Ich behaupte: Ohne diese 7 Verbesserungen wird Battlefield 7 scheitern

Battlefield hat in den letzten Jahren viel Vertrauen verspielt. Wie findet die Reihe zu alter Stärke zurück? Shooter-Experte Phil hat eine Idee. Naja, eigentlich sieben.

Wie wird BF7 aussehen? Wir wissen nur: Die Entwicklung schreitet voran, konkrete Infos gibt es aber noch nicht. Wie wird BF7 aussehen? Wir wissen nur: Die Entwicklung schreitet voran, konkrete Infos gibt es aber noch nicht.

Battlefield 7 steht vor einer Mammutaufgabe. Es muss das Vertrauen einer einst eingeschworenen Shooter-Community zurückgewinnen, die jahrelang mit gebrochenen Versprechen, verbuggten Releases, gestrichenen Features und mangelhaftem Content-Nachschub abgespeist wurde. Das sieht sogar der EA-Chef so.

Wie, wo und was im Einzelnen bei Battlefield schief lief, gehört in einen eigenen Artikel – einen, den ich zum Beispiel schon 2020 geschrieben habe. Nein, jetzt soll es aber um die Zukunft gehen! Denn Battlefield 7 kommt. Aber wenn es nicht nur kommen, sondern auch bleiben will, dann muss es in meinen Augen vor allem folgende sieben Verbesserungen liefern.

Philipp Elsner
Philipp Elsner

Phil kam 2013 zu GameStar und verstärkte das Team bereits als Content Manager, Autor, Community Manager und leitet heute die Nachrichtenredaktion. Wenn er nicht gerade Online-Shooter wie CoD Warzone, Hunt Showdown oder Rainbow Six Siege spielt, kundschaftet er gerade neue Craftbeer-Kreationen aus!

1. Klassensystem

Ein absolut tadelloses Klassensystem mit Helden zu ersetzen, war einer der größten und nachhaltigsten Fehler von BF2042. Dabei habe ich gar kein Problem mit Spezialfähigkeiten an sich.

Aber es widerspricht der kompletten Grundphilosophie von Battlefield, dass jeder Spieler wie in Overwatch einen ganz bestimmten Helden verkörpert (von dem dann auch noch dutzende Klone übers Schlachtfeld rennen).

Mit der Einführung von Specialists sägte BF2042 an einer grundlegenden Säule der Serie - und fiel damit auf die Nase. Mit der Einführung von Specialists sägte BF2042 an einer grundlegenden Säule der Serie - und fiel damit auf die Nase.

Es untergräbt das Spielgefühl, als kleiner Soldat gefangen zu sein in der großen Maschinerie des Krieges. Statt Atmosphäre gibt’s pseudo-coole Sprüche und fetzige Skins. Das muss aufhören. Dringend. Es hat ja seinen Grund, dass auch Battlefield 2042 hier nach Release eine 180-Grad-Wende vollführen musste.

2. Zerstörbare Maps

Battlefield stand mal für die fortschrittlichste Zerstörungsphysik im Genre, das seinen Höhepunkt mit Bad Company 2 erreichte. Seitdem tritt die Reihe entweder auf der Stelle oder dreht die Zerstörung sogar signifikant zurück wie zuletzt in BF2042.

Dabei ist Zerstörung nicht nur Markenzeichen, sondern auch taktisches Element und Atmosphäre-Highlight in einem! Es ist kein Zufall, dass sich frühere Battlefield-Macher jetzt mit The Finals die neue Krone der Zerstörung aufsetzen. Battlefield muss endlich alles geben, um sie zurückzuerobern.

3. Maximal 64 Spieler

Battlefield-Designer Lars Gustavsson erklärte bereits 2019, dass 128 Spieler auf dem Papier vielleicht toll klingen, aber in Sachen Spielfluss vielleicht gar keine so gute Idee seien.

Auch YouTuber Enders illustriert in unter 10 Minuten, warum 128 Spieler eine schlechte Idee waren:

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Absurd daran: Gustavsson hatte Recht und EA machte es trotzdem! Obwohl einer der erfahrensten Battlefield-Macher dieses Planeten offenbar dagegen war, wurde die Spielerzahl in BF2042 auf 128 Teilnehmer erhöht.

Und es war schrecklich: Der Spielfluss war im Eimer, Engstellen auf den Maps wurden zum Fleischwolf und statt taktischem Teamwork gab’s Chaos pur. Jedes Match war plötzlich Operation Metro.

Die Konsequenz: Der Breakthrough-Modus und viele neue Maps wurden auf 64 Spieler zurückgedreht. Eine unnötige Lektion, die sich die Battlefield-Verantwortlichen hoffentlich merken.

4. Server Browser

Sich bewusst auszusuchen, auf welchem Server man spielt, war mal ein großes Markenzeichen von Battlefield. Es bildeten sich eingeschworene Communitys, ich lernte neue Leute kennen und konnte mir eine Liste mit Lieblings-Servern anlegen, wo ich genau wusste: Hier habe ich heut Abend garantiert eine gute Zeit!

Bis heute ist mir ein Rätsel, warum dieses Feature, das für so viel Zusammenhalt gesorgt hatte, von Bord gehen musste (zumindest wenn man von Battlefield Portal mal absieht). Fest steht aber: Ein Matchmaking-Knopf für schnelle Runden zwischendurch darf für das nächste Battlefield nicht mehr die einzige Option sein.

5. Multiplayer-Fokus

Battlefield hat sich in den letzten Jahren zu oft hoffnungslos verrannt, weil man an zig Fronten gleichzeitig gewinnen wollte: In BF1 wollte man mit einer packend inszenierten Solo-Kampagne CoD Konkurrenz machen, mit Firestorm probierte BF5 auf den rollenden Battle-Royale-Zug aufzuspringen und Hazard Zone aus BF2042 sollte das Extraction-Genre gehörig aufmischen.

Letztlich scheiterten all diese Versuche mehr oder minder krachend. Dabei hätte es Battlefield gar nicht nötig, dem neuesten Trend hinterherzulaufen oder zig separate Modi anzubieten.

Die Entwickler sollten stattdessen alle verfügbaren Ressourcen auf die Kernkompetenz der Marke werfen und wieder das abliefern, was Fans verdient haben: Einen höllisch guten Multiplayer-Shooter.

6. Verlässlicher Content-Nachschub

Battlefield scheiterte zuletzt immer wieder daran, eine Roadmap mit neuen Inhalten auf die Beine zu stellen und dann auch einzuhalten. Vor allem bei BF5 kam es immer wieder zu langen Durststrecken durch Verschiebungen oder neue Maps waren schlicht voll von Bugs und Fehlern.

Battlefield 2042 hat sich mit vielen Updates und unermüdlichem Season-Nachschub aus dem Release-Loch gekämpft. Battlefield 2042 hat sich mit vielen Updates und unermüdlichem Season-Nachschub aus dem Release-Loch gekämpft.

Um in der heutigen Zeit mit der Konkurrenz mitzuhalten, braucht Battlefield ein robustes Modell mit konstantem Nachschub an Waffen, Fraktionen, Karten und Fahrzeugen.

Dass die Macher dazu durchaus in der Lage sind, beweisen gerade die jüngsten Seasons von Battlefield 2042, die mit vielen Verbesserungen und viel Content doch noch zahlreiche Spieler zur Rückkehr bewegen konnten.

7. Schlachtfeld-Atmosphäre

Battlefield 2042 wirkt an vielen Stellen steril, fast schon klinisch sauber. Innenräume von Gebäuden sind leer und leblos, die Landschaften wirken eher wie Bauten aus Cities Skylines als wie tatsächliche Schlachtfelder, auf denen ein militärischer Konflikt tobt.

Im Vergleich dazu strotzen beispielsweise die Maps von Battlefield 1 nur so vor Stimmung:

Battlefield 2042 Battlefield 2042
Battlefield 1 Battlefield 1

In Sachen Atmosphäre liegen Welten zwischen dem stimmungsvollen BF1 und dem neuesten Teil.

Battlefield muss sich wieder schmutzig und dramatisch anfühlen. Das gilt aber nicht nur für die Maps: Statt aufgesetzt-peppiger Hero-Sprüche von Specialists möchte ich verzweifelte Schreie nach Sanitätern, verzerrte Funksprüche, donnernde Artillerie und das Tosen von Jets am Himmel hören.

Jetzt interessiert mich natürlich eure Meinung zum Thema: Stimmt ihr mir bei meiner Liste zu oder seht ihr den ein oder anderen Punkt doch anders? Was braucht Battlefield 7 ganz dringend, um euch zu überzeugen? Schreibt mir gern Feedback, Anregungen und auch (konstruktive) Kritik unten in die Kommentare!

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