Seite 2: Anno 1800: Der erste DLC »Gesunkene Schätze« im Test mit Wertung

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Neues Schiff, neue Quests, wenig Abwechslung

Auch an der zweiten großen Neuerung von Gesunkene Schätze werden sich die Anno-Geister scheiden: dem Bergungsschiff. Diesen neuen Bootstyp bekommt ihr nebst Taucherglocke kurz nach eurer Ankunft vom schrulligen Erfinder »Alter Nate« für lächerliche 18.000 Gold angeboten.

Lächerlich, weil das dampfbetriebene Bergungsschiff nicht nur verflucht schnell durchs Meer pflügt, sondern auch noch bis zu 300 Tonnen Ladung aufnehmen darf. Qualitäten, von denen man auf der Handwerker-Zivilisationsstufe normalerweise nur träumen darf.

Mit dem neuen Bergungsschiff dürfen wir auch in den alten Regionen des Hauptprogramms auf Schatzsuche gehen. Mit dem neuen Bergungsschiff dürfen wir auch in den alten Regionen des Hauptprogramms auf Schatzsuche gehen.

Hauptzweck des Bergungsschiffes ist jedoch - Überraschung - das Bergen von versunkenen Schätzen. Dazu rüsten wir es mit einem in unterschiedlichen Qualitätsstufen kaufbaren Echolot aus und nähern uns per optisch und akustisch angezeigtem Signal lohnenden Tauchpositionen.

Dann nur noch aufs Tauchglocken-Icon geklickt, und schon haben wir wenige Sekunden später Waren, Gegenstände, Tiere sowie unterschiedlich wertigen Schrott an Bord. Dieses Procedere kommt auch im neuen und in allen Regionen verfügbaren Questtyp »Schatzsuche« zum Einsatz, nur dass wir hier zuvor eine Karte mit der ungefähren Position einsehen können, je nach Schwierigkeitsstufe und entsprechender Belohnung mal mehr, mal weniger präzise.

Das ist die ersten fünf Mal noch eine willkommene Abwechslung zu den vielen anderen Nebenbeschäftigungen eines Anno 1800, wird aber schnell genauso dröge.

Braucht eine Aufbauspiel ein Crafting-System?

Mit dem Schrott führt Gesunkene Schätze auch ein rudimentäres Crafting-System ein. Denn der Alte Nate hat auf seiner Leuchtturm-Insel 21 neue und teilweise extrem mächtige Gegenstände im Angebot, die wir ganz gezielt mit dem gefundenen Schrott sowie einigen vorgegebenen Waren herstellen können.

Wer zum Beispiel 15 Einheiten besonderen Schrott, 10 Arbeitskleidung, 15 Glühfäden und 5 Glühbirnen anschippert, darf sich daraus von Nate einen legendären Roboter zimmern lassen, der den Arbeitskräfte-Bedarf in allen umliegenden Betrieben der jeweiligen Handelskammer um satte 50% reduziert.

Beim Alten Nate können wir aus geborgenem Schrott und vorgegebenen Waren ganz gezielt teils sehr mächtige Items craften. Beim Alten Nate können wir aus geborgenem Schrott und vorgegebenen Waren ganz gezielt teils sehr mächtige Items craften.

Einerseits ergänzt das gezielte Herstellen von Items Anno 1800 um eine strategisch durchaus interessante Komponente, weil es uns selbst bei komplett zugepflasterten Inseln noch Optimierungsmöglichkeiten liefert.

Andererseits war das Gegenstände-Jonglieren unter Serienfans schon beim Hauptprogramm umstritten, weil es schnell in Mikromanagement ausartete und auch atmosphärisch teils deplatziert wirkte. Gesunkene Schätze potenziert dieses Dilemma: Durch die Tauchfahrten legt es den Fokus noch stärker auf das Sammeln von Items und mit den kuriosen Erfindungen des Alten Nates neigt es die Atmosphäre-Schlagseite noch weiter in Richtung Jules-Verne-Fantastik.

Eine Story-Kampagne wird zur Schnitzeljagd

Alle landschaftlichen und spielerischen Neuerungen führt Gesunkene Schätze mit einer Story-Kampagne ein, die euch je nach Partiefortschritt rund fünf bis acht Stunden beschäftigen dürfte, was allerdings vor allem dem Aufbau einer komplett neuen Siedlung geschuldet ist.

Die Geschichte dreht sich dabei um die Suche nach verschollenen Szepter der Königin und bringt eigentlich eine interessante Ausgangssituation mit sich. Zum einen weil ihr währenddessen quasi die Hintergrundgeschichte von Kap Trelawny erforscht, das einst Schauplatz einer gewaltigen Seeschlacht gewesen ist. Zum anderen weil ihr auf der Jagd nach dem Szepter nicht allein seid, sondern Konkurrenz von einem Mann namens Vasco Oliveira samt seiner Flotte bekommt.

Allerdings nur auf dem Papier, denn bei der »neuen Fraktion« handelt es sich um reine Atmosphäre-Statisten, mit denen es weder kriegerische noch sonstige Auseinandersetzungen gibt. Entsprechend könnt ihr euch beim Abhaken der Aufträge alle Zeit der Welt lassen.

Angeblich konkurrieren wie in der Story-Kampagne mit diesem Admiral, allerdings ist er nur ein komplett passiver Statist. Angeblich konkurrieren wie in der Story-Kampagne mit diesem Admiral, allerdings ist er nur ein komplett passiver Statist.

Und teilweise werdet ihr die auch brauchen, weil ihr regelmäßig auf Basis von mehr oder weniger kryptischen Tagebucheinträgen versunkene Schätze ausfindig machen müsst. Heißt in der Praxis: Immer wieder minutenlang den Ozean absuchen, was sich genauso spannend spielt wie es klingt.

Auch in Sachen Inszenierung gibt sich die Story-Kampagne nur wenig Mühe, bis auf eine Einführungs-Zwischensequenz bekommt ihr es in erster Linie mit Dialogfenstern und den bereits erwähnten Tagebucheinträgen zu tun.

Und so lohnt sich Gesunkene Schätze trotz seiner wunderschönen neuen Region unter dem Strich eigentlich nur für diejenigen, die sich selbst auf den größten Inseln des Hauptprogramms noch eingeengt fühlen. Als Kaufargument für einen Season Pass dürfte das für viele noch zu wenig sein.

Anno 1800 - Trailer zum Season Pass mit Arktis-DLC Video starten 2:30 Anno 1800 - Trailer zum Season Pass mit Arktis-DLC

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