Unser Beta-Fazit zu CoD MW2: 5 Meinungen aus der Redaktion sprechen eine klare Sprache

Am vergangenen Wochenende klirrten in der Redaktion fleißig die Patronenhülsen auf dem Boden, Granaten wurden in hohen Bögen geworfen und Kampfhubschrauber sind spektakulär in die Luft geflogen. Kurzum: Wir haben die Beta zu Modern Warfare 2 gespielt.

Egal ob Ground War, Prisoner Rescue oder ganz klassisch Team Deathmatch – Wir haben uns kräftig ins Zeug gelegt, haben mehr als nur ein paar Mal ins Gras gebissen und doppelt so viele zum Jordan geschickt! Okay, letzteres ist vielleicht nicht ganz so passiert, aber der Rest stimmt.

Um euch schon mal so richtig schön in unsere Haut hinein zu fühlen, guckt euch doch folgendes Gameplay an, das wir in der Beta aufgenommen haben:

9:39 CoD MW2 Beta-Gameplay: GameStar ringt um Flaggen in Domination

Bei so vielen Redakteuren entstehen natürlich auch viele verschiedene Meinungen – denkt man jedenfalls. Wir waren uns fast alle einig, dass die Beta richtig viel Spaß gemacht hat, unsere Begründungen unterscheiden sich jedoch. Wir fassen die Eindrücke der GameStar-Redaktion zusammen:

Weniger Run-&-Gun, mehr Taktik

Fabiano Uslenghi: Ich bin sicherlich nicht der krasseste Headshot-Master, den die Call of Duty-Serie je gesehen hat. In der Regel habe ich ohnehin nur dann wirklich Bock auf die Ballerei, wenn sich CoD mal wieder am Zweiten Weltkrieg versucht. Ich weiß, lame, aber ich bin einfach gerne in der Vergangenheit.

Trotzdem hatte ich mit der Beta von Call of Duty: Modern Warfare 2 tatsächlich sehr viel Spaß. Ich bin niemand, der detailversessen und analytisch an diese Spielereihe rangeht - dafür bin ich einfach nicht gut und erfahren genug. Aber ich weiß, wann mich ein Spiel motivieren kann. Und das ist der Beta ausgezeichnet gelungen.

Zwar wurde ich zu Beginn erwartungsgemäß von allen Seiten mit Blei durchbohrt, doch das lag in erster Linie an meiner Herangehensweise. Call of Duty erwartet von mir sicher Run-&-Gun, dachte ich mir, also bin ich kopflos durch die Maps gehetzt.

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CoD MW 2: Die Multiplayer-Maps in der Beta ansehen

Erst als ich mir mal ein wenig Zeit genommen und mein Vorgehen überdacht habe, wurde es besser und vor allem spaßiger. Dann konnte ich dank der überarbeiteten Geräuschkulisse tatsächlich viel taktischer agieren. Was zumindest mir in der Regel mehr Spaß macht als einfach nur den besten Aim zu haben.

Stattdessen schleiche ich mich von einem Gebäude ins nächste und sperr dabei die Lauscher auf. Wenn ich dann mal jemanden marschieren höre, muss ich nur noch zur rechten Zeit am rechten Ort verweilen. Nennt das gerne campen, aber MW2 scheint mir doch genau dafür die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben.

Noch unterhaltsamer wäre das alles gewesen, wenn ich von Lags und Abstürzen verschont geblieben wäre. Aber einer Beta kann ich dafür kaum erbost die Leviten lesen.

Für jeden was dabei

Alexander Bernhardt: Bis heute ist und bleibt Rainbow Six: Siege mein absoluter Shooter-Favorit. Bevor kein Siege 2 erscheint, wird sich daran wohl auch nichts ändern. Massenschlachten á la Battlefield und gehetztes Team Deathmatch in CoD habe ich somit bisher meistens umgangen.

Da überrascht es wohl kaum, dass ich mit Ground War und Invasion kaum etwas anfangen kann. Das absolute Chaos um mich herum geht mir deutlich mehr auf den Zeiger, als dass es mich begeistert. Ich verziehe mich dafür zu Prisoner Rescue oder Knock Out – das entspricht eher meinem Spielstil. Keine Respawns, eine halbwegs taktische Herangehensweise und ein kleines Team.

Ihr könnt euch zu Prisoner Rescue hier auch gerne etwas Gameplay ansehen:

11:18 CoD MW2 Beta-Gameplay: GameStar bekommt im neuen Modus Prisoner Rescue auf die Nase

Viele andere werden aber mit den großen Spielmodi sicherlich richtig viel Spaß haben! MW2 bedient eben eine große Zielgruppe und für fast jeden Shooter-Spieler gibt es einen passenden Modus. Eine taktische Tiefe wie in Rainbow Six: Siege kann der Titel aber natürlich nicht erreichen und ich bin mir genauso unsicher, ob Ground War und Invasion alle Battlefield-Fans restlos überzeugen kann.

Dazu kommt, dass die Beta ein schreckliches User Interface hatte und der neue Waffenschmied in meinen ungeübten Augen viel zu kompliziert wirkt, auch wenn Phil da eine andere Meinung hat. Der Unterschied zwischen Freund und Feind  ist außerdem in den großen Spielmodi so schwer zu erkennen, dass ich sicherlich zu 30 Prozent auf meine eigenen Kollegen und Kolleginnen geschossen habe.

Was soll ich sagen, am Ende des Tages hatte ich aber trotzdem viel Spaß mit dem Spiel. Rainbow Six: Siege bleibt sicherlich weiterhin meine große Shooter-Liebe … aber ein paar Seitensprünge nach Modern Warfare 2 wird es in einem Monat wohl immer wieder geben, zumindest für die kleinen Spielmodi.

Früher in Battlefield, jetzt in CoD

Phil Elsner: Die Beta von Modern Warfare 2 hat mich in so ziemlich allen Aspekten vom Hocker gehauen. Das Mapdesign ist fantastisch, die Animationen wirken sehr lebensnah, die neuen Spielmodi Hostage Rescue und Knock Out spielen sich überraschend taktisch und endlich haben wir die freie Wahl zwischen Score- und Killstreaks. Fantastisch!

Doch mein Highlight war mit Sicherheit das Gunplay: So realistisch haben Waffen in Spielen selten ausgesehen und geklungen! Das metallische Rattern der Kriss Vector auf Vollautomatik oder die bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Animationen beim Nachladen einer M4 suchen im Shooter-Genre ihresgleichen.

Ja, die Beta hatte auch ihre Probleme, da kann ich Saschas Skepsis durchaus verstehen. Das Perk-System wirkt seltsam kompliziert und die Menüs sind unnötig verschachtelt. Aber das alles tritt in den Hintergrund, wenn ich in Ground War mit meinem Squad aus dem Hubschrauber abspringe, einen vorbei rasenden Jeep mit C4 sprenge und dann die Flagge hinter feindlichen Linien erobere. Solche endorphin-geladenen Momente hatte ich früher in Battlefield, jetzt habe ich sie in der Beta eines neues Call of Dutys - schon irgendwie verrückt.

Ein paar unkommentierte Szenen aus unseren ersten Partien Ground War könnt ihr euch hier ansehen:

7:30 7 Minuten Battlefield-Feeling in CoD Modern Warfare 2: So spielt sich Ground War!

Mit gefällt, dass MW2 bewusst das Tempo rausnimmt: Statt im Sekundentakt um Ecken zu sliden, lausche ich auf die Schrittgeräusche von Feinden. Statt roten Punkten auf einer Minimap hinterherzurennen, muss ich den Gegner mit Augen und Ohren aufspüren. Und statt einfach nur den Abzug gedrückt zu halten, muss ich den Rückstoß vieler Waffen mit Salven kontrollieren.

Dass es auch den Rainbow-Six-Puristen wie Alex Spaß macht, spricht wohl für sich! Unterm Strich kann ich’s ganz simpel sagen: Das hat richtig Laune gemacht und ich freue mich jetzt umso mehr auf den Release.

Deutlich runder als Battlefield 2042

Tillmann Bier: Als absoluter CoD-Neuling hatte ich kaum feste Erwartungen an die Beta von Modern Warfare 2. Nach dem Anspielen bin ich aber positiv überrascht, wie gut auch mir der Shooter gefällt. Vom Waffenhandling, über das Map-Design, bis hin zur großen Auswahl vollkommen verschiedener Modi stellt das Spiel meine Multiplayer-Shooter-Wünsche ziemlich umfassend zufrieden. 

Natürlich sehe auch ich Kritikpunkte, die bereits andere angesprochen haben. So haben mich Perks und Menüs zunächst ziemlich überfordert. Der Vorteil ist aber, dass ich erstere zunächst vollkommen ignorieren kann und trotzdem Spaß habe. Schwierig war auch manchmal das Auseinanderhalten von Gegnern und Verbündeten. Die Kritik am Fehlen der Anzeige von Gegnern auf der Minimap kann ich dagegen gar nicht nachvollziehen. Lest hier, was es damit auf sich hat:

Für mich drängt sich auch stets der Vergleich mit der anderen großen Shootermarke auf, erst recht nachdem ich direkt nach Modern Warfare 2 eine Runde Battlefield 2042 gespielt habe. Dabei fiel mir sofort auf, dass sich das neue CoD schon jetzt wie das deutlich rundere Erlebnis anfühlt und der Konkurrenz in Sachen Spielmodi und Map-Design einiges voraus hat. Ob ich wohl beim Release auch ins andere Lager wechsle?

Neuerungen an genau den richtigen Stellen

Philipp Hofmann: Meine Erwartungen an die MW2 Beta waren nicht sonderlich hoch, da ich tatsächlich durch meine letzten 2 Jahre CoD, vor allem Warzone im Rebirth-Modus, durch die Reihe bereits eine der schönsten Gaming-Jahre im FPS-Bereich seit Jahren erlebt habe. Dennoch hat mich die Beta sehr positiv überrascht!

Besonders ein Feature hat mich überzeugt: Der Umbau des eigenen Waffen-Loadouts während einer laufenden Runde. Endlich werden Änderungen direkt gespeichert und man kann bereits im aktuellen Match eben freigeschaltete Aufsätze oder Verbesserungen direkt ausprobieren.

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CoD MW 2: Die Waffen aus der PC-Beta ansehen

Das Gunplay ist CoD-typisch auf einem sehr hohen Niveau, die Waffen sind noch detaillierter und im Bereich des Sound hat das Spiel qualitativ einen Sprung nach vorne gemacht. Vor allem die Schritte der Gegner wirken jetzt in Innenräumen noch besser ortbar und realistischer - ähnlich beeindruckend wie bei Rainbow Six Siege. Dazu kommen noch das fantastische Map-Design. Sowohl grafisch als auch spielerisch konnten diese überzeugen.

Bei den neuen Spielmodi haben sich bereits für mich einige Lieblinge herauskristallisiert. Der neue Knockout-Modus ist mein ganz klarer Favorit, hier könnt ihr eine komplette Runde sehen:

10:15 CoD MW2 Beta-Gameplay: GameStar schafft das Comeback im neuen Knockout-Modus

Kleine Bugs oder anfängliche Abstürze konnten meinen Spielspaß auch nicht mindern. Ich freue mich sehr auf MW2 und kann mir vorstellen, dass es diesen Herbst wieder zu einigen unterhaltsamen Spielesessions mit meinen Freunden kommen wird. Und dabei habe ich die Warzone 2.0 und die Tarkov-Variante namens DMZ vom neuen CoD noch gar nicht angespielt. Ich bin sehr positiv gestimmt.

Habt ihr auch bei der Open Beta mal vorbeigeguckt? Wenn ja, was ist euer bisheriges Fazit? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!