Aufbauspiel Workers & Resources flog von Steam, kehrt jetzt unter Fan-Jubel zurück

Ein gekränkter, juristisch versierter Spieler sorgte dafür, dass ein Aufbauspiel von Steam verschwand. Jetzt feiern Fans die Rückkehr.

Update vom 7. März 2023

Der Krimi um Workers & Resources nimmt offenbar ein gutes Ende. Nachdem ein aufgebrachter Spieler erwirkt hatte, dass das Aufbauspiel aus dem Verkauf auf Steam genommen wurde, vermeldeten die Entwickler am 4. März schließlich das Comeback.

Fans reagierten mit über 3.000 Upvotes unter der Steam-Meldung. In den Kommentaren feiern die Spieler die Rückkehr als Triumph. Ob die Causa damit nun ein für alle Mal erledigt ist, bleibt abzuwarten. Entwickler 3Division zeigt sich jedenfalls zuversichtlich, dass sie sich nun wieder auf ihre eigentliche Arbeit am Spiel konzentrieren können:

Wir möchten uns bei denjenigen entschuldigen, die das Spiel kaufen wollten und es nicht konnten. Wir sind uns bewusst, dass wir die Situation unterschätzt haben und sie schnell zu einem Punkt eskalierte, der eine Bedrohung für unser Spiel darstellte. Wir wünschen uns sehr, dass dies nicht der Fall gewesen wäre. Aber jetzt sind wir wieder auf Kurs und ihr könnt das Spiel in vollen Zügen genießen! Wir freuen uns darauf, wieder voll in die Entwicklung einzusteigen und diese Angelegenheit hinter uns zu lassen.

3Division via Steam

Die Details dieses ungewöhnlichen Falls könnt ihr in der Original-News nachlesen:

Ursprüngliche Meldung

Rund um das Aufbauspiel Workers & Resources ereignet sich Dramatisches auf Steam. Der Indie-Titel dreht sich um Planwirtschaft im Kommunismus und rangiert klar in der Nische, konnte sich aber eine treue kleine Fan-Gemeinde erarbeiten. Erst kürzlich bewerteten wir das Spiel im Test sehr gut:

Der slowakische Entwickler 3Division vermeldet nun auf Steam, dass ihr Spiel wegen Beschwerden bezüglich des US-amerikanischen Gesetzes DMCA (Digital Millennium Copyright Act) von Steam entfernt wurde. Als Grund geben sie einen Spieler an, der sein Wissen als Rechtsanwalt nutze, um den Entwicklern zu schaden.

Falls ihr euch fragt, um welches Spiel es geht, seht ihr hier einen Trailer:

Der Trailer zu Workers + Resources stellt das ungewöhnliche Aufbauspiel vor Video starten 2:32 Der Trailer zu Workers & Resources stellt das ungewöhnliche Aufbauspiel vor

Gekränkter Fan gegen Studio

Im Blogpost zeigen sich die Entwickler fassungslos, dass ihr Spiel nicht mehr zum Verkauf angeboten werden darf. Schuld daran habe ein Spieler, der Guides zu Workers & Resources: Soviet Republic verfasste, die das Spiel realistischer machen sollten.

Inzwischen arbeitet 3Division selbst an einem Realismus-Modus für ihr Spiel. Laut den Aussagen des Studios wirft der ehemalige Fan, der außerdem Anwalt sein soll, den Entwicklern den Diebstahl seiner Ideen vor.

Aus Rache soll die Person unrechtmäßige Strikes auf YouTube durchgesetzt haben, um Videos eines Influencers des Spiels von der Plattform entfernen zu lassen. Außerdem sorge nun eine DMCA-Beschwerde dafür, dass Valve Workers & Resources von Steam entfernte. Nach jetzigem Stand taucht das Aufbauspiel nicht mehr im Shop auf, lediglich Besitzer können weiter darauf zugreifen.

3Division beklagt, dass der Firma (und Valve) nun Verluste drohen. Auch werfen sie der Person vor, das DMCA zu missbrauchen und darauf zu bauen, dass der Gegner einknickt, da viele Betroffene juristische Folgekosten scheuen würden.

Zumindest erklären die Entwickler, dass sie in Kontakt zu Valve stehen, um das Problem schnellstmöglich zu lösen. Das dürfte auch Strategiespiel-Streamer und -Youtuber Steinwallen freuen, der in unserem kompakten Podcast-Format »Was spielst du so« von Workers & Resources schwärmt:

Link zum Podcast-Inhalt

Das ist außerdem nicht der erste Fall juristischer Streitigkeiten auf Steam:

Warum passiert das überhaupt?

Valve nahm in der Vergangenheit des Öfteren Produkte aus dem Verkauf, unter anderem wenn Verstöße gegen Urheberrecht gemeldet wurden. Indes werden YouTube-Strikes häufig durch automatisierte Systeme (Bots) durchgesetzt, bevor die Rechtmäßigkeit von Menschen überprüft wird.

Beide Anbieter wollen sich davor schützen, sich strafbar zu machen, wenn sie urheberrechtlich geschützte Medien ohne Einverständnis des Rechteinhabers hosten oder verkaufen.

Das DMCA sorgt seit Bestehen regelmäßig für Kritik, weil es mitunter vorkommt, dass es als Mittel zur Zensur oder für die Behinderung von Konkurrenten missbraucht wird. Bleibt in diesem Fall zu hoffen, dass sich die Situation für die Betroffenen schnell auflöst.

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