AMD Radeon VII im Test - Kann sie die Geforce RTX 2080 schlagen?

Mit Spiele-Benchmarks der Radeon VII (7) klären wir, wie die Performance der ersten 7-nm-GPU ist und wie der Vergleich Radeon VII vs. RTX 2080 ausgeht.

AMD Radeon VII im Test - Die erste 7-Nanometer-GPU Video starten 10:35 AMD Radeon VII im Test - Die erste 7-Nanometer-GPU

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Update, 8. Februar 2019: Nach dem gestrigen Test zur Radeon VII und dem gleichzeitigen Verkaufsstart listen bereits einige Händler die neue Radeon-Grafikkarte. Dabei ist zwar eine Vielzahl an Herstellern gegeben, die aber allesamt das laute Referenzdesign von AMD und noch keine Custom Designs anbieten. Die könnten theoretisch in absehbarer Zeit folgen, da AMD für Custom Designs der Radeon VII offen ist.

Im Vorfeld zur Veröffentlichung wollten Meldungen nicht abreißen, die sich mit sehr geringen Stückzahlen der Radeon VII auseinandersetzen. Die aktuelle Verfügbarkeit gibt diesen Thesen nun Recht. Die Radeon VII ist derzeit nur bei einem einzigen Händler auf Lager vorrätig und das zu einem überzogenen Preis von 819 Euro, der die unverbindliche Preisempfehlung von 729 Euro deutlich übertrifft.

Allerdings wird auch die UVP von allen aktuell gelisteten Angeboten überboten. Die niedrigsten Preise für die Radeon VII starten ab 749 Euro und sind überwiegend mit einer unbekannten Lieferzeit versehen. Vereinzelnd listen Shop grobe Liefertermine zwischen dem 20. Februar und 1. März 2019.

Mit der Radeon VII im Test meldet sich AMD nach fast 18 Monaten seit der Veröffentlichung der Vega-Grafikkarten RX Vega 64 und RX Vega 56 wieder im High-End-Bereich zurück. Die erste in 7 Nanometern gefertigte Grafikkarte macht es sich zum Ziel, mit Nvidias Geforce RTX 2080 in UHD-Auflösung zu konkurrieren. Dafür hat AMD bei der Radeon VII (sprich: Radeon 7) nicht nur die Vega-Architektur an entscheidenden Punkten überarbeitet, sondern nutzt als erster für eine GPU den 7-nm-Fertigungsprozess von TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company). Außerdem setzt AMD bei der Radeon VII erstmals wie die Geforce-Konkurrenz bei den Founders Editions auf eine Axialkühlung. Wir machen den Vergleich Radeon VII vs. RTX 2080 in Gaming-Benchmarks und verraten, ob Spieler in der höchsten Leistungsklasse nun wieder größere Auswahl haben.

Das Herzstück der Radeon VII ist der in 7 Nanometern gefertigte Vega-20-Grafikchip mit 13,2 Milliarden Transistoren (RX Vega 64: 12,5 Milliarden). Durch die feinere Fertigung schrumpft die Größe des GPU-Dies im Vergleich zur RX Vega 64 mit Vega-10-Chip in 14 Nanometern von 495 Quadratmillimeter auf nur noch 331 Quadratmillimeter. Zu den weiteren Verbesserungen der zweiten Generation der Vega-Architektur zählt AMD neben deutlich gestiegenen Taktraten, auch verringerte Latenzen und eine mehr als verdoppelte Speicherbandbreite.

Der in 7 nm gefertigte Vega-20-Chip besitzt 3.840 Shader und taktet mit bis zu 1,8 GHz. Ihm zur Seite stehen 16 GByte HBM2-Videospeicher mit einer Bandbreite von 1 TByte/s. Der in 7 nm gefertigte Vega-20-Chip besitzt 3.840 Shader und taktet mit bis zu 1,8 GHz. Ihm zur Seite stehen 16 GByte HBM2-Videospeicher mit einer Bandbreite von 1 TByte/s.

Die Radeon VII besitzt einen Basistakt von 1.400 MHz und einen typischen Boost-Takt von 1.750 MHz. Das absolute Maximum beziffert AMD mit 1.800 MHz. Verglichen mit der RX Vega 64 (1.274 MHz, 1.546 MHz Boost) erhöht sich die Taktrate also um 10 beziehungsweise 13 Prozent.

Beim Videospeicher fallen die Neuerungen noch imposanter aus, denn bis auf den etwas höheren effektiven Speichertakt von 2,0 GHz (RX Vega 64: 1,89 GHz), verdoppelt AMD sowohl die Videospeichermenge von den bislang üblichen 8 auf satte 16 GByte HBM2 als auch die breite des Speicherinterface von 2.048 auf 4.096 Bit. Dadurch kommt die Radeon VII auf eine rekordverdächtige Speicherbandbreite von einem Terabyte pro Sekunde. Aufgrund des üppigen Videospeichers dürfte sie außerdem nur in absoluten Ausnahmefällen in VRAM-Not gelangen.

Radeon Grafikkarten Historie - Die Gaming-Modelle von 1987 bis heute

AMD gibt für die Radeon VII eine die TDP von 300 Watt an. Das liegt auf dem Niveau der RX Vega 64 (295 Watt) und die R7 besitzt ebenfalls zwei zusätzliche 8-polige Stromanschlüsse. Zusammen mit dem PCIe-Slot kann die Radeon VII mit bis zu 375 Watt versorgt werden.

Das Referenzdesign der Radeon VII setzt wie das der RX Vega 64 auf ein silbernes, zwei Slot hohes Metall-Gehäuse. Dadurch wirkt die Radeon VII wertig und stabil, die Verarbeitung unseres Test-Samples ist tadellos. Die Abmessungen fallen zumindest in der Länge mit 26,6 cm identisch aus, die Radeon VII ist mit 12,3 cm aber ein Stück breiter.

Drei Axial-Lüfter

Neben den technischen Neuerungen, fällt auf den ersten Blick die stark veränderte Kühlung ins Auge. AMD setzt für die Radeon VII wie Nvidia für die Founders Edition der RTX-2000-Serie auf ein axiales Kühlsystem und verabschiedet sich vom typischen Blower-Style-Prinzip mit kleinem Radial-Lüfter, das die gesamte Abwärme aus dem Gehäuse leitet.

Die Radeon VII ist mit drei 75 Millimeter großen Axial-Lüftern bestückt, darunter befindet sich ein die gesamte Platine überragender Aluminium-Radiator. Wie die Kollegen von Gamers Nexus beim Auseinandernehmen der Radeon VII festgestellt haben, kümmert sich eine auf dem Grafikchip sitzende Vapor Chamber mitsamt flachen Heatpipes um die Abwärmeverteilung.

AMD verabschiedet sich mit der Radeon VII vom Blower-Style und setzt nun auf eine axiale Kühlung mit drei Lüftern, Alu-Radiator und großer Vapor Chamber. AMD verabschiedet sich mit der Radeon VII vom Blower-Style und setzt nun auf eine axiale Kühlung mit drei Lüftern, Alu-Radiator und großer Vapor Chamber.

Zwischen Chip und Verdampfungskammer verwendet AMD statt herkömmlicher Wärmeleitpaste ein Wärmeleitpad aus Graphit. Ob das axiale Kühlsystem ähnlich wie bei Nvidia für niedrigere Temperaturen und einen gleichzeitig leiseren Betrieb sorgt, klären wir auf den nachfolgenden Seiten.

Die weitere Ausstattung der Radeon VII beschränkt sich auf eine Backplate mit Lüftungsschlitzen und eine rote LED-Beleuchtung in Form eines beleuchteten Radeon-Würfels an der oberen Ecke der Grafikkarte sowie eines seitlichen »Radeon«-Schriftzugs, der jedoch einige der Lamellen des Radiators blockiert und die Kühlung verschlechtern könnte. Auf einen Bios-Schalter und eine GPU-Auslastungsanzeige, wie sie auf der RX Vega 64 zum Einsatz kommen, müssen Käufer hingegen verzichten.

Zur Veröffentlichung dieses Test am 7. Februar 2019 fällt außerdem der Verkaufsstart der Radeon VII. AMD und auch diverse Partner verkaufen das Referenzdesign zu einem Preis von 729 Euro. Ob es von der Radeon VII Custom Designs geben wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss.

Vega-Familientreffen: 1/3 Während Radeon RX Vega 64 und RX Vega 56 noch auf das herkömmliche Blower-Style-Prinzip mit Radel-Lüfter setzen, kommt bei der Radeon VII eine axiale Kühlung mit drei Lüftern zum Einsatz.

2/3 Alle Vega-Grafikarten im Referenzdesign sind gleich lang und besitzen die selben Monitoranschlüsse (3x DP, 1x HDMI). Nur die Radeon VII ist mit 12,3 cm ein Stück breiter.

3/3 Die Referenzkarten sind jeweils zwei Slots hoch und besitzen zwei 8-Pol-Stromanschlüsse. Die Radeon VII verzichtet allerdings auf den Bios-Schalter und die Auslastungsanzeige.

Technische Daten

AMD Radeon VII

AMD Radeon
RX Vega 64

AMD Radeon
RX Vega 56

Grafikchip

Vega 20

Vega 10

Vega 10

Chiptakt

1.400 / 1.750 MHz Boost

1.274 / 1.546 MHz Boost

1.156 / 1.471 MHz Boost

Shader

3.840

4.096

3.584

TMUs / ROPs

256 / 64

256/ 64

224 / 64

Fertigung

7 nm

14 nm

14 nm

VRAM

16 GByte HBM2

8 GByte HBM2

8 GByte HBM2

Speichertakt (effektiv)

2 GHz

1,89 GHz

1,6 GHz

Speicherinterface

4.096 Bit

2.048 Bit

2.048 Bit

Speicherbandbreite

1 TByte/s

484 GByte/s

410 GByte/s

TDP

300 Watt

295 Watt

210 Watt

Preis

ab 729 Euro

ab 430 Euro

ab 350 Euro

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