Wer die Nachrichten verfolgt, der könnte meinen, die Games-Branche steckt momentan in turbulenten Zeiten. Eine Massenentlassung jagt die nächste. Erst gestern berichteten wir, dass Megakonzern Microsoft weitere 650 Stellen im Gaming-Bereich streicht.
Auch beim Publisher Annapurna Interactive (Journey, Stray, What Remains of Edith Finch) gibt es momentan offenbar interne Schwierigkeiten - diesmal allerdings nicht durch eine Kündigung von oben.
Einem Bericht von Bloomberg zufolge habe das Publishing-Team von Annapurna seit einigen Monaten mit der Besitzerin und Multimillionärin Megan Ellison darüber verhandelt, die Videospielabteilung als unabhängige Firma aus dem Mutterkonzern Annapurna Pictures auszugliedern.
Doch Ellison ließ die Gespräche jüngst platzen. Daraufhin habe Studiochef Nathan Gary gekündigt. Die restliche Belegschaft schloss sich ihrem Boss an; gemeinsam verlassen nun 25 Angestellte das Unternehmen. Gegenüber Bloomberg erklärten sie:
Alle 25 Mitglieder des Teams von Annapurna Interactive haben gemeinsam gekündigt. Dies war eine der schwersten Entscheidungen, die wir je treffen mussten, und wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Nachricht über die Kündigungen hat die Geschäftspartner von Annapurna Interactive in helle Aufregung versetzt. Viele kleinere Entwickler, die einen Vertrag mit dem Publisher haben, sehen die Gefahr, dass ihre Projekte nun nicht mehr fortgesetzt werden oder die Finanzierung gestrichen wird.
Das soll allerdings nicht der Fall sein, verspricht der neue, alte Interimschef. Schon während der Verhandlungen zwischen dem Studio und Besitzerin Megan Ellison, hatte die Konzernführung den ehemaligen Epic Games Manager und Annapurna-Mitgründer Hector Sanchez als neuen Leiter für interaktive und neue Medien eingestellt.
Er hätte die Gamingsparte ohnehin leiten sollen, wenn dem Team um Nathan Gary die Abspaltung gelungen wäre. In einer Erklärung an die Geschäftspartner sagte Sanchez, man werde alle bestehende Verträge erfüllen und das gegangene Personal umgehend ersetzen. Konzernbesitzerin Ellison erklärte derweil gegenüber Bloomberg:
Unsere oberste Priorität ist es, unsere Entwickler- und Publishing-Partner während dieses Übergangs zu unterstützen. Wir engagieren uns nicht nur für unsere bestehenden Spiele, sondern auch für den Ausbau unserer Präsenz im interaktiven Bereich, da wir weiterhin nach Möglichkeiten suchen, einen stärker integrierten Ansatz für lineares und interaktives Storytelling in den Bereichen Film und Fernsehen, Spiele und Theater zu verfolgen.
Megan EllisonAnnapurna ist in der Vergangenheit mehrfach als Publisher kleinerer, aber von Kritikern gefeierter Titel aufgefallen, darunter unter anderem des Katzenspiels Stray. Zu den nächsten Projekten gehören Spiele wie Silent Hill: Townfall, sowie das erste intern entwickelte Spiel Blade Runner 2033: Labyrinth. Wie es damit nun weitergeht, bleibt abzuwarten.
Erst letzten Monat hatte Annapurna angekündigt, eine Partnerschaft mit dem finnischen Entwickler Remedy Entertainment eingegangen zu sein, um die beliebten Spielemarken Control und Alan Wake zu verfilmen.
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