AMD Ryzen Threadripper 1950X - 16-Kerner im Benchmark-Vergleich

Der AMD Ryzen Threadripper 1950X bietet im Test als erste CPU 16 Kerne im Desktop-Bereich. Wie schlägt er sich im Vergleich mit Intels Skylake-X?

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

AMD konnte uns keinen Threadripper 1950X für einen Test zur Verfügung stellen, stattdessen hat uns der Online-Händler Caseking.de mit einem Test-Muster ausgeholfen. Der orangefarbene Rahmen ist standardmäßig im Lieferumfang enthalten, er wird zwingend benötigt, um die CPU einzubauen. AMD konnte uns keinen Threadripper 1950X für einen Test zur Verfügung stellen, stattdessen hat uns der Online-Händler Caseking.de mit einem Test-Muster ausgeholfen. Der orangefarbene Rahmen ist standardmäßig im Lieferumfang enthalten, er wird zwingend benötigt, um die CPU einzubauen.

Mit dem Ryzen Threadripper 1950X im Test schwingt sich AMD bereits unabhängig von Benchmark-Ergebnissen auf einen Thron: Die CPU bietet aktuell die meisten Kerne im Bereich der Desktop-Prozessoren, statt zehn wie bei Intels aktueller Skylake-X-CPU Core i9 7900X sind es stolze 16 Kerne.

Das wird Intel voraussichtlich am 18. Oktober zwar wieder übertrumpfen, da an diesem Tag unter anderem der Core i9 7980XE mit 18 Kernen erscheint. AMD ist mit Threadripper aber dennoch bereits auf dem Papier gut gegen Intels High-End-Plattform aufgestellt.

Das liegt einerseits am Preis: Der Threadripper 1950X mit 16 Kernen kostet aktuell etwa 1.030 Euro, Intels Core i9 7900X ist trotz sechs Kernen weniger nur etwa 100 Euro günstiger (940 Euro). Der Core i9 7980XE mit 18 Kernen wird ungefähr das Doppelte kosten, während der Core i9 7960X bei gleicher Kernzahl mit circa 600 bis 700 Euro mehr zu Buche schlägt. Andererseits bietet AMDs X399-Pattform 64 PCI-Express-Lanes, während es bei Intels X299-Pendant »nur« maximal 44 Lanes sind.

Prozessoren mit so vielen Kernen richten sich allerdings nicht primär an Spieler, was auch der Grund dafür ist, dass AMD uns nicht mit einem der relativ seltenen Testmuster der Threadripper-CPUs versorgt hat. Wir wollen natürlich trotzdem wissen, wie sich der Ryzen Threadripper 1950X in unseren Spiele- und Anwendungs-Benchmarks samt der neu hinzugekommenen Streaming-Tests schlägt und haben uns über den Handel ein passendes Testmuster des Threadripper 1950X besorgt.

Wir bedanken uns bei Caseking.de für die Leihgabe des Ryzen Threadripper 1950X.

Ryzen Threadripper 1950X im Detail

Zum Lieferumfang der Ryzen-CPUs gehört neben dem Schraubendreher links für den Einbau auch ein Adapter für die Nutzung von Wasserkühlungen auf Basis des OEM-Herstellers Asetek. Zum Lieferumfang der Ryzen-CPUs gehört neben dem Schraubendreher links für den Einbau auch ein Adapter für die Nutzung von Wasserkühlungen auf Basis des OEM-Herstellers Asetek.

Im Gegensatz zu AMDs bisher in diesem Jahr veröffentlichten CPUs auf Basis der Zen-Architektur (Ryzen 7, Ryzen 5 und Ryzen 3) setzt Threadripper nicht auf den Sockel AM4, sondern auf den neuen Sockel TR4. Sowohl der Sockel mit seinen 4.096 Kontakten als auch die CPUs selbst entsprechen dabei in Sachen Abmessungen weitgehend den Server-Prozessoren Epyc. Statt eines Pin-Grid-Arrays (PGA) mit den Pins an der CPU selbst kommt deshalb auch ein Land-Grid-Array (LGA) mit den Pins im Sockel zum Einsatz, wie es Intel seit Jahren für seine Prozessoren verwendet.

Im Inneren setzt Threadripper auf die Kombination von zwei Zen-Dies, die wiederum jeweils zwei der schon von Ryzen 7 & Co bekannten CPU Complexes (CCX) beherbergen. Pro CCX stehen vier Kerne zur Verfügung, die maximale Kernzahl liegt dementsprechend bei 16. Um für mehr Stabilität zu sorgen, befinden sich außerdem zwei Dummy-DIEs unter dem sehr großen Heatspreader der CPU. Für die günstigeren Threadripper-Prozessoren 1920(X) (zwölf Kerne) und 1900X (acht Kerne) werden in jedem CCX jeweils ein beziehungsweise zwei Kerne deaktiviert.

Um für einen sicheren Halt der CPU im Sockel zu sorgen, hat sich AMD für eine etwas ungewöhnliche Installation entschieden. Sie setzt nicht wie meist im Desktop-Bereich üblich auf das simple Einlegen der CPU in den Sockel und eine Fixierung per Hebel, sondern auf eine zusätzliche Halterungsschiene und drei Schrauben am Sockel. Wie genau die (letztlich immer noch einfache) Installation funktioniert, zeigen wir Ihnen mit passenden Bildern im Artikel unter dem Folgenden Link.

AMD Ryzen Threadripper - So gelingt die Installation

Viele Kerne und hoher Takt

Gegenüber den Kollegen von Computerbase hat AMD angegeben, dass man für die Threadripper-Prozessoren schon seit Monaten die besten Zen-Dies sammelt. Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass Threadripper trotz der hohen Kernzahl sehr ähnliche Taktraten wie die bisherigen Ryzen-CPUs bietet.

Werden mehr als vier Kerne belastet, erreicht der 1950X genau wie der Ryzen 7 1800X mit halber Kernzahl 3,7 GHz. Bei Last auf weniger Kernen sind es in Kombination mit der »Extended Frequency Range« (XFR) bis zu 4,2 GHz, während der Ryzen 7 1800X hier maximal auf 4,1 GHz kommt, und das auch nur bei der Belastung eines einzelnen Kerns. Die TDP steigt allerdings auch fast um das Doppelte von 95 Watt auf 180 Watt.

Der X399-Chipsatz für die Threadripper-CPUs basiert dabei weitgehend auf dem X370-Chipsatz für die AM4-Prozessoren. Die Hauptvorteile von Threadripper liegen in der Unterstützung von Quad- statt Dual-Channel-Speicher, außerdem stehen 64 statt 24 PCI-Express-Lanes zur Verfügung.

Besonders erwähnenswert sind außerdem einige Funktionen von AMDs Übertaktungs-Tool Ryzen Master. Das betrifft vor allem den Speicherzugriff und die Zahl der aktiven Kerne. Im standardmäßig aktiven »Creator Mode« nutzen alle Kerne einen gemeinsamen Speicherbereich (»Distributed« beziehungsweise »Uniform Memory Access«). Aktiviert man stattdessen den »Game Mode«, kommt eigene Speicherbereiche für die Kerne zum Einsatz (»Local« beziehungsweise »Non-Uniform Memory Access«).

Der Game Mode schaltet außerdem die Hälfte aller aktiven Kerne ab. Einerseits, weil laut AMD manche Spiele wie beispielsweise Far Cry Primal oder Grand Theft Auto 5 nicht starten, wenn dem System mehr als 20 Threads zur Verfügung stehen. Andererseits, weil die Deaktivierung teilweise für höhere fps sorgen kann. Auf Wunsch können diese Funktionen auch jeweils einzeln aktiviert werden.

Welche Auswirkungen der Game Mode in Spielen hat, betrachten wir in einem gesonderten Abschnitt, die regulären Benchmarks haben wir gleichzeitig mit den Werkseinstellungen der CPU durchgeführt, bei der alle Kerne und der Uniform Memory Access aktiv sind.

In Spielen kann es mit Threadripper-Prozessoren teilweise Vorteile bieten, wenn Sie über das Ryzen-Master-Tool die Bedingungen beim Speicherzugriff verändern oder die Zahl der vorhandenen Kerne reduzieren. In Spielen kann es mit Threadripper-Prozessoren teilweise Vorteile bieten, wenn Sie über das Ryzen-Master-Tool die Bedingungen beim Speicherzugriff verändern oder die Zahl der vorhandenen Kerne reduzieren.

1 von 7

nächste Seite


zu den Kommentaren (35)

Kommentare(25)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.