Unser persönliches Ödland
Death Trash besteht aus zahlreichen Einzelabschnitten, die über eine große Übersichts-Weltkarte miteinander verbunden sind. Von staubigen Einöden über düstere Höhlen bis hin zu von Plünderern bewohnten stillgelegten High-Tech-Einrichtungen führt uns unsere Reise einmal quer über den zerrütteten Planeten Tauris V.
Unser Charakter ist zunächst nur auf der Suche nach lohnender Beute, aber schon bald ziehen ihn die Ereignisse in eine düster-humorige Geschichte um die seltsamen Ancients und ihre Absichten. Die Spielbeschreibung auf der offiziellen Website verspricht Entscheidungen, die sich auf den Verlauf der Story auswirken.
Als wir von einem alten Ödland-Kumpel eine Quest bekommen, erinnert uns die Szene kurz an Fallout 3. In Bethesdas Endzeit-Rollenspiel war uns ein windiger Questgeber mal nicht geheuer, weshalb wir kurzerhand unsere Pistole in seine Richtung entluden. Voller Erstaunen stellten wir fest, dass der NPC einfach tot umfiel. Und mit ihm die komplette Questreihe, die er uns anbot. Rollenspiel, konsequent zu Ende gedacht eben.
Quest-Sackgassen wie früher
Unser Versuch, die spielerische Freiheit von Death Trash auf den Prüfstand zu stellen, sieht dann ungefähr genauso aus. Unser Questgeber im Spiel fällt tot in den Staub - seine Quest bleibt zwar erhalten, doch bei wem sollen wir das verlangte Item jetzt einlösen? Sofern die verlorene Quest im späteren Verlauf des Spiels nicht noch eine Rolle spielt, wäre zumindest ein Scheitern der Mission oder eine andere ersichtliche Konsequenz sinnvoll gewesen.
Eigentlich können wir aber nicht damit leben, dass unser alter Freund durch unsere Hand zu Tode kam. Also erstellen wir einen neuen Charakter und beginnen die Erkundung von vorn, diesmal mit einer neuen Klasse und anderen Perks.
Die drei Klassen spielen sich unterschiedlich, wenn man nicht gerade ballernd durch die Gegend hechtet. Wie oben erwähnt: Eine Klasse verlässt sich beispielsweise auf ihre Tarnkappe und meidet den Kampf, während eine andere lieber Feinde kontrolliert und die Konfrontation sucht.
Pläne für die Zukunft
Wenn der Entwickler aber wirklichen Wiederspielwert schaffen will, braucht es noch mehr Faktoren, die jeden Helden einzigartig machen. Pläne dafür gibt es bereits: Die unterschiedlichen Klassen sollen später eigene Dialogoptionen bekommen, die sich auch auf den Verlauf von Quests auswirken können.
Zudem will Entwickler Crafting Legends in Death Trash verschiedene Spezialisierungen bei den Klassenperks ermöglichen, sodass man mehrere Spieldurchläufe braucht, um alle Fähigkeiten einmal spielen zu können.
Die Welt von Death Trash wirft einige Fragen auf: Welche Absichten die Ancients verfolgen, lässt der Entwickler in der Demo im Dunkeln. Der erste Fleischberg, dem wir begegnen, scheint einfach einsam zu sein und schickt uns auf die Suche nach einem Freund für ihn.
Ein weiteres adipöses Grusel-Wesen ist eine Königin, unter deren Libido bereits zahllose Liebhaber zerquetscht wurden. Ob sie sich rein zum Vergnügen paart oder ob es der Fortpflanzung dient, darüber werden wir sicher im späteren Verlauf der Story mehr erfahren.
Sieht eckig aus, fühlt sich rund an
In unseren Gesprächen mit seltsamen Nudisten oder einsamen Fleisch-Oktopoden müssen wir ein ums andere Mal lachen. Der Humor ist derbe gut. Beispielsweise wenn uns ein Nudist bittet, nicht auf seine Erektion zu achten: »Das passiert ständig«. Das mag ein wenig primitiv klingen, aber in Verbindung mit dem minimalistischen Look ist es einfach zum Schreien.
Der Pixelstil gibt dem Ganzen eine seltsame Ernsthaftigkeit, dass es schon wieder urkomisch ist. Dazu trägt bei, dass sich die grafische und musikalische Darstellung zu einem charakteristischen, düsteren Spielgefühl verbinden, um diesen Stil im nächsten Moment durch einen trockenen Witz oder eine überraschende Begegnung aufzubrechen.
Auch die musikalische Untermalung gehört zu den Glanzlichtern von Death Trash, wenn man die Töne denn als Musik bezeichnen möchte. Für dichtes Endzeit-Ambiente sorgt nämlich ein düsterer Mischmasch aus dissonanten Tönen und atmosphärischem Grollen, der uns tief ins Spiel zieht. Die Soundeffekte gehen in der Demo ebenfalls in Ordnung, eine Sprachausgabe fehlt allerdings. Das ist bei einem kleinen Indie-Projekt zwar verständlich, sollte hier aber zumindest Erwähnung finden.
Schon bald haben wir Mildred, die Shotgun Lady, aufgelevelt und alles erkundet, was in der Demo von Death Trash derzeit spielbar ist. Leider konnten wir noch keinen Blick in die »Puke Bar« werfen. Ob es da wohl auch Bier gibt?
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