Update vom 12. September 2022 um 17:00 - Ubisoft bezieht Stellung
Ubisoft hat nun zur Berichterstattung um die 18er-Einstufung und die damit verbundenen Glücksspiel-Sorgen rund um Assassin's Creed Mirage reagiert und sich mit einer Richtigstellung an GameStar gewandt. Während der Ubisoft Forward sei das Spiel auf einigen Shop-Seiten »fälschlicherweise mit einer ESRB-Einstufung nur für Erwachsene« angezeigt worden (wir berichteten, siehe unten). Eine tatsächliche Alterseinstufung von Mirage stehe aber aktuell noch aus. Man versichere den Spielern, dass es »im Spiel kein echtes Glücksspiel oder Lootboxen« gebe, so das Statement. Damit scheint sich zu bestätigen, dass es sich nur um einen Platzhalter handelte.
Ursprüngliche Meldung vor dem Ubisoft-Statement: Während des großen Ubisoft-Events gab es zahlreiche neue Infos zu neuen Spielen der Assassins-Creed-Reihe - allen voran Assassin's Creed Mirage, das in Bagdad spielt und euch Anfang 2023 erwartet.
Doch ein kleines Detail sorgt nun für Verunsicherung bei den Fans: Im englischen Enthüllungstrailer war die ESRB-Alterseinstufung AO (Adults Only) zu sehen und im amerikanischen Xbox Store findet sich nicht nur dieselbe Einstufung, sondern auch ein Hinweis auf echtes Glücksspiel
. Was steckt dahinter?
Glücksspiel-Sorgen um AC Mirage
Der amerikanische Bewertungsausschuss ESRB vergibt die Alterseinstufung Adult Only äußerst selten, nur gewaltverherrlichende Titel wie das berüchtigte Manhunt oder reine Sexspiele bekommen in der Regel dieses Warnsiegel ausgestellt. Zwar ist die finale Bewertung von AC Mirage noch nicht abgeschlossen, aber die provisorische Einstufung als Erwachsenenspiel lässt aufhorchen.
Der Grund dafür, dass sich Mirage in die Riege dieser umstrittenen Spiele eingereiht hat, ist, dass der ESRB jedes Spiel mit echtem Glücksspiel
als nicht jugendfrei einstuft. Dieser Hinweis auf echtes Glücksspiel findet sich auch im deutschen Xbox Store, wie ihr dem folgenden Screenshot entnehmen könnt:
Was genau bedeutet echtes Glücksspiel
? Mit echtem Glücksspiel meint der ESRB virtuelle Glücksspiele im Spiel, für die man ausdrücklich echtes Geld ausgeben kann. In der offiziellen Beschreibung dieser Inhaltswarnung des ESRB heißt es, dass es sich um Glücksspiel handelt, bei dem ein Spieler wetten oder echtes Geld oder Währung einsetzen kann
. Im Vergleich dazu existiert auch eine Warnung für simuliertes Glücksspiel
, wenn ein Spieler wetten kann, ohne echtes Geld zu wetten oder einzusetzen
.
Welche Art von Glücksspiel genau damit gemeint sein könnte, ist aktuell nicht bekannt. Fans der Serie spekulieren in den sozialen Medien aber bereits fleißig und vermuten, dass Ubisoft hier etwas mit NFTs als Belohnung geplant haben könnte, da der Publisher schon in der Vergangenheit mit der umstrittenen Blockchain-Technologie experimentiert hat:
Warum echtes Glücksspiel unwahrscheinlich ist
Auch wenn hier kein Fehler vorliegen sollte und Ubisoft aktuell tatsächlich Echtgeld-Glücksspielpläne für Assassin's Creed Mirage haben könnte, dürfte es äußerst unwahrscheinlich sein, dass auch die finale Fassung diese enthalten wird.
Der Grund hierfür lautet, dass große Publisher eine AO-Einstufung um jeden Preis vermeiden wollen: Nicht nur nehmen viele amerikanische Handelsketten keine Produkte mit diesem Rating in ihr Sortiment, auch die drei großen Konsolen-Publisher Microsoft, Sony und Nintendo verbieten Spiele mit dieser Alterseinstufung in ihren Stores.
Sexismus-Probleme bei Ubisoft
Dem französischen Entwickler und Publisher wird seit Juli 2020 eine toxische Unternehmenskultur vorgeworfen. Es geht um Sexismus-Probleme und Diskriminierung, die tief in der Firma verankert sein sollen. Ubisoft hat inzwischen einige Personen aus der Führungsebene entfernt und zu den Vorwürfen Stellung bezogen.
Dazu kommt, dass betroffene Spiele in einigen US-Bundesstaaten nicht mehr beworben werden dürfen. In Anbetracht dessen können wir also stark davon ausgehen, dass Ubisoft alles Mögliche unternehmen wird, um eine Einstufung als Adults only
zu vermeiden.
Auf Instagram hat der Publisher kürzlich einen neuen Trailer hochgeladen, in dem lediglich ein Rating Pending
(Deutsch: Bewertung ausstehend) zu sehen ist. Es besteht also Hoffnung, dass es sich vielleicht doch nur um ein Missverständnis handelt und uns eine neue, aggressive Montetarisierungsstrategie seitens Ubisoft erspart bleibt.
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