Ark: Survival Evolved - Gerichtsverfahren: Droht dem Survival-Spiel die Abschaltung?

Zwischen Wildcard und Trendy Entertainment ist ein massiver Gerichtsstreit ausgebrochen. Der Vorwurf: Ein ehemaliger, leitender Trendy-Angestellter soll trotz Vertragssperre an Ark: Survival Evolved mitgearbeitet haben.

An Ark: Survival Evolved soll ein nicht dazu autorisierter ehemaliger Mitarbeiter eines Konkurrenten mitgewirkt haben. Nun kommt es zu einem Gerichtsverfahren. An Ark: Survival Evolved soll ein nicht dazu autorisierter ehemaliger Mitarbeiter eines Konkurrenten mitgewirkt haben. Nun kommt es zu einem Gerichtsverfahren.

Juristischer Ärger für das Entwicklerstudio Wildcard: Der Konkurrent Trendy Entertainment wirft einem ehemaligen Angestellten vor, trotz Vertragssperre tatkräftig an der Entwicklung von Ark: Survival Evolved mitgewirkt zu haben. In einer auf den Dezember 2015 datierten Klage verlangt man nun Schadenersatz. Im schlimmsten Fall könnte das Gericht bis zur Klärung des Falls eine vorübergehende Abschaltung des Survival-Spiels verfügen.

Vorwurf: Vertragsbruch

Konkret geht es um den Game-Designer Jeremy Stieglitz, der bis 2014 als Creative-Director für Trendy Entertainment an Dungeon Defenders gearbeitet hat. Die Anwälte seines ehemaligen Arbeitgebers werfen Stieglitz nun vor, trotz einer vertraglich vereinbarten dreijährigen Sperre für einen direkten Konkurrenten gearbeitet zu haben. Außerdem soll er mehrfach und trotz Unterlassungsaufforderung versucht haben, ehemalige Kollegen abzuwerben. Auch Technologien und Betriebsgeheimnisse soll er gestohlen haben.

Auch Wildcard kommt in der Klageschrift nicht gut weg. Dem Studio wird eine »unerlaubte Einflussnahme« vorgeworfen, die verheerende Auswirkungen auf das Geschäft von Trendy Entertainment gehabt hätte. Immerhin sei Ark: Survival Evolved (ein Steinzeit-Dinosaurier-Survivalspiel) ein direkter Konkurrent für Dungeon Defenders (ein Action-Rollenspiel-Tower-Defense-Hybrid).

Verschleierung durch Ehefrau

Außerdem wird berichtet, dass Stieglitz Ehefrau Susan eine Mitgründerin von Wildcard ist. Sie soll den Vertrag mit ihrem Mädchennamen »Browning« unterzeichnet haben, um ihre Beteiligung zu verschleiern. Eigentlich betreibt sie eine Bäckerei in Florida. Was Trendy dann auch dazu veranlasst, ihren Wert für die von ihr mitgegründete Firma infrage zu stellen:

"Susan ist allerdings weder eine Software-Entwicklerin, noch eine Designerin - sie verkauft Cupcakes."

Im weiteren Verlauf der Anklage werden diverse weitere Vorwürfe bezüglich der Einbindung von Stieglitz in die Entwicklung von Ark: Survival Evolved laut. Wildcard dementiert das alles vehement und wirft der Gegenpartei seinerseits skandalöse und unverschämte Forderungen vor:

"Diese Forderungen sind irrelevant, ohne Grundlage, unverschämt und skandalös. Die Klageschrift liest sich mehr wie eine schlüpfrige Klatschgeschichte und weniger wie eine prägnante und klare Aufstellung ultimativer Fakten. "

Der Studio-Mitgründer Jesse Rapczak gibt jedoch zu, dass Stieglitz als »Berater« in Sachen Ark: Survival Evolved fungiert hat. In welchem Ausmaß, lässt er jedoch offen. Außerdem ist die Rede von einer Freundschaft seit Schulzeiten und davon, dass Stieglitz demnächst bei Wildcard anheuern werde. Eine Lead-Entwickler-Rolle sehe die flache Hierarchie innerhalb des Studios jedoch nicht vor, so Rapczak.

Dennoch verlangt Trendy Entertainment eine Unterlassungserklärung und Schadensersatz. In welcher Höhe, ist bisher nicht bekannt.

Kontroverse Vergangenheit bei Trendy

Wie außerdem aus der Klageschrift hervorgeht, scheint sich Stieglitz unter den Trendy-Angestellten nicht allzu viele Freunde gemacht zu haben. Angeblich mussten die Angestellten unter seiner Führung übermäßig viele Überstunden leisten und sieben Tage die Woche arbeiten - für eine Beschwerde seien sie zu verängstigt gewesen, heißt es.

Als die Probleme dennoch bekannt wurden, hat man Stieglitz von seinem Team abgezogen und ihm die Leitung über ein neues Tochterunternehmen namens NomNom Games übertragen. Wenig später kündigte Stieglitz dann aber trotzdem, da er die Zusammenarbeit mit seinen Angestellten als psychische Belastung ansah. Außerdem kam es wohl zu einer Einigung, bei der die Konkurrenz-Sperre von drei auf ein Jahr verringert wurde.

Schleierhaft bleibt jedoch, warum der Game-Designer dann versucht haben soll, die ihm feindlich gesinnten Ex-Kollegen abzuwerben.

Server-Abschaltung bei Ark möglich

Der Fall wird am 27. April 2016 vor Gericht verhandelt. Sollte dem Antrag von Trendy Entertainment auf eine einstweilige Verfügung gegen Wildcard bis zu einer gerichtlichen Einigung stattgegeben werden, müsste Ark: Survival Evolved für die Dauer des Verfahrens vom Netz genommen werden.

Ark: Survival Evolved - Trailer stellt den Castoroides vor Video starten 0:47 Ark: Survival Evolved - Trailer stellt den Castoroides vor

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