Debatte um Boykott von Hogwarts Legacy: J.K. Rowling wegen Twitter-Beiträgen erneut in Kritik

Äußerungen von Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling sorgen nach einem Boykott-Aufruf gegen Hogwarts Legacy erneut für Diskussionen.

Büchereien und Haustiere verbrennen. So sollen laut J.K. Rowling ehemalige Potter-Fans verfahren, die sich wirklich von ihr und ihrem Werk distanzieren wollen. Diese bewusst überzogene Aussage der Harry-Potter-Erfinderin stammt aus einem aktuellen Tweet, in dem sie den Aufruf zum Boykott des für 2023 geplanten Rollenspiels Hogwarts Legacy kommentiert.

Das Statement reiht sich in eine lange Historie von Kontroversen um die 57-Jährige ein, nachdem Rowling immer wieder für transfeindliche Aussagen in die Schlagzeilen geraten war. Und auch dieses Mal hagelt es wieder Kritik von vielen Seiten.

Was ist genau passiert

Ausgangslage für die scharfen Worte Rowlings sind einige Tweets der trans* YouTuberin und Journalistin Jessie Earl, in denen sie erneut darauf hinweist, dass jedwede Unterstützung aktueller Harry-Potter-Produktionen trans* Menschen Schaden zufügt. So schreibt sie in einem Tweet:

Ich werde niemandem seine Liebe für Vergangenes missgönnen oder für Dinge, die sie schon besitzen und die ihnen Freude bereiten. Ich besitze die ersten 9 Filme und alle 7 Bücher selbst. Aber jede Unterstützung für Sachen wie Hogwarts Legacy ist schädlich.

- Jessie Earl

Diesen Tweet nutzte Rowling als Anlass, um sich selbst zu Wort zu melden und die YouTuberin zu vertaggen. Folgender Tweet wurde daraufhin geschrieben.

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Zu Deutsch schreibt Rowling:

Ich bin tief enttäuscht, dass Jessie Earl nicht realisiert, dass ihre Art zu denken inkompatibel damit ist, IRGENDWAS zu besitzen, das eine Verbindung zu mir hat in JEDER Form. Die wahrhaft Gerechten würden nicht nur ihre Bücher und Filme verbrennen, sondern auch die örtliche Bücherei, alles, mit einer Eule darauf und ihre eigenen Haushunde.

- J.K. Rowling

Das waren die Reaktionen darauf

Erwartungsgemäß kam es darauf in den Kommentaren unter diesem und vielen weiteren Tweets zu heftigen Diskussionen. Dabei meldeten sich sowohl Menschen zu Wort, die J.K. Rowling nach wie vor unterstützen, als auch viele ehemalige Fans, trans* Menschen oder Aktivisten, die Rowling erneut heftig kritisierten.

Vorgeworfen wurde Rowling unter anderem, mit ihrem Tweet den Inhalt dessen, was Jessie Earl sagt, komplett falsch interpretiert zu haben. So habe Earl eben nicht davon gesprochen, überhaupt etwas zu verbrennen. Eher im Gegenteil, wer Bücher oder Filme bereits besitzt, solle sich daran erfreuen. Earl mache nur darauf aufmerksam, dass neue Harry-Potter-Produkte wie Hogwarts Legacy nach wie vor Geld in die Kassen der Autorin spielen, die ihren Einfluss und ihren Reichtum fortlaufend nutzt, um der trans* Community zu schaden.

Inwiefern die Autorin von den Einnahmen des Rollenspiels profitiert, ist im Detail nicht bekannt. Aufgrund der Markenrechte gilt es aber als sicher, dass sie auch ohne direkte Involvierung finanziell beteiligt wird.

Außerdem wird Rowling vorgeworfen, gezielt Jessie Earl zur Zielscheibe zu machen, da kurz nach ihrem Tweet eine Welle aus Hassnachrichten losgetreten wurde.

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Unsere Haltung

Inwiefern ein Boykott von Hogwarts Legacy richtig oder notwendig ist, wird nach wie vor stark diskutiert. Wir haben bei GameStar entschieden, das Rollenspiel weiterhin, wie ihr es von uns gewohnt seid, mit unserer Berichterstattung zu begleiten.

Ihr findet bei uns also Inhalte, die unseren journalistischen Standards entsprechen und sowohl unvoreingenommene Previews sowie Tests einschließen, als auch persönliche Kolumnen, die die Meinungen einzelner Redakteurinnen und Redakteure widerspiegeln.

Gleichzeitig wollen wir die Debatte und die Haltung der Harry-Potter-Autorin nicht verschweigen und weisen in unserer Berichterstattung regelmäßig darauf hin, um euch die Möglichkeit zu bieten, euch ein eigenes Bild zu machen. In unserem neutralen Report zu trans* Menschen, J.K. Rowling und Harry Potter könnt ihr euch beispielsweise in das Thema einlesen:

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