Seite 2: Anno 1800: Land der Löwen im Test – Die Addon-Krönung eines Aufbauspiel-Meisterwerks

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Die Aufbaustrategie: Eine endlose Herausforderung

Ähnlich überraschend wie die umfangreiche Kampagne: Land der Löwen fügt sich ebenso ausgewogen in neue wie in bereits laufende Anno-Partien ein - und zwar unabhängig davon, wie viele DLCs ihr bereits aktiviert habt. Da sich auf der ersten Bevölkerungsstufe »Hirte« sämtliche Bedürfnisse mit lokalen Rohstoffen bedienen lassen, könnt ihr euch problemlos auf Enbesa und dessen Kampagne fokussieren, ohne ständig zwischen den Regionen pendeln zu müssen. Hibiskusfarmen liefern Blüten für die Teewürzerei, Salinen und Sanga-Kühe die Zutaten für Trockenfleisch.

Viele Rohstoffe gedeihen dabei ausschließlich auf bewässertem Boden, eine offensichtliche Hommage an den Serienliebling Anno 1404. Doch statt wie seinerzeit einfach nur Brunnen zu platzieren, müsst ihr dieses Mal Pumpen an Flüssen errichten, von denen ihr wiederum Wasserkanäle ins Binnenland verlegt. Eine herrlich knifflige Puzzelei, hier die optimale Konstellation aus Feldern, Gebäuden, Kanälen, Wohngebieten und Wegen zu finden.

Das Verlegen der Kanäle ist richtig schön tüftelig und belohnt beim Begrünen mit schicken Wasseranimationen. Das Verlegen der Kanäle ist richtig schön tüftelig und belohnt beim Begrünen mit schicken Wasseranimationen.

Mit der zweiten Bevölkerungsstufe der »Ältesten« müssen ihr schließlich auch Waren aus anderen Regionen importieren, etwa aus der Neuen Welt Tabak für Tonpfeifen oder aus der Alten Welt Glas für Laternen. Noch anspruchsvoller wird's, wenn ihr zusätzlich den DLC Reiche Ernte besitzt. Denn dann dürft ihr die Farmen von Enbesa auch mit Traktoren bewirtschaften, wofür ihr allerdings eure Infrastruktur um ein Schienennetz samt Ölzügen erweitern müsst. Wie das geht, verraten wir euch im Tipps-Artikel zum zweiten Anno-1800-DLC:

Das Endgame: Motivation für Wochen

Habt ihr schließlich sowohl die Kampagne durchgespielt als auch eine bestimmte Anzahl »Ältester« beisammen, profitiert wie erwähnt auch die Alte Welt von Enbesas Weisheit. Dort dürft ihr nun in mehreren Bauphasen mit dem Forschungsinstitut ein neues, ebenso schickes wie mächtiges Monumentalgebäude errichten. Und das schaltet wiederum die dritte neue Bevölkerungsstufe von Land der Löwen frei: die Gelehrten.

Um sie glücklich zu machen, müsst ihr einerseits Waren aus Enbesa importieren und andererseits neue, teils sehr komplexe Produktionsketten in der Alten Welt hochziehen. Etwa für maßgeschneiderte Anzüge, die nicht nur Leinen aus Enbesa erfordern, sondern auch Baumwolle aus der Neuen Welt.

Wer hier bei wachsender Gelehrtenzahl eine effiziente Versorgung sicherstellen möchte, darf sich auf ausgiebiges Tüfteln an Produktion und Handelsrouten in allen Regionen von Anno 1800 freuen, wodurch sich Land der Löwen deutlich integrierter spielt als der eher angedockt wirkende DLC Die Passage.

Forschung: Institut In der Alten Welt errichtet ihr den neuen Monumentalbau »Forschungsinstitut«. Drumherum seht ihr die Wohngebäude der dadurch freigeschalteten Forscher.

Entdeckungen Je mehr Forscher ihr beherbergt und glücklich macht, desto mächtigere »bahnbrechende Entdeckungen« könnt ihr freischalten.

Items verwerten Endlich sinnvolle Verwendung für überflüssige Items! Im Forschungsinstitut spendet ihr sie und erhaltet dafür Forschungspunkte.

Der Lohn für die Mühe: Die Gelehrten generieren Forschungspunkte, mit denen ihr die eingangs erwähnten bahnbrechenden Entdeckungen freischaltet wie das Umplatzieren von Ölfeldern oder Lehmgruben. Oder ihr erforscht gezielt den Gegenstand, der euch noch zur Optimierung eurer Schwerindustrie gefehlt hat, wodurch ihr beim Item-Sammeln in Anno 1800 endlich nicht mehr vom Zufall abhängig seid.

Umgekehrt könnt ihr im Institut nicht mehr benötigte Items in Forschungspunkte umwandeln, allerdings nur bis zu einem bestimmten Limit. Und logisch: Je mehr Gelehrte ihr ansammelt und glücklich macht, desto höher schraubt ihr euer Forschungspunkte-Limit.

Anno 1800 - Screenshots aus dem DLC »Land der Löwen« ansehen

Egal was ihr erforscht: Es kostet enorm viel Zeit, zwischen 30 und 90 Echtzeit-Minuten. Das ist schon arg langwierig, lässt sich allerdings beschleunigen, wenn ihr dem jeweiligen Forschungsprojekt zusätzliche Ingenieure zuweist - auf maximal 10 Minuten bei 10.000 anpackenden Arbeitskräften. Aber auch das müsst ihr euch natürlich erst einmal leisten können.

Alles in allem liefert das Forschungsinstitut eine enorm clever verzahnte Endgame-Mechanik, die euch selbst nach Dutzenden Spielstunden und mit komplett ausgebauten Inselwelten noch mit Herausforderungen und Belohnungen motiviert. Was es dabei zu beachten gilt, lest ihr im Plus-Guide mit wertvollen Tipps für mehr Forschungspunkte und schnellere Item-Entwicklung:

Das Fazit: Die mit Abstand beste Erweiterung für Anno 1800

Und so schafft Land der Löwen tatsächlich das Kunststück, wirklich jeden Anno-Fan glücklich zu machen. Einsteiger freuen sich über die neue gelungene Kampagne sowie die frühzeitige Integration der neuen Region, was Anno 1800 bereits ab der dritten Zivilisationsstufe noch abwechslungsreicher und atmosphärischer macht.

Veteranen hingegen bekommen zusätzliche ebenso motivierende wie knifflige Aufbauspiel-Herausforderungen, die sich selbst bei weit fortgeschrittenen Endlospartien nicht mal eben im Vorbeigehen lösen lassen. Als Krönung winken schließlich die mächtigen Belohnungen des Forschungsinstituts, mit denen ihr euch viele lang gehegte Anno-Wünsche erfüllen könnt. Und sei es nur das Beheben eines lästigen Rum-Problems.

Anno 1800 DLCs & Season Pässe: Was braucht ihr wirklich?

Der beste Gesamt-Deal: Falls ihr Anno 1800 noch nicht besitzt, empfehlen wir euch die Königsedition, die sowohl die Deluxe Edition des Hauptspiels, als auch beide Season Pässe enthält. Regulär kostet die zwar stramme 100 Euro, allerdings reduziert sie Ubisoft regelmäßig auf 55 bis 60 Euro, was ein mehr als fairer Deal für das Gebotene ist.

Der bessere Season Pass: Falls ihr nur einen der 25 Euro teuren Season Pässe erwerben wollt, empfehlen wir euch klar den zweiten. Dessen drei DLCs erweitern das Hauptspiel deutlich nachhaltiger, umfangreicher und spannender als die des ersten Season Passes.

Der beste DLC: Wollt ihr euer Anno-Erlebnis nur um einen DLC erweitern, solltet ihr definitiv zu Land der Löwen greifen. Der kostet zwar mit 18 Euro auch am meisten, liefert dafür aber auch ähnlich viel Umfang und Qualität wie die früheren großen Anno-Addons Der Fluch des Drachen, Venedig und Die Tiefsee.

Alle anderen DLCs für Anno 1800 im ausführlichen Einzeltest:

Anno 1800 - Bringt Season 2 das, was die Fans wollen? Video starten 19:04 Anno 1800 - Bringt Season 2 das, was die Fans wollen?

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