie-Bunde ist Civilization. Die Grande Dame der Rundenstrategie wird sich voraussichtlich ab Juni dieses Jahres auf Facebook die Ehre geben und geht damit noch einen Schritt weiter als die Konkurrenz. Vorbild für Spiele im sozialen Netzwerk ist Farmville, ein so genanntes »social game«, das im Frühjahr dieses Jahres 80 Millionen Spieler verbuchen konnte. Um sich optimal in die neue Plattform zu integrieren, wird Civilization Network spielmechanisch an die Funktionsweise von Facebook angepasst. Im Interview mit dem Branchenmagazin Edge Online erläuterte Civilization-Erfinder Sid Meier den grundsätzlichen Unterschied, den er zwischen Spielen in sozialen Netzwerken und regulären Titeln sieht: »Ich betrachte soziale Netzwerke als neue Technologie. Wir haben Zugang zu einer Freundesliste in einer Art und Weise, wie es zuvor nicht der Fall war. Wir haben Räume, in denen Menschen regelmäßig vorbeischauen, ein entscheidendes Merkmal sozialer Netzwerke, das andere Arten von Technologie nicht besitzen.« Man darf gespannt sein, welche Art von Spielerlebnis die neue Technologie ermöglicht, und wie komplex die Mechanik des Facebook-Civ sein wird.
iDoom
Der Wechsel in den Fenstermodus des Browsers oder auch in ein neues Genre ist zwar ein mutiger Schritt, Ego-Shooter mit High-End-Technik für ein 3,5 Zoll großes Touchscreen-Handy umzusetzen mutet allerdings noch ein ganzes Stück gewagter an.
Vom Umstand ganz zu schweigen, dass noch vor einigen Jahren sich wohl kaum jemand träumen lassen, dass ein Telefon zum Spielen taugen könnte. Entwicklerlegende John Carmack war jedoch nach einigen Fingerübungen mit Apples iPhone so überzeugt von den technischen Möglichkeiten, dass er sich dazu entschloss, den Doom-Ableger Resurrection zu entwickeln. Die Spielmechanik wurde dabei grundlegend verändert: Doom kommt auf Apples High-Tech-Telefon als Rail-Shooter daher, die Bewegungen sind vorgegeben, lediglich das Zielen bleibt dem Spieler überlassen. Ego-Shooter lassen sich allerdings durchaus mit dem Touchscreen in ihrer ursprünglichen Form spielen. Den Beweis dafür erbringt unter anderem Brothers in Arms 2: Global Front.
Plattform-Mix
Wie geht die Industrie nun mit ihren Marken um? Verramscht sie die großen Namen für oberflächliche Browser-Titel und kuriose, aber spielerische dünne Telefon-Spielchen?
Ganz von der Hand zu weisen ist der Vorwurf angesichts von Beispielen wie Wing Commander Arena nicht, erinnert hier außer dem Spieletitel doch nicht mehr viel an das Original. Andererseits belegt die Fortführung alter Lizenzen - auch wenn sie in veränderter Form stattfindet -, dass die Hersteller sich des Wertes ihrer Marken bewusst sind. Das sind durchaus gute Nachrichten, denn so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Publisher alte Spieleschätze aus den Archiven bergen und neu auflegen, und zwar auch im Vollpreis-Segment. Jüngster Fall ist die X-Com-Serie, deren Rückkehr 2K Games gerade angekündigt hat. Wenn auch nicht als Strategiespiel, sondern als Shooter.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.