Dead Island 2 angespielt: Was mich als Zombie-Fan begeistern und besorgt

Vali konnte sich in den ersten Spielstunden von Dead Island 2 austoben. Dabei ist er auf zwei Dinge gestoßen, die ihn begeistern und zwei, die ihm Sorgen bereiten.

Auf Dead Island 2 haben Zombie-Fans lange genug gewartet. Jetzt dauert es nur noch ein paar Wochen - Vali konnte sich kurz vor Release ein konkretes Bild vom Spiel der Dambuster Studios machen. Auf Dead Island 2 haben Zombie-Fans lange genug gewartet. Jetzt dauert es nur noch ein paar Wochen - Vali konnte sich kurz vor Release ein konkretes Bild vom Spiel der Dambuster Studios machen.

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Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin reif für die Insel. Ziemlich praktisch also, dass am 21. April 2023 der Release von Dead Island 2 ansteht. Das hat nach der mittlerweile neun Jahre alten Ankündigung und einem zweifachen Studiowechsel ja lang genug gedauert. Und ja, ihr habt natürlich Recht: Genau genommen ist das sonnige Los Angeles zwar keine Insel, aber ich will mal nicht zu pingelig sein. 

Immerhin nähert sich die exzessive Entstehungsgeschichte von Dead Island 2 mit großen Schritten endlich ihrem Ende und ich bin wirklich gespannt darauf, was für ein Spiel daraus hervorgeht. Kurz vor dem finalen Launch durfte ich mir davon tatsächlich ein konkretes Bild machen. Denn die werten Entwickler der Dambuster Studios luden mich zu einer ausführlichen Preview-Session ein, in deren Zuge ich einen ordentlichen Brocken zum Spielen aufgetischt bekamt.

Um die sechs bis sieben Stunden konnte ich bereits Dead Island 2 verbringen. Dabei habe ich eine ganze Palette an Haupt- und Nebenmissionen absolviert, unzählige Zombies verdroschen, im selben Atemzug noch mehr Waffen verschlissen und mir in den ersten vier Spielgebieten wirklich viel Zeit gelassen. 

Was ihr davon habt? Nun, dabei sind mir zwei Dinge ins Auge gestochen, die mir richtig gut an Dead Island 2 gefallen und zwei Dinge, die mich durchaus skeptisch stimmen. Bevor ihr mir jetzt vor dem Bildschirm verfault, legen wir los.

Vali Aschenbrenner
Vali Aschenbrenner

Schlurft etwas lustlos durch das Büro und macht müde Geräusche, ist das kein Zombie, sondern Vali. Mit den untoten Gesellen verbindet ihn aber nicht nur ein ungepflegtes Äußeres, sondern auch eine Leidenschaft. Vali hat nämlich das Zombie-Genre zum Fressen gern. Egal, ob in der Form von Filmen, TV-Serien, Spielen oder Comics - langweilig ist ihm die Rückkehr der lebenden Toten bisher noch nicht geworden.

Zwei Dinge, die mich an Dead Island 2 begeistern

Das Kampfsystem

Die Kämpfe von Dead Island 2 knallen. Zumindest die Nahkämpfe, Schusswaffen kriege ich in den ersten fünf bis sechs Spielstunden nämlich gar nicht in die Finger - deswegen kann ich auch dazu keine Aussage treffen. Im direkten Vergleich zu ähnlichen Genre-Vertretern wie zum Beispiel Dying Light 2 spielt sich Dead Island 2 natürlich sehr viel weniger rasant, aber ähnlich hektisch.

Ich tänzle um meine untoten Widersacher herum, geb ihnen mit dem Knüppel oder der Klinge meiner Wahl auf die Mütze und lasse mich (hoffentlich) nicht von ihren verfaulten Fingern erwischen. Dabei können schon vier oder auch nur drei Zombies auf einmal zu einem echten Problem werden und Übermut wird schnell mit einem Bildschirmtod bestraft. Richtige Gameplay-Szenen gibt's übrigens in dem folgenden Video zu sehen:

Dead Island 2 lässt in 14 Gameplay-Minuten die Zombies fliegen, brutzeln + explodieren Video starten 14:35 Dead Island 2 lässt in 14 Gameplay-Minuten die Zombies fliegen, brutzeln & explodieren

Bei den Raufereien stehen mir wirklich viele Möglichkeiten zur Verfügung, mich gegen die wandelnden Toten zur Wehr zu setzen. Immerhin kann ich nicht nur rumfuchteln, sondern auch Waffen schmeissen und von meiner Umgebung Gebrauch machen, indem ich zum Beispiel Wasser, Strom und die naheliegenden Kombination für meine Zwecke missbrauche.

Außerdem kann ich meinen Gegnern per Dropkick mit den Stiefeln voran ins Gesicht springen, per Block sämtlichen Schaden negieren und mit dem richtigen Timing sogar von mächtigen Konter-Moves Gebrauch machen. Dabei ist das Trefferfeedback extrem nachvollziehbar und entsprechend befriedigend. Massiere ich beispielsweise einem Zombie mit meiner säurebehafteten Brechstange den Kiefer, lässt sich der von der nächsten Hauswand kratzen.

Der Gewaltgrad ist nicht von schlechten Eltern, passt aber zum postapokalyptischen Setting und der überdrehten Stimmung von Dead Island 2. Wie sich das auf den Deutschland-Release und die hiesige Altersfreigabe von Dead Island 2 auswirkt, könnt ihr übrigens hier nachlesen:

Und auch wenn ich anfangs das Sammelkartensystem richtig doof fand und mir sehnlichst einen klassischen Skilltree alter Schule herbeigewünscht hatte, bin ich auch damit irgendwann warm geworden. Denn das Fähigkeitenmenü von Dead Island 2 hat den entscheidenden Vorteil, dass ich so immer und überall mein Skillset umschmeissen und überarbeiten kann - selbst, wenn die Zombies schon an mir nagen. Das motiviert mich überraschend viel zum Rumprobieren und dazu, mein perfektes Skilldeck zu finden.

Seid jedoch gewarnt: Beim Spielen mit Maus und Tastatur schmerzen selbst mir als geübten Shooter-Spieler irgendwann die Finger. Die Nahkämpfe können mit der Standard-Tastenbelegung schon mal fummelig werden, gerade das dynamische Ausweichen wird durch den fehlenden Joystick schon mal zur Geduldsprobe. Dickes Lob gibt es aber für den großzügigen POV-Slider, der eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, es bei vielen aktuellen Spiele-Releases aber einfach nicht ist.

Wer wild drauf los fuchtelt, endet in Dead Island 2 schnell als Zombie-Futter. Das Kampfsystem ist simpel, aber gleichzeitig auch fordernd. Wer wild drauf los fuchtelt, endet in Dead Island 2 schnell als Zombie-Futter. Das Kampfsystem ist simpel, aber gleichzeitig auch fordernd.

Die Spielwelt

Nein, Dead Island 2 bietet keine Open World - ganz im Gegensatz zu anderen Genre-Kollegen wie zum Beispiel Dying Light 2. Stattdessen kämpfe ich mich durch mehrere kleine Level-Hubs, die mal offener und verschachtelt und mal linearer und schlauchig ausfallen. Das ist natürlich Geschmackssache, tut Dead Island 2 in meinen Augen aber alles andere als weh. Denn was ich bisher von der Spielwelt sehen konnte, gefällt mir komplett unabhängig davon richtig gut! 

Die Entwickler der Dambuster Studios haben so einiges aus dem LA-Setting herausgeholt, das ich dank einem analogen Ausflug, aber vor allem GTA Online bereits in- und auswendig kenne. So konnte ich mich durch die verwinkelten Straßen von Bel Air kämpfen, Zombies aus den Villen der Reichen und (nicht mehr ganz so) Schönen prügeln oder lande über die Hollywood-Filmstudios zumindest gefühlt in anderen Zeiten oder auf fremden Planeten.

Die Spielwelt von Dead Island 2 bietet also eine Menge Schauwerte und lädt zum fröhlichen Erkunden ein. Teilweise winken nämlich auch versteckte Belohnungen in der Form neuer Waffen oder Skill-Karten - und selbst wenn nicht, lässt sich zumindest nützlicher Loot finden. Auf jeden Fall bin ich gespannt, was die Spielwelt von Dead Island noch in petto hat - bis zum Santa Monica Beach oder Hollywood Boulevard konnte ich mich zum Beispiel noch nicht durchschlagen.

Dead Island 2 - Screenshots zum Koop-Slasher mit Zombies ansehen

Zwei Dinge, die mir an Dead Island 2 Sorgen machen

Das Questdesign

In meinen ersten paar Spielstunden fiel das Questdesign von Dead Island 2 … minimalistisch aus. Im Endeffekt schicken mich NPCs für mehr oder minder wichtige Missionen von A nach B und wieder zurück. Im Zweifel muss irgendwas oder irgendwer von irgendwo abgeholt werden, andere Questziele gab es in meinen ersten Stunden mit Dead Island 2 eigentlich nicht.

Auf dem Weg zum Ziel gibt’s natürlich einen Haufen Zombies, die ich zu Brei kloppe und am Ziel angekommen warten stets - ihr werdet es nicht kommen sehen - noch mehr Zombies. Zumindest bei zwei Hauptmissionen gibt es bisher noch Boss-Konfrontationen, die ein wenig spielerische Abwechslung mit sich bringen, aber ansonsten hält sich deren Varianz zumindest in den ersten Spielstunden stark in Grenzen.

Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, solange das Gameplay, die Spielwelt und die Präsentation von Dead Island 2 auch langfristig darüber hinwegtrösten. Gerade bei einer entspannten Koop-Runde mit Freunden dürfte dieser Umstand nicht zu schwer ins Gewicht fallen. Den konnte ich aber noch nicht ausprobieren und musste bisher ausschließlich alleine durchs zombifizierte Los Angeles ziehen.

Konnte ich noch nicht ausprobieren und war noch nicht vor Ort: Schusswaffen und den Santa Monica Beach der Spielwelt von Dead Island 2. Konnte ich noch nicht ausprobieren und war noch nicht vor Ort: Schusswaffen und den Santa Monica Beach der Spielwelt von Dead Island 2.

Die Menüs

Ja, in Dead Island 2 wird hauptsächlich untotem Gesocks die Birne eingedellt. Einen Großteil der Spielzeit verbringt man aber überraschenderweise in Menüs. Mal handle ich mit Händlern, bewaffne mich mit Waffen und statte die mit Modifikationen aus, oder ich schubse im Skillmenü meine Fähigkeitenkarten hin und her.

Wirklich intuitiv oder spaßig kommt mir die Bedienung der verschiedenen und teilweise sogar essentiellen Menüs aber nicht vor. Teilweise sträube ich mich sogar davor, die nächste Werkbank aufzusuchen, weil mich deren Bedienung frustriert. Möchte ich beispielsweise eine Waffe zum Modifizieren auswählen, ist das visuelle Feedback aufgrund des minimalistischen Designs schlichtweg nicht eindeutig genug.

Dass manche der Elemente der Waffenauswahl dann auch noch kleben - also per einfachem Mausklick erstmal ausgewählt bleiben - kann dann das Suchen nach der richtigen Waffe beziehungsweise Werkbankfunktion zur Geduldsprobe machen. Dass es Dead Island 2 auch noch mit der schieren Menge an Loot, die für bestimmte Modifikationen notwendig sind, ein bisschen zu gut meint, fällt hier ebenfalls negativ auf. Ich will mich doch nicht durch lange Listen wühlen, sondern einfach nur Zombies kloppen! Kein Genickbruch für das Spiel, aber schon ein wenig lästig.

Ein Screenshot zu den Crafting- oder Skill-Menüs wurde mir leider nicht zur Verfügung gestellt. Dafür gibts ein sympathisches Bild von einem alten Bekannten: Sam B. Ein Screenshot zu den Crafting- oder Skill-Menüs wurde mir leider nicht zur Verfügung gestellt. Dafür gibt's ein sympathisches Bild von einem alten Bekannten: Sam B.

Fragen, die aktuell noch offen bleiben

Zu guter Letzt stellen sich mir beim Anspielen von Dead Island 2 Fragen, die ich zum aktuellen Zeitpunkt schlichtweg nicht beantworten kann. 

  • Die Story: An der Handlung von Dead Island 2 werden sich wahrscheinlich die Geister scheiden. Die wirkt nämlich bisher ziemlich unaufgeregt und teilweise schon zweckmäßig bis rudimentär. Dabei wird die dünne Story vor allem von den zynischen Figuren und der teilweise makaber-charmanten bis schwarzhumorigen Präsentation getragen. Ich habe meinen Spaß damit, aber es wird freilich nicht jedem so gehen.
  • Die Schusswaffen: Im Gegensatz zu Heiko konnte ich mich noch gar nicht an den Schusswaffen von Dead Island 2 probieren. In den ersten fünf bis sechs Spielstunden wird nämlich nur geprügelt, gehackt und gesäbelt. Bezüglich des Gunplays kann ich also noch keine Einschätzung treffen, vorerst muss dafür unsere vorangegangene Preview reichen.
  • Die (neuen) Skills: In den ersten paar Spielstunden gibt es vor allem passive Skills freizuschalten, die sich maximal im Hintergrund bemerkbar machen. An dem eigentlichen Kampfgeschehen ändert sich damit erstmal wenig. In meinem Kartendeck klaffen aber noch wirklich viele Lücken, deswegen bin ich gespannt, was für Skills Dead Island 2 im weiteren Spielverlauf noch zu bieten hat.
  • Der Koop-Modus: Zum Multiplayer von Dead Island 2 kann ich aktuell gar nichts sagen, ist der in der Preview-Version schlichtweg nicht spielbar. Wie gut (oder schlecht) also das Zusammenspielen mit anderen klappt, wird sich erst mit der Testversion beziehungsweise zum Release des Spiels klären.

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